Verzeihung, sind Sie mein Koerper
(Vater, Mutter, GroÃeltern, Onkel, Tanten etc.) oder ein Lehrer, eine Mentorin, eine Freundin. Suchen Sie jetzt â wie in einer Aufstellung â einen Platz für diese Ressourcenperson.
Soll Sie Ihnen »den Rücken stärken« oder Ihnen »zur Seite stehen« oder möchten Sie sie »im Blick haben« können? Je nach Ihrer Körperwahrnehmung wählen Sie den besten Platz für Ihre Unterstützerin/Ihren Unterstützer. Stellen Sie sich dann vor, diese Person ist während des Gesprächs bei Ihnen. Wie fühlt sich das an, solchermaÃen »begleitet« zu sein? Müssen Sie noch etwas verändern? Benötigen Sie vielleicht noch eine zweite Person zur Unterstützung? Oder eine ganze Runde (zum Beispiel alle Arbeitskolleginnen oder mehrere Lehrer)? Gestalten Sie sich Ihre innere Bühne ganz nach Belieben.
Und dann alles Gute für Ihr Gespräch! Sie werden sehen, Sie wirken anders auf die anderen. Vielleicht wählen Sie andere Worte, oder Ihr Tonfall, Ihre Mimik und Gestik verändern oder entspannen sich und Ãhnliches mehr.
Eine andere kleine Ãbung habe ich meiner Kollegin Ilse Geschwend abgelauscht. Sie hat sie im Anschluss an ein Referat von Matthias Varga von Kibéd entwickelt, das den Titel trug »Ist Mut eine Eigenschaft?«.
Diese Ãbung eignet sich besonders dann, wenn Ihnen â Ihrer Meinung nach â eine bestimmte Eigenschaft oder eine Qualität fehlt. Nehmen wir an, Sie finden, Sie hätten in einer bestimmten Situation zu wenig Mut oder Zivilcourage oder
Geduld. Stellen Sie sich jetzt hinter Ihren Stuhl und schlüpfen Sie â wie in einer Aufstellung â in die Rolle des Mutes. Sie »sind« also jetzt der Mut. Spüren Sie, wie es sich anfühlt, der Mut zu sein. Wo im Körper spüren Sie das? Wie geht der Atem? Wie groà fühlen Sie sich? Wie ist die Temperatur in Ihrem Körper etc. Wenn Sie das gut gespürt haben, klopfen Sie in der Rolle des Mutes bei sich zu Hause an. Wenn Sie hereingebeten werden, nehmen Sie Platz. Wie fühlt es sich an, wenn der Mut in Ihnen Platz genommen hat? Befragen Sie dazu wieder Ihren Körper. Welche »Gäste« auÃer dem Mut sind noch da? Gibt es vielleicht einen Gast, der dann geht, wenn der Mut kommt? Und wie geht dieser Gast? Geht er freiwillig? Wird er hinausgeworfen? Verdrückt er sich heimlich? Oder tritt er nur in den Hintergrund, um jederzeit wieder eingreifen zu können, falls er benötigt wird?
Stellen Sie sich jetzt die Situation vor, in der Sie mehr Mut gebrauchen könnten. Wie fühlt es sich an, mit dem Mut als Gast hineinzugehen? Besser? Oder brauchen Sie noch weitere Gäste? Oder Ressourcenpersonen (wie oben beschrieben)?
Experimentieren Sie nach Lust und Laune und lassen Sie sich überraschen, wie viel Ihr Körper bereits darüber weiÃ, ohne dass Sie sich plagen und abmühen müssen. Wir wünschen Ihnen dabei viel Freude, SpaÃ, aber auch Tiefgang! (CL + CR)
Mit uns und den anderen kommunizieren
Ich habe von der systemischen Aufstellungsarbeit und im Weiteren vom systemischen Denken unendlich viel für mein Leben gelernt. Die Welt ist sehr viel weiter und bunter geworden, allein dadurch, dass ich nicht mehr auf Punkte fixiert bin, sondern mich in Räumen umschaue. Das heiÃt, ich denke und fühle weniger in Einzelereignissen, erlebe mich und andere Menschen nicht mehr als isolierte Gestalten, sondern genieÃe die Tatsachen der systemischen Vernetzung, Vielfalt und Komplexität.
Ein Geschenk ist die Herzenshaltung und die Kommunikationskultur, die sich aus den systemischen Grundgesetzen ergibt, wenn man sie wirklich ernst nimmt und in das eigene Leben integriert.
Jedes Element eines Systems hat das gleiche Recht auf Zugehörigkeit. Mir ist bewusst geworden, wie schnell man Menschen, Gedanken, Möglichkeiten ausschlieÃt, wenn sie uns gerade nicht in den Kram passen, und wie reich das Leben wird, wenn man sich ihrer annimmt und ihnen ihren Platz zuweist.
Das, was vorher da war, hat Vorrang vor dem, was nachkommt. Allein der dankbare Blick zurück tut gut und ist heilsam.
Jüngere Systeme haben Vorrang vor älteren Systemen. Wir setzen ständig etwas in die Welt. In erster Linie sind das unsere Kinder, aber darüber hinaus unsere Ideen und Vorstellungen. Wir bauen Konzepte auf und halten sie für die unseren. Nichts davon ist unser. Sie haben bei uns ihren Ausgang genommen, mehr
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