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Verzehrende Leidenschaft

Verzehrende Leidenschaft

Titel: Verzehrende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Fehler, aber du weißt ja, wie Mungan ist: Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, lässt er sich nicht mehr davon abbringen.« Er nickte Moira zu. »Willst du mir nicht deine Begleiterin vorstellen?«
    »Doch, natürlich. Conan, das ist Moira.« Tavig lächelte, als Conan Moira galant die Hand küsste. »Das Kind ist mein Sohn, Adair. Eine Frau namens Jeanne hat ihn zur Welt gebracht.«
    »Ich glaube, du hast eine Menge zu erzählen.« Conan deutete auf den Wohnturm. »Geht ruhig rein, Mungan wollte sich gerade zu einer Mahlzeit niederlassen. Ich nehme an, ihr habt nichts dagegen, daran teilzunehmen.«
    »Kommst du nicht mit?«, fragte Tavig.
    »Nay, ich muss wieder auf meinen Wachposten. Morgen früh werde ich schon alles erfahren.«
    »Aye, vor dir sind keine Geheimnisse sicher.«
    Als Moira Hand in Hand mit Tavig den Wohnturm betrat, überlief es sie eiskalt. Einen Moment lang wurde daraus richtige Angst, als ihr Blick auf einen riesigen, dunkelhaarigen Mann fiel, der in der Großen Halle in der Mitte eines langen Tisches saß. Unwillkürlich wich sie einen Schritt zurück, als er sich erhob und ihnen entgegenging. Er schlang seine langen Arme um Tavig. Überrascht bemerkte Moira, dass sich Tavigs Füße eine Handbreit über dem Boden befanden, während er die Umarmung seines Cousins über sich ergehen ließ.
    »Warum schleichst du dich nach Sonnenuntergang in meine Burg?«, fragte der groß gewachsene Mann, nachdem er Tavig wieder abgestellt hatte.
    »Ich bin auf der Flucht vor Iver und seinen Spießgesellen.«
    »Aye, mir ist zu Ohren gekommen, dass ihr zwei ein wenig Ärger hattet. Mach dir keine Sorgen, Cousin, ich glaube nicht, dass du die Männer getötet hast. Als ich die Nachricht hörte, war mein erster Gedanke, dass Iver wohl nicht klug genug gewesen war, zu bedenken, dass keiner, der dich kennt, dir zutrauen würde, jemanden auf solch grausame Art und Weise umzubringen. Trotzdem finde ich es seltsam, dass du im Dunkeln vor mein Tor trittst, zu einer Zeit, in der man normalerweise keinen Gast willkommen heißt.«
    »Mir blieb nichts anderes übrig. Ivers Knechte waren mir zwei Tage lang dicht auf den Fersen. Sie befinden sich jetzt in den Hügeln im Süden.« Tavig lächelte schief, als Mungan sofort einem seiner Männer befahl, einen kleinen Suchtrupp zu bilden und die Männer aufzustöbern. »Seht zu, dass ihr mindestens einen am Leben lasst, den ihr mir als Gefangenen mitbringt«, befahl er dem Mann, als der sich schon zum Gehen anschickte.
    Dann wandte er sich wieder an Tavig. »Und du, hast du inzwischen geheiratet?«, fragte er ihn ein wenig ungläubig.
    »Nay, noch nicht.« Tavig holte Adair aus seinem Tuch. »Das ist das Erbe, das mir ein Mädchen namens Jeanne hinterlassen hat – mein Sohn Adair.«
    »Ein hübsches Kerlchen. Mädchen!«, rief er einer der Bediensteten zu, die rasch herbeieilte. »Kümmere dich um das Kind.« Die Magd übernahm Adair und gurrte ihn lächelnd an, während sie mit ihm auf dem Arm die Halle verließ. »Aber zuerst hättest du mir deine Frau vorstellen sollen«, meinte Mungan ein wenig vorwurfsvoll.
    »Aye, unter normalen Umständen schon.« Tavig nahm Moira an die Hand. »Das hier ist Moira Robertson.« Er runzelte die Stirn, als er den Ausdruck in Mungans breitem Gesicht bemerkte. Mungans Erstaunen und dann seine Freude bestätigten Tavigs wachsenden Verdacht.
    »Du Schlingel«, grölte Mungan und klopfte Tavig auf den Rücken. »Du hast mir also mein Lösegeld gebracht!«

15
    Wie bitte?« Moira war so entsetzt, dass sie nur ein heiseres Krächzen zustande brachte. Sie räusperte sich. »Ich soll das Lösegeld für Una sein?«
    »Ich hatte schon so einen Verdacht«, sagte Tavig und zuckte nur die Schultern, als Moira ihn entgeistert ansah. »Damit lassen sich eine Menge Rätsel erklären, Liebes. Das größte davon war doch, warum sie dich überhaupt mitgenommen hatten.«
    »Ach ja? Und deshalb hast du mich hierhergebracht? Um mich an ihn auszuliefern?« Sie wusste nicht, ob Tavig wirklich so gekränkt war, wie er aussah.
    »Liebes, wann wirst du endlich ein bisschen Vertrauen zu mir entwickeln? Ich bin nicht so wie dein Verwandter. Ich habe dich aus genau dem Grund hergebracht, den ich dir erklärt habe – ich brauche die Hilfe meines Cousins Mungan, und du kannst dich hier wieder mit deinen Verwandten vereinen, falls du das immer noch willst.«
    Der Ausdruck in Tavigs dunklen Augen gab Moira deutlich zu verstehen, dass sie ihn sehr enttäuscht hatte.

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