Verzeihung, sind Sie mein Koerper
Erstabfrage der beiden vorangegangenen Positionen dazugestellt, damit deutlich wird, wie sich gebundenes und freies Bewusstsein verändern, wenn sie durch den Fokus geordnet und zentriert werden. An diesen Unterschieden können notwendige innere Schritte deutlich werden. Dieses Format sollte nur in Gruppenarbeit mit Repräsentanten verwendet werden.
Das »gebundene Bewusstsein« ist das Körperbewusstsein, das durch eine Krankheit in sich verstrickt ist. Das freie Bewusstsein ist unser Anteil am kosmischen Bewusstsein, soweit es uns zugänglich ist. Das habe ich an anderer Stelle ausführlich beschrieben (siehe S. 100 ff.).
Inwieweit die Position des »freien Bewusstseins« wirklich frei ist, hängt vom Entwicklungsgrad der Klientin ab. Manchmal wird es notwendig sein, durch Entmischung und Entschleierung an der Befreiung des »freien Bewusstseins« zu arbeiten.
7. Liebe frei von Mitgefühl
Dieses Format ist in der Folge eines gewaltigen Burn-outs entstanden. Es hat mit unserem Körper und der Hingabe an unsere Arbeit zu tun und ist primär für Menschen geeignet, die andere Menschen, aber auch sich selbst bewusst begleiten. Näheres dazu finden Sie auf S. 28 über die innere Haltung bei Körper â und Symptomaufstellungen. Aufgestellt werden:
â Fokus,
â ein Klient/Patient/eigener Anteil/eigenes Thema, der oder das uns belastet,
â das Mitgefühl,
â die Liebe frei von Mitgefühl,
â das Blut des Fokus.
In einer meiner ersten Aufstellungen mit diesem Format habe ich die Liebe zum Mitgefühl sagen lassen: »Du warst zuerst da, und jetzt komme ich.« Das war völlig falsch. Daraufhin habe ich den Text der Liebe verändert in: »Zuerst war ich da, dann kamst du, und jetzt bin wieder ich da.« Das war stimmig, es hat die Atmosphäre im ganzen Raum verändert. Menschheitsgeschichtlich könnte es so gewesen sein, dass die Liebe zuerst da war, dann erst kam das Mitgefühl. Ich habe mir daraufhin die Jesus-Texte des Neuen Testaments angeschaut. Sie sind frei von jeglichem Mitgefühl und ganz von der Unbedingtheit und Unbestechlichkeit der Liebe getragen.
Der Umgang mit »Liebe frei von Mitgefühl« ist nicht selbstverständlich. Am Anfang gelingt er nur für Minuten, aber es lohnt sich, dranzubleiben. Irgendwann wird es leicht und klar. (CL)
II
PRAXIS EINES VERTIEFTEN KÃRPERWISSENS
Ihr Körper weià mehr, als Sie glauben â¦
In den vorangegangenen Kapiteln haben wir Ihnen einen kleinen Eindruck zu vermitteln versucht, was und wie man mit Körper â und Symptom-Aufstellungen arbeiten kann. Wir hoffen, dass diese Ausführungen Ihnen bei Ihrem eigenen Umgang mit Krankheiten und Beschwerden eine Hilfe sind.
Da aber nicht für jeden jederzeit eine Körper â und Symptomaufstellung möglich ist, möchten wir Ihnen im Folgenden ein paar Ideen an die Hand geben, die Sie leicht in Ihrem Alltag umsetzen können. Vor allem empfehlen wir Ihnen, die spezielle Körperwahrnehmung, die wir in allen Arten von Aufstellungen nutzen, in Ihr Leben zu integrieren, sich darin zu üben und sie immer weiter zu verfeinern.
Im Kontakt mit Menschen können Sie Ihr Körperwissen jederzeit nutzen. Nehmen wir an, Sie haben ein Gespräch vor sich, vor dem Sie sich etwas fürchten, vielleicht mit einem unangenehmen Kollegen, einem Vorgesetzten, oder jemandem, der Ihnen nicht unbedingt wohlgesonnen scheint, beispielsweise beim Elternsprechtag Ihres Kindes oder bei einem Kundenkontakt. Statt sich zu überlegen, was Sie wohl am besten sagen werden, könnten Sie in der Vorbereitung auf Ihren Körper »hören«. Gemeint ist, dass Sie sich ruhig hinsetzen oder hinlegen, ein paar Atemzüge machen und dann die »Weisheit des Körpers« abfragen.
Wenn ich an dieses bevorstehende Gespräch denke: Was weià mein Körper darüber, wie es mir geht? Habe ich ein mulmiges Gefühl in der Magengrube oder schnürt es mir den Hals zu? Geht mein Atem flach oder tief? Wie ist das
Temperaturempfinden meiner Haut? Wird mir heià oder kalt? Etc.
Nehmen Sie diese Empfindungen einmal nur zur Kenntnis â ohne sie zu bewerten. Sie sind weder »gut« noch »schlecht«. Sie sind in jedem Fall »richtig«.
Nun stellen Sie sich vor, dass Sie jemanden bei sich hätten, den Sie schon einmal als unterstützend erlebt haben. Das kann eine Person aus Ihrer Herkunftsfamilie sein
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