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Verzaubert!

Verzaubert!

Titel: Verzaubert! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Madore
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es nicht der Bär sein konnte. Denn der Bär trug weder Kleidung noch Schuhe wie der ungebetene Gast neben ihrem Bett.
    Wieder bekam sie keine Antwort. Sie spürte, wie sich der Fremde sehr behutsam auf die Bettkante setzte. Sie war sich nun sicher. Es konnte nicht der weiße Bär sein, der sie in ihrem Schlafzimmer besuchte. Denn die Person, die neben ihr auf dem Bett saß, hatte die Größe eines Mannes, nicht die eines Bären. Aber sie hatte keinen einzigen Mann im Schloss gesehen, alle Diener, die sie gesehen hatte, waren Frauen gewesen. Woher kam dieser Mann, und wer war er?
    Sie schob ihre Beine aus dem Bettzeug, wollte aus dem Bett springen und fortlaufen. Aber plötzlich griff eine Hand nach ihr und berührte sachte ihr Haar. Der Fremde hielt sie an ihren Haaren zurück.
    Sie schnappte überrascht nach Luft.
    “Bitte sagt mir endlich, wer Ihr seid!”, wiederholte sie.
    Der Mann verstärkte den Griff an ihrem Haar, indem er vorsichtig die Strähnen um seine Hand wickelte, immer wieder rundherum. Schließlich ruhte seine mit ihrem Haar umwickelte Hand an ihrem Hinterkopf. Sanft zog er sie an ihren Haaren nach unten, zwang ihren Kopf und ihren Körper zurück auf das Lager. Sie lag unter ihm. Auf diese Weise hielt er ihren Kopf fest, während sich seine Lippen ihren Lippen näherten.
    “Ich bin es”, antwortete er leise. Seine Lippen strichen sanft über ihre hinweg, während er sprach. “Dein Geliebter, den du herbeigewünscht hast.”
    Im nächsten Moment berührten sich ihre Lippen, und sie öffnete den Mund. Seine warmen Lippen und seine forschende Zunge waren wie die Antwort auf das Sehnen tief in ihr. Es verblüffte sie, wie schnell ihr Körper auf seine Küsse reagierte.
    Obwohl sie diese ersten, süßen Küsse genoss, erfüllte sie die Vorstellung, dass ein Fremder sie in den Armen hielt, mit Panik. Sein Mund glitt von ihren Lippen fort und strich mit behutsamen, weichen Küssen über ihre Kehle hinab.
    “Ich muss wissen, wer du bist”, murmelte sie. “Was wird der Bär sagen …”
    “Ich bin der Grund, warum du hier bist”, flüsterte er zwischen den einzelnen Küssen. “Und du … du bist der Grund, warum ich hier bin.”
    “Aber …” Sie wollte ihm weitere Fragen stellen, doch seine Lippen verschlossen ihren Mund mit einem weiteren Kuss.
    So wie er auf ihr lag und sie in den Armen hielt, spürte sie, dass er ein großer, muskulöser Mann war. Sein Haar war noch feucht, und er roch erfrischend sauber, als hätte er gerade erst ein Bad genommen. Aber all das beantwortete nicht ihre brennende Frage, wer er war.
    Im ersten Moment war sie sich nicht dessen bewusst, dass sie seine heftigen Küsse erwiderte. Von ihrem Bauch aus rann ein warmes Gefühl durch ihren Körper. Sie versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren und sich nicht von diesen wunderbaren Empfindungen verwirren zu lassen.
    “Bitte zünde doch eine Lampe an, dass ich dich sehen kann”, bat sie den Fremden.
    Aber er gab ihr keine Antwort. Und er zündete keine Kerze an, obwohl sie ihn darum gebeten hatte. Er fuhr einfach fort, ihre Lippen zu küssen und mit seinem Mund ihre errötende Haut zu liebkosen. Er stützte sich neben ihrem Körper mit den Armen ab, damit sein Gewicht sie nicht erdrückte. Er war ihr immer noch nah genug, dass sie spüren konnte, wie erregt er inzwischen war. Sie wollte sich ihm hingeben. Das Gefühl wurde übermächtig, und in ihrer Erregung vergaß sie, dass er ihr Haar weiterhin mit festem Griff hielt.
    Sie streckte behutsam die Hand nach ihm aus, weil sie sein Gesicht berühren wollte. Vielleicht konnten ihre Finger ihr ein Bild von seinem Aussehen vermitteln, aber er schob ihre Hand behutsam fort. Er küsste sie wieder, und sein Atem schmeckte warm und angenehm.
    Durch ihren Kopf wirbelten zahllose Bilder der letzten Stunden. Der Fremde hatte gesagt, dass sie beide der einzige Grund waren, weswegen sie hier waren. Und sie dachte an die Worte des Bären, der ihr versprochen hatte, dass in diesem verzauberten Schloss jeder ihrer geheimsten Wünsche erfüllt werden würde. Aber da war nur ein unbestimmtes Sehnen gewesen, das sie verspürt hatte. Sie hatte diese Sehnsucht nicht in Worte fassen können. Doch nachdem der Fremde das Schlafzimmer betreten hatte, war ihre Sehnsucht nur noch größer geworden.
    Hatte ihre eigene Sehnsucht den Fremden zu ihr geführt? Denn er tat genau die Dinge, nach denen sie sich insgeheim immer gesehnt hatte. Aber wer war er? War er wirklich real oder nur eine Erfindung

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