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Verzehrende Leidenschaft

Verzehrende Leidenschaft

Titel: Verzehrende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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näher lebt, oder?«
    »Nay.« Er sah zum Himmel, dann lächelte er. »Es wäre schön zu fliegen, aber es ist leichter zu gehen.«
    »Viel leichter. Tavig, da Ihr doch hier in der Nähe lebt und Mungan nördlich von hier, was hattet Ihr dann im Süden zu tun?«
    »Mir war der törichte Einfall gekommen, mit dem König zu reden. Zwar habe ich ihn nicht persönlich angetroffen, aber ich habe mit einem seiner Leute gesprochen, einem Mann, der dem König nahe genug steht, um zu wissen, was er mir geraten hätte. Er meinte, ich solle wieder nach Hause reiten, meine anderen Verwandten um Beistand ersuchen und mich selbst um die Sache kümmern.«
    »Sollte der König nicht dafür sorgen, dass solche Fehden und Kämpfe erst gar nicht aufflackern?«
    »Er hat momentan alle Hände voll zu tun. All seine Aufmerksamkeit richtet sich auf die Lairds an der Grenze und auf die Engländer. In diesem Gebiet wird viel gekämpft. Auf dem Rückweg hätten mich Ivers Männer fast geschnappt, doch dann habe ich Euer Schiff entdeckt. Ich hatte das Gefühl, dass mir in meiner Verkleidung draußen auf dem Meer nichts passieren würde.«
    »Und dann kamen Sir Bearnard und ich daher und haben Eure Flucht vereitelt.«
    »Nay, vereitelt habt Ihr sie nicht. Vielleicht um ein paar Tage verlängert, mehr nicht. Ich habe Euch doch gesagt: das Schicksal wollte, dass wir uns begegnen. Ich wünschte nur, es hätte sich einen leichteren Weg einfallen lassen.«
    Moira verzog das Gesicht, als er sie kurz ansah. »Ich fürchte, mein Glauben an das Schicksal ist nicht so stark wie der Eure.«
    Der Blick amüsierten Zweifels, den er auf sie warf, ärgerte sie. Er hatte ja recht, wenn er davon ausging, dass sie eine leere Behauptung in den Raum gestellt hatte, aber so offenkundig musste er sich nun auch wieder nicht darüber lustig machen. Jedenfalls hatte das Schicksal einen schweren Fehler gemacht, als es sie beide zusammenbrachte, und außerdem sorgte es bei den Leuten, deren Leben es lenkte, nicht unweigerlich für ein glückliches Ende. Solange Tavig nichts von ihrer besonderen Gabe wusste, konnte er die göttliche Fügung noch freudig hinnehmen. Doch ihr blieb nichts anderes übrig, als sich weiterhin nach Kräften gegen das zu stemmen, was Tavig ständig als ihr Schicksal bezeichnete.

6
    Moira schrie vor Angst und Überraschung leise auf, als Tavig unvermittelt neben ihr auftauchte. In der einen Woche, die sie nun zusammen unterwegs waren, hatte sie sich noch immer nicht daran gewöhnt, dass er sich völlig lautlos bewegen konnte. Er hatte ihr befohlen, sich hinter den dichten Büschen am Waldesrand zu verstecken, während er das vor ihnen liegende Dorf auskundschaften wollte. Moira hatte eine gute Stunde auf ihn gewartet und war zunehmend unruhig geworden. Gerade hatte sie sich vorgestellt, dass er womöglich einen langsamen, grausamen Tod sterben musste. Nun dämpfte Erleichterung ihren Ärger darüber, wie sehr er sie erschreckt hatte.
    »Können wir ins Dorf?«, fragte sie und quittierte es mit einem Stirnrunzeln, als er sich neben sie setzte und den Arm um ihre Schultern legte.
    »Aye, es wirkt sicher, wenn auch ziemlich ärmlich. Die Leute machen den Eindruck, als ob es das Leben nicht allzu gut mit ihnen meint. Ich weiß nicht, ob dort viel zu holen ist, jedenfalls wohl keine Schuhe für Eure armen kleinen Füße und auch keine neuen Kleider. Aber vielleicht kann ja einer von uns mit etwas Arbeit eine Mahlzeit verdienen oder sogar eine geschützte Ecke, in der wir die Nacht verbringen können.« Er drückte einen Kuss auf ihren weichen Nacken und grinste, als sie die Schultern hochzog. »Wie kühl Ihr Eurem Gemahl gegenüber seid«, murmelte er und schnitt eine übertrieben traurige Grimasse.
    »Ihr seid nicht mein Gemahl!«
    »Aber ich werde mich als solchen bezeichnen, und Ihr werdet Euch fügen, solange wir uns in dem Dorf aufhalten.«
    »Ach ja? Werde ich das?«
    »Jawohl, meine kleine Braut, das werdet Ihr. Dort drüben scheinen ziemlich gottesfürchtige Leute zu hausen. Sie werden freundlicher zu uns sein, wenn sie glauben, dass wir ordnungsgemäß verheiratet sind.«
    »Können wir denn nicht einfach nur verwandt sein? Cousin und Cousine? Oder Bruder und Schwester?«
    »So sehen wir wahrhaftig nicht aus.«
    »Cousins müssen sich nicht ähnlich sehen.«
    »Nay, aber Cousin und Cousine können auch ein Paar sein, und ich fürchte, für diese Dorfbewohner wäre schon die geringste Spur von Sünde zu viel.“
    Moira beschloss, sein Urteil

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