Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verzehrende Leidenschaft

Verzehrende Leidenschaft

Titel: Verzehrende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
Vom Netzwerk:
passt.«
    »Ich weiß, aber es ist nicht nur deine Kleidung. Du wirkst nicht besonders glücklich, und dabei bist du doch Tavigs Geliebte, und ich dachte, du liebst ihn wirklich.«
    »Das tue ich auch, aber wenn du ihm das sagst, wirst du es bitter bereuen. Nay, ich bin nicht so glücklich wie du, doch es würde jetzt zu lange dauern, dir das zu erklären. Es gibt da ein paar Probleme. Um ehrlich zu sein: Ich heirate Tavig nur, damit Mungan mich in Ruhe lässt und dein Vater nie mehr gegen mich handgreiflich werden kann. Alles Weitere wird sich schon zeigen.«
    »Ist es wegen deiner Gabe oder wegen seiner?«
    Moira brauchte eine ganze Weile, bis ihr klar wurde, was Una da soeben gesagt hatte, dann fragte sie bass erstaunt: »Du weißt von meiner Gabe?«
    »Natürlich. Wir haben zehn Jahre unter einem Dach gelebt, wie sollte mir das entgangen sein? Du hast sie ja immer wieder eingesetzt. Zwar hast du den Leuten, denen du geholfen hast, eingeschärft, nichts darüber verlauten zu lassen, aber es ist unmöglich, so etwas geheim zu halten.« Sie tätschelte Moira, die noch immer vollkommen verblüfft war, den Kopf. »Sowohl Nicol als auch ich haben mehrmals mitbekommen, wie du an unsere Betten getreten bist und mit deiner Gabe die Schmerzen gelindert hast, die uns unser Vater so oft zugefügt hat.«
    »Und ich habe immer geglaubt, ich sei sehr vorsichtig.«
    »Du hättest es nur verheimlichen können, wenn du niemandem geholfen hättest. Tavig kann in die Zukunft sehen, das ist hier allseits bekannt. Warum sollten ihn deine heilenden Hände stören?«
    »Sie stören ihn nicht, weil er nichts davon weiß. Ich habe es ihm nicht gesagt, und ich weiß nicht, ob ich es ihm jemals sagen werde. Also bitte behalte auch dieses Wissen für dich!«
    »Du bittest mich also, mehrere Dinge zu verschweigen?«
    »Aye – zwei. Das wirst du ja wohl schaffen. Doch jetzt sollten wir wohl lieber in die Große Halle hinuntergehen.« Moira überprüfte ihre Schleifen ein letztes Mal, dann ging sie hinaus.
    »Moira, was glaubst du, wird mein Vater tun, wenn er herausfindet, dass wir beide verheiratet sind?«, fragte Una, während sie hinter ihrer Cousine hereilte.
    »Fluchen, schimpfen, drohen. Doch diesmal wirst du nichts zu befürchten haben, Mungan Coll wird bestimmt spielend mit ihm fertig. Sobald wir unseren Eheschwur geleistet haben, müssen weder du noch ich uns je wieder wegen Sir Bearnard Robertson Sorgen machen. Dieser Mistkerl wird uns nicht mehr behelligen können.«
    »Ich werde wohl ein Weilchen brauchen, bis ich wirklich davon überzeugt bin.«
    »Aye, vermutlich werde auch ich noch ziemlich lange über meine Schulter blicken. Die Art von Angst, die dieser Kerl bei anderen hervorruft, hält sich wahrhaftig sehr hartnäckig.«
    Sobald sie in die Große Halle kamen, fühlte sich Moira wieder sehr unbehaglich. Mungan sah beeindruckend aus in seinem schwarzen, gefütterten Wams. Una eilte sofort zu ihm, neben ihm wirkte sie zart und winzig. Auch Tavig sah bemerkenswert gut aus. Moira fragte sich, wo er so schnell all die neuen Sachen aufgetrieben hatte. Als er Moira an die Hand nahm, merkte sie, wie schäbig sie neben den anderen wirken musste. Von so einer Hochzeit hatte sie wahrhaftig nicht geträumt.
    »Könntest du vielleicht etwas weniger bedrückt aussehen?«, flüsterte Tavig, führte ihre Hand an seine Lippen und küsste die Innenfläche. »Sonst denken Mungans Leute noch, ich zwinge dich, mich zu heiraten. Das würde meiner Eitelkeit einen bösen Schlag versetzen.«
    Moira rang sich ein Lächeln ab, dann reckte sie sich und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Jetzt werden sie denken, dass ich so vernarrt in dich bin, wie sich das gehört. Das bewahrt deine Eitelkeit bestimmt vor Schaden.«
    »Wie nett von dir!« Er warf einen Blick auf Mungan und den Priester, die in ein leises Gespräch vertieft waren. »Du hast wirklich sehr traurig ausgesehen, Moira. Das ist nicht besonders ermutigend.«
    »Aber es hatte nicht viel mit dir zu tun, ich habe nur bedauert, dass wir so rasch heiraten müssen. Jedes Mädchen, selbst wenn es aus den ärmlichsten Verhältnissen kommt, träumt vom Tag seiner Hochzeit. Die wenigen Male, die ich mir erlaubte, davon zu träumen, habe ich mir nie vorgestellt, in Lumpen neben meinem Ehemann zu stehen.«
    »Aha. Aber du siehst zauberhaft aus, Liebes!« Er streichelte ihr sanft übers Haar. »Vielleicht hätte auch ich mich nicht umziehen sollen, aber da hier noch ein paar Sachen von mir

Weitere Kostenlose Bücher