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Verzehrende Leidenschaft

Verzehrende Leidenschaft

Titel: Verzehrende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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betrachtete und ihren Schwur als unverbindlich. Höchst ungern hatte er ihr versprochen, sie notfalls gehen zu lassen – vor allem deshalb, weil er nicht vorhatte, dieses Versprechen zu halten. Er hatte Moira belogen, das machte ihm am meisten zu schaffen. Nun wollte er tunlichst darauf achten, dass sich nichts davon in seiner Miene spiegelte.
    Als sein Blick auf Moira fiel, stockte ihm der Atem. Sie sah wirklich wunderschön aus, wie sie da neben dem Bett stand, ein scheues Lächeln auf den Lippen, die Wangen sanft gerötet. Ihr dichtes, leuchtendes, mit Schleifen geschmücktes Haar wellte sich fast bis zur Hüfte. Das weiße Spitzennachthemd war ihr ein wenig zu groß, es bauschte sich etwas um ihre kleinen Füße und war ihr von einer blassen Schulter geglitten. Beim Lichtschein des Feuers und der Kerzen war der dünne Stoff recht durchsichtig, darunter war jede ihrer schlanken, verführerischen Kurven zu erkennen; doch das war Moira sicher nicht klar. Tavig musste ein wenig grinsen.
    »Du siehst wunderhübsch aus, Moira. So hübsch, dass mir gar nichts Schlaues oder Schmeichlerisches einfällt.« Er lächelte, als sich die Farbe ihrer Wangen vertiefte und sie nervös an den Spitzen um ihre Handgelenke zupfte.
    »Es hat Mungans Mutter gehört. Una hat die Mägde dazu gebracht, es aufzustöbern.«
    »Ich werde sie belohnen lassen.«
    »Wenn du zurückerobert hast, was rechtmäßig dir gehört.«
    »Aye.« Er trat näher und streichelte ihre dichten Locken. »Du klingst, als ob du langsam daran glaubst.«
    »Ich habe immer geglaubt, dass du es tun könntest, aber nicht ganz allein.« Sie lächelte, als er kicherte. »Manchmal hast du geklungen, als hättest du vor, dich mutterseelenallein vor dem Tor von Drumdearg aufzubauen, mit nichts als deinem Schwert in der Hand, um Iver kühn herauszufordern. Und natürlich nicht nur ihn, sondern auch all seine Leute.«
    »Selbstverständlich.« Er streifte ihre Lippen mit einem sanften Kuss, dann setzte er sich aufs Bett, um seine Stiefel auszuziehen. »Er hat so um die vierundzwanzig Söldner, mittlerweile vielleicht auch ein paar mehr, aber die machen mir keine Sorgen.«
    »Nay, warum auch.« Sie lehnte sich an den Bettpfosten und sah ihm zu, wie er sich weiter auszog. »Sie werden bestimmt alle das Weite suchen, zitternd und mit angstgeweiteten Augen, sobald sie dich mit gezücktem Schwert auf sie zumarschieren sehen.«
    »Aye, sie werden ihre Waffen wegwerfen und nichts als Staub hinterlassen, wenn sie in die Hügel fliehen.«
    »Das wäre wirklich sehr schön«, murmelte sie.
    »Das wäre es. Und vor allem würde dabei kein Blut fließen. Allerdings kommt so etwas leider nur sehr selten vor.« Langsam begann er, die Schleifen ihres Nachthemds aufzunesteln. »So selten wie ein wunderschönes Mädchen mit glänzendem Haar und Augen wie ein Sommertag und Haut so samtig weich wie Distelwolle. Kein Mann hat je eine schönere Braut gehabt«, murmelte er mit leiser, rauchiger Stimme und beugte sich zu ihr, um das Grübchen an ihrem Halsansatz zu küssen.
    Moira wusste nicht, was sie darauf erwidern sollte. Als sie ihm in die Augen sah, war sie sprachlos und gebannt von der Wärme in seinem Blick. Ihr Herz begann fast schmerzhaft zu pochen. Sie spürte, wie ihr das Blut durch die Adern jagte, und hörte es in ihrem Kopf pulsieren. Der Blick in seinen Augen sagte ihr, dass er froh war, sie als Frau zu haben, und dieser Blick versprach ihr weitaus mehr als Leidenschaft und forderte sie auf, danach zu greifen. Obwohl die Stimme der Vernunft in ihr sie mahnte, dass es töricht sei, nach Dingen zu greifen, die man nicht behalten konnte, hörte Moira nicht auf sie. Es war zwar selbstsüchtig, aber sie hatte vor, nach allem und jedem zu greifen, was Tavig ihr anbot. Bald würde sie nur noch Erinnerungen haben, an die sie sich klammern konnte, und sie wollte, dass diese schön und lebhaft waren.
    Tavig hielt ihrem Blick stand, während er ihr das Nachthemd abstreifte. Ihre Wangen liefen tiefrot an, als er sie um die Schultern fasste und von oben bis unten musterte. In seinem Blick lag so viel Leidenschaft, dass Moira nicht länger zögerte. Sie trat einen Schritt vor, sodass sich ihre Körper berührten.
    Beide Körper erbebten gleichzeitig. Ihr entfuhr ein leises, einladendes Lachen, als er stöhnte, sie hochhob und aufs Bett legte. Sie schlang die Beine um ihn, und er ließ sich langsam auf ihr nieder. Es war seltsam, ja fast ein bisschen albern, doch Moira hatte das Gefühl, dass

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