Verzeihung, sind Sie mein Koerper
Klienten und Klientinnen durch Kräfte, auf die wir nur aufmerksam machen können, die wir aber weder in der Hand haben noch dirigieren können.
In solchen Fällen ist die Folge einer Aufstellung manchmal eine friedliche Annahme des Symptoms, ohne die Hoffnung zu verlieren.
Klienten und Klientinnen fühlen sich wohl, wenn sie zu Symptomen in Aufstellungen in etwa sagen: »Ich bin dir dankbar, dass du mich auf X aufmerksam gemacht hast. (Dies bezieht
sich meist auf Elemente, die in der Aufstellung früher aufgetaucht sind.) Ich nehme dich an als einen Teil meiner Liebe, Loyalität, Zugehörigkeit. Durch dich bin ich meiner Mutter (meinem Vater, meiner Oma etc.) ähnlicher oder näher.
Und wir können sehen, dass die Aufstellenden häufig gar nicht so unzufrieden wirken mit dem »Ergebnis«.
Manchmal ist dies aber ein vorübergehender Zustand, so, als würde man sagen:
â Zurzeit brauche ich dich noch.
â Ein wenig sollst du mich noch begleiten.
â Noch kurze Zeit, und dann werde ich dich verabschieden â¦
Zuletzt möchte ich aber nicht unerwähnt lassen, dass es manchmal auch darum gehen kann, dem Tod oder der schweren Krankheit ins Auge zu schauen. In solchen Fällen kann man nur die Haltung der »Demut vor dem Schicksal« einnehmen und es mit den Klienten und Klientinnen ertragen. (CR)
Formate von Körper â und Symptomaufstellungen
Ich möchte im Folgenden die Formate nennen, die ich gerne verwende. Sie entsprechen dem derzeitigen Stand meiner Erfahrung. Immer wieder kommt etwas Neues hinzu. Fast alle folgenden Formate können sowohl in Gruppen als auch in der Einzelarbeit verwendet werden. Ausnahmen sind die Formate Nr. 3. und Nr. 6, die sich nur für Gruppen eignen.
Grundsätzlich lasse ich bei leichten körperlichen Beschwerden das Organ bzw. den entsprechenden Körperteil aufstellen, bei einer schwereren Erkrankung das Symptom.
1. Wenn das Thema hinter der Erkrankung zur Hauptsache wird
Dies ist ein sehr allgemein verwendetes Format. Es werden aufgestellt:
â Fokus,
â das Thema, um das es geht, mit den dazugehörigen Elementen oder Personen (zum Beispiel aus der Herkunftsfamilie),
â das Symptom bzw. das Organ oder der Körperteil.
Dieses Format verwende ich, wenn meine Klientin ihre Erkrankung beschreibt, aber sehr bald auf ein Thema zu sprechen kommt, das sozusagen »bildfüllend« wird. Das kann ein Thema aus der Vergangenheit oder auch aus der Gegenwart sein. Jedenfalls wird es mit emotionaler Beteiligung geschildert, und es ist spürbar, dass es in erster Linie darum geht. Ich lasse in so einem Fall in der Reihenfolge den Fokus, die Positionen
des Themas und erst ganz zum Schluss das Symptom oder das Organ dazustellen. In der Begleitung liegt das Schwergewicht auf der Themenbearbeitung. Die Repräsentanz des Symptoms/Organs wird zu einem kostbaren Indikator für die Lösungsrichtung. Geht es dem Indikator schlecht, weià ich, dass ich mich dem Problemkern nähere, geht es dem Indikator besser, ist das ein Zeichen für einen begonnenen Lösungsweg. Das Ende der Aufstellung ist erreicht, wenn der Indikator sagt: »Jetzt kann ich gehen.« Testweise lasse ich ihn tatsächlich gehen. Manchmal ist das für alle stimmig, dann weià ich, dass meine Klientin ihr Thema integrieren wird und es in diesem Sinn loslassen kann. Sehr oft aber verlangt das System den Indikator zurück und entspannt sich erst, wenn der Indikator, also das Symptom/Organ, am Rand des Geschehens seinen Platz findet. Oft verwandelt sich diese Position dann in eine Schutzfunktion bzw. in eine Erinnerung, die das Bewusstsein der Klientin wachhalten soll für das bearbeitete Thema. In diesem Fall wird es noch eine Zeit währen, bis die Lösung des Themas zur Selbstverständlichkeit geworden ist.
Gar nicht selten verwandelt sich das Organ/Symptom sehr rasch in ein Familienmitglied. Dann fällt der Indikator zwar weg, aber man ist schneller in medias res.
2.a Bei leichten Beschwerden
In Anlehnung an das Format des »ausgeblendeten Themas« von Matthias Varga von Kibéd und Insa Sparrer lasse ich aufstellen:
â Fokus,
â das betroffene Organ,
â die Botschaft des Organs,
â der Weg heraus.
Diese Aufstellung ist geeignet für Menschen, die zum Beispiel immer wieder Magen â oder Kopfschmerzen, Rückenschmerzen etc. ohne besonderen Befund haben. Das ist wie ein Ruf des
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