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Verzauberte Herzen

Verzauberte Herzen

Titel: Verzauberte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Leben schlagen muss,
stellt man schnell fest, dass es klüger ist, für Vergnügungen im Voraus zu
bezahlen. Man hat am nächsten Morgen keine Gewissensbisse.«
    Gwendolyn
stand auf und stellte ihr Glas auf dem Kaminsims ab. Um ihn nicht ansehen zu
müssen, spielte sie an den geflochtenen goldenen Quasten herum, die am Heft
eines der Breitschwerter baumelten.
    »Wenn Sie
wollen«, sagte er, griff um sie herum und stellte sein Glas neben das ihre,
»lösche ich die Kerzen, um Ihnen die Unannehmlichkeit zu ersparen, mich ansehen
zu müssen.«
    »Nein!«,
schrie sie leidenschaftlicher als geplant.
    Er stand so
nahe neben ihr, dass sie seinen warmen Atem im Nacken fühlen konnte. Gwendolyn
wusste, dass es falsch war, die Augen zu schließen, aber der vertraute Duft aus
Sandelholz und Gewürz berauschte sie mehr, als alter schottischer Whisky es
vermocht hätte.
    »Sehen Sie
mich an, Gwendolyn.«
    »Ich kann
nicht«, flüsterte sie erstickt.
    »Warum
nicht? Weil ich nicht Ihr heiß geliebter Drache bin?« Seine Stimme wurde immer
sanfter. »Sie irren sich, Gwendolyn. Ich bin derselbe Mann, den Sie geküsst
haben.« Seine Lippen berührten ihren Mundwinkel, aber sie wandte sich ab.
»Derselbe Mann, den Sie in den Armen gehalten haben. Derselbe Mann, den Sie
...«
    Geliebt
haben.
    Er war
nicht so grausam, es auszusprechen.
    »Nein, sind
Sie nicht!« Sie kniff fest die Augen zu. »Sie sind Bernard MacCullough, Herr
von Weyrcraig Castle und Oberhaupt des MacCullough-Clans.«
    »Der ist
längst tot«, sagte er trocken. »Was ihn angeht, hatten Sie die ganze Zeit
Recht. Er ist vor fünfzehn Jahren genau hier in dieser Halle gestorben. Er
wurde zum Opfer seines ungerechtfertigten Vertrauens in seine Clansleute. Er
ist gestorben, und ich bin, was weiterlebt.« Er griff ihr ans Kinn und drehte
ihr Gesicht zu sich. »Sehen Sie her, Gwendolyn. Schauen Sie mich an!«
    Wäre er
grob gewesen, hätte sie sich ihm widersetzen können. Aber seine Berührung war
so sanft und unwiderstehlich wie in ihrer Erinnerung. Sie hob langsam die Lider.
    Er hatte
seine Schattenmaske abgelegt und zeigte ihr sein offenes, verletzliches
Gesicht. Sie suchte mit hilflosem Blick seine Züge ab und fand dieselben
Brauen, denen sie mit den Fingerspitzen gefolgt war, dieselben Lippen, die sie
so zärtlich geküsst hatten. Doch trotz der trügerischen Vertrautheit war es
das Gesicht eines Fremden.
    »Sie haben
Recht«, sagte sie und löste sich aus seiner Umarmung. »Sie können nicht Bernard
MacCullough sein, denn der Junge, den ich kannte, hätte nie für die Engländer
gekämpft. Er hätte niemals sein Schwert oder seine Seele an die Feinde seines
Vaters verkauft.«
    Bernard sah
sie eine ganze Zeit lang bitter an. »Mit dem Dolch immer direkt zwischen die
Rippen, nicht wahr, meine liebe Miss Wilder?« Er streckte die Hand aus und
strich ihr zart über die Wange. »Die Engländer stechen einem vielleicht geradewegs
ins Herz. Aber man sieht den Stoß zumindest kommen.«
    Er nahm
sein Glas vom Sims und ging zur Anrichte hinüber, um sich nachzuschenken. »Die
Rotröcke haben meinen Vater getötet. Aber es war sein eigener treuloser Clan,
der ihn den Engländern ausgeliefert hat.«
    Gwendolyn
verließ der Mut. »Sie haben ihnen also nicht vergeben, Sie warten nur noch den
richtigen Zeitpunkt ab. Dann werden Sie die Leute für das, was Ihrer Familie
angetan wurde, bezahlen lassen.«
    »Oh«,
Bernard trank seinen Port aus, »ich bin mit Abwarten fertig.«
    »Ich weiß
nicht, was Sie vorhaben«, sagte sie und schaute ängstlich zum Fenster, »aber
ich flehe Sie an, meiner Schwester nicht diesen Abend zu verderben.«
    »Glauben
Sie wirklich, ich könnte Tupper die Hochzeit ruinieren?« Er schaute sie
vorwurfsvoll an. »Ein solches Ungeheuer bin ich nun auch wieder nicht. Ich
habe selbstver ständlich die Absicht, Kittys und Tuppers Abreise nach
Edinburgh abzuwarten, bevor ich meine kleine Rede halte.«
    »Welche Rede?«
    Bernard
schenkte sich Port nach und prostete ihr zu. »Wenn mir mein loyaler Clan bis
zur Morgendämmerung nicht die tausend Pfund bringt, die für das Leben meines Vaters
bezahlt worden sind, werde ich sie alle von meinem Land vertreiben.«
    Gwendolyn
brachte kein Wort heraus. Sie hatte von grausamen englischen
Großgrundbesitzern gehört, die schottische Clansleute von Ländereien
vertrieben hatten, die sie seit Generationen bewirtschaftet hatten. Aber sie
konnte nicht glauben, dass einer ihrer Landsleute zu so etwas fähig war. »Das
würden Sie

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