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Verzehrende Leidenschaft

Verzehrende Leidenschaft

Titel: Verzehrende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Hoffnung, seine aufkeimende Wut zu besänftigen. Er wollte Pläne schmieden, wie sie Iver am besten beikommen könnten und Mungan von seinem Vorsatz, Moira zu heiraten, abbringen. Doch der Tag ging schon zur Neige, und er hatte kaum etwas erreicht.
    »Verflixt und zugenäht, Mungan«, fauchte er schließlich erbost. »Sollen wir jetzt müßig herumsitzen, bis Iver sein Heer zu deiner Burg schickt?«
    Mungan bedachte Tavig mit einem gespielt überraschten Blick. »Tavig, mein Junge, du bist heute ein bisschen aufbrausend.«
    »Du verstehst es prächtig, die Geduld eines Mannes zu strapazieren. Ich dachte, du wärst ebenso erpicht wie ich, Iver für den Mord an unseren Freunden büßen zu lassen.«
    »Das bin ich auch, und ich habe bereits Vorkehrungen getroffen, um unseren hinterhältigen Verwandten zu verfolgen. Damit wollte ich dich aber nicht behelligen. Du weißt genauso gut wie ich, was zu tun ist, um sich für eine solche Schlacht zu rüsten. Warum sollte ich also unsere Zeit vergeuden, indem ich mich mit dir über solche Nebensächlichkeiten unterhalte?«
    »Na gut, darin könnte ich dir beipflichten, wenn wir unsere Zeit nutzen würden, um uns über andere Dinge zu unterhalten. Ich dachte, die Kenntnisse, die ich Ivers Mann entlockt habe, würden uns helfen, einen Schlachtplan zu erstellen. Lieber hätte ich Andrew, den feigen Mörder, in die Hände bekommen, aber dieser Mann war auch sehr nützlich.«
    »Es hat uns geholfen. Haben wir nicht bereits entschieden, wie viele Leute wir brauchen? Du weißt, dass ich meine Pläne nicht gern zu genau ausarbeite, weil sich die Lage rasch verändern kann, bis man so weit ist, einen Plan in die Tat umzusetzen. Bald werden die Männer zurückkommen, die ich losgeschickt habe, um weiteres Wissen über unseren verlogenen Cousin zu sammeln. Sobald wir ihren Bericht haben, können wir unseren Schlachtplan genauer erörtern. Und außerdem haben wir den Vorteil, uns genauso gut in Drumdearg auszukennen wie Iver.«
    Tavig wurde etwas ruhiger, auch wenn er sich ein wenig ärgerte, dass Mungan ihn erst auf all das hatte hinweisen müssen. Er war inzwischen so versessen darauf, Iver für sein Verbrechen büßen zu lassen und Drumdearg zurückzuerobern, dass er fast ein wenig geblendet war. Doch so schwer es ihm auch fiel, er musste sich auf die Auseinandersetzung mit Iver wohl oder übel so einstellen, als wäre es ein ganz normaler und kein zutiefst persönlicher Kampf.
    »Wir haben noch einen weiteren Vorteil«, meinte er nun. »Viele Leute in Drumdearg werden sich auf unsere Seite schlagen. Iver umgibt sich mit harten Kerlen, deren Treue gekauft ist, nicht gewährt, weil er weiß, dass er sich nicht auf die Loyalität der Menschen verlassen kann, die er zu beherrschen versucht. Vermutlich ist ihm klar, dass sie ihn im Stich lassen und sich gegen ihn wenden werden, sobald sie die Gelegenheit dazu haben.«
    »Aye, und meine Männer werden auskundschaften, wie groß der Vorteil ist, der uns daraus erwächst. Iver überprüft bestimmt, wer von den Leuten dir noch treu ist, und setzt diejenigen, denen er vertrauen kann, in Alarmbereitschaft.« Mungan lächelte, als die Tür seiner Großen Halle aufging. »Aha, die Damen sind im Anmarsch.«
    Leicht verdrossen, weil er wusste, dass das das Ende jeder weiteren Unterhaltung über die Möglichkeiten, Drumdearg zurückzuerobern, bedeutete, wandte sich Tavig der Tür zu. Una eilte Moira um mehrere Schritte voraus, und selbst dem zufälligen Betrachter wäre klar gewesen, dass zwischen den beiden nicht nur eine räumliche Trennung bestand. Tavig hatte an diesem Tag kaum Gelegenheit gehabt, mit Moira zu sprechen, doch offenkundig musste sie sich bereits mit einigen der Schwierigkeiten herumschlagen, die er vorhergesehen hatte. Obwohl sie ihm leidtat, konnte er nichts gegen die aufkeimende Hoffnung und sogar eine gewisse Freude tun, die wegen ihrer misslichen Lage in ihm aufkam. Denn all ihre Schwierigkeiten würden sie schließlich bestimmt dorthin führen, wo er sie haben wollte, nämlich zum Traualtar. Er stand auf und gab ihr einen flüchtigen Kuss, als sie neben ihm Platz nehmen wollte.
    Una drückte ein Küsschen auf Mungans Wange, dann setzte sie sich neben ihn. »Ihr wirkt sehr erfreut, mich zu sehen.«
    »Jawohl«, gab Mungan zu. »Jetzt können wir endlich mit dem Essen anfangen.«
    Moira zuckte zusammen, dann seufzte sie, als Una sie finster anfunkelte. »Ich kann wahrhaftig nichts dafür, dass dieser Mann so ein Flegel

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