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Verzehrende Sehnsucht

Verzehrende Sehnsucht

Titel: Verzehrende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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begann, im Raum auf und ab zu gehen und laut zu denken. "Wenn ich Henry von Eurer wahren Herkunft unterrichte, wird er Euch nicht zu einem königlichen Mündel machen. Er wird Throckton beschlagnahmen, und Euch bliebe nichts. Und dann ist da noch die Schande …"
    "Ich schäme mich nicht dafür, dass Dobbin mein leiblicher Vater ist!" schrie sie.
    Er blieb stehen und warf ihr ein atemberaubendes Lächeln zu. "Das solltet Ihr auch nicht. Einige der besten Freunde meines Vaters sind Bastarde." Seine Augen schienen zu glühen. "Wenn es nach mir ginge, würde ich vorschlagen, dass Ihr es Henry mitteiltet. Ihr wäret zwar arm, und einige Leute, deren Meinung ohnehin nicht viel zählt, würden auf Euch herabsehen, aber die Tochter eines gemeinen Kriegers würde keine Bedrohung für den Thron darstellen. Zwar würdet Ihr Euren Titel und Reichtum verlieren, aber Ihr wäret frei, so wie Ihr es wünscht."
    Freiheit, das war verführerisch. Doch hier stand nicht nur Beccas eigenes Schicksal auf dem Spiel. "Ich kann nicht nur an mich denken, Blaidd. Was ist mit den Menschen von Throckton? Was wird mit ihnen geschehen?"
    Blaidd wirkte etwas aufgeregt, als er ihre Frage beantwortete. "Ich glaube, Gervais Fitzroy – das ist Trevs Bruder – und ich könnten Henry dazu überreden, jemanden hinzuschicken, der ein guter Herr sein würde. Gervais ist klug und diplomatisch. Wir würden sicher ein paar geeignete Männer finden. Also glaube ich nicht, dass Ihr Euch um die Menschen auf Throckton Sorgen machen müsst. Es ist an der Zeit, an Euch selbst zu denken, Becca."
    Sie ging ans andere Ende des Raums und versuchte, die Ruhe zu bewahren. "Ich könnte ja dann ins Kloster gehen. Sie müssen mich aufnehmen, auch wenn ich ein noch so armer Bastard bin."
    "Ich habe einen anderen Vorschlag."
    Sie konnte es nicht verhindern: In Becca keimte wieder Hoffnung auf. Becca schaute Blaidd an. Ihr Herz raste, und ihr Atem ging schnell und flach, als Blaidd sich ihr langsam näherte.
    "Kannst du mir wieder vertrauen, nach all dem, was ich getan habe?" fragte er sanft. Er nahm sie bei den Händen und schaute ihr tief in die Augen.
    "Es war falsch von mir, dir nicht zu vertrauen, als du mir von Lord Throcktons Machenschaften erzählt hast", antwortete sie flüsternd.
    "Du kannst mir also vertrauen?"
    "Ich vertraue dir."
    "Und du hasst mich nicht?"
    "Nein, ich hasse dich nicht."
    "Ich liebe dich, Becca", flüsterte er. Seine braunen Augen strahlten. "Ist es möglich … kannst du … magst du mich noch?"
    Das Herz ging ihr auf. Sir Blaidd Morgan, Ritter des Königs, Sieger von Turnieren, stand bescheiden und aufrichtig vor ihr – dem verkrüppelten, einfachen Bastard Becca – und bot ihr das größte, wertvollste Geschenk der Welt an: seine Liebe. "Ja, ich mag dich, Blaidd. Ich liebe dich von ganzem Herzen."
    Sie zögerte kurz. Wenn auch nur einen Moment, in dem sie einander in die Augen schauten und das Ausmaß und die Tiefe ihrer Liebe erkannten. Dann bemächtigten sich Freude, Hoffnung und Erleichterung Blaidds und Beccas. Becca warf sich ihm in die Arme, küsste ihn und wurde geküsst. Leidenschaftlich schmiegte sie sich an ihn, als wolle sie ihn nie wieder loslassen.
    "Es gibt keine bessere Frau für mich, Becca. Und ich wäre mehr als stolz, dich zur Gattin zu nehmen", murmelte Blaidd und liebkoste mit den Lippen ihre Wange und ihr Ohr. "Wenn du mich haben willst."
    "Wenn ich dich haben will?" rief Becca, über alle Maßen entzückt. "Natürlich will ich!"
    Zärtlich strich Blaidd ihr eine Locke aus dem Gesicht. "Wir müssen trotzdem zuerst die Audienz beim König hinter uns bringen."
    "Ich schwöre ihm mit Freude jeden Treue-Eid", antwortete sie. "Und die Tatsache, dass du mich heiraten willst, sollte jegliche Zweifel zerstreuen, die er bezüglich meiner Treue hegen mag", fügte sie lächelnd hinzu.
    Blaidd erwiderte ihr Lächeln nicht. "Selbst wenn er meint, dass du keine Bedrohung darstellst, könnte er seine eigenen Vorstellungen davon haben, wen ich heiraten soll."
    Becca fuhr Blaidd langsam mit den Händen über die Brust. "Ich könnte mir vorstellen, wie wir ihm ein Schnippchen schlagen könnten. Was wäre, wenn du mich heute Nacht heiraten würdest, zumindest in gewisser Hinsicht? Würde die Ehre es in so einem Fall nicht gebieten, dass wir es vor den Augen Gottes und vor dem Gesetz legal machten?"
    Blaidd ahnte, worauf sie anspielte. Und er jubilierte innerlich. Sie hatte Recht. Wenn sie miteinander das Lager teilten, konnte der König

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