Verzeihung, sind Sie mein Koerper

und immer wieder »betreten« und zugelassen werden, so lange, bis diese Qualität Ihnen selbstverständlich zur Verfügung steht.
    Und nun noch eine möglicherweise nützliche Idee: Angenommen, Sie befinden sich unter vielen Menschen. Sie waren auf dem Weg dorthin sehr vergnügt, jetzt aber spüren Sie plötzlich Wut oder Angst oder beginnen das Leben tragisch zu sehen. Sie können davon ausgehen, dass Sie gerade dabei sind, von irgendjemandem in Ihrer Nähe diese Stimmung zu übernehmen. Wechseln Sie den Platz und atmen Sie »das, was nicht zu Ihnen gehört« bewusst aus oder lassen es mit dem Ausatem durch Beine und Füße in den Boden abfließen.
    Eine letzte Anregung: Sie haben Schmerzen an einer Stelle Ihres Körpers, sind in ärztlicher Behandlung oder auch noch nicht, weil der Schmerz unspezifisch ist. Sie haben die Möglichkeit einer kleinen Aufstellung an Ihrem Körper selbst: Ihre Hand wird zu Ihrem Fokus. Sie können Ihre Hand durch Streichen und Massieren darauf vorbereiten. Wenn Sie wollen, behandeln Sie jeden Finger, Daumenballen, Handinnen – und -außenflächen, jedes Handgelenk einzeln. Dann atmen Sie Ihre Frage in Ihre Hand hinein. Das schärft die Intention, mit der Sie die Hand auf die schmerzende Stelle legen. Die Hand »weiß« jetzt, was sie tut. Sie legen also die Hand sanft auf die schmerzende Region und zwar mit lockeren, leicht gespreizten
Fingern, dann ist Ihre Hand kommunikationsfähig. Warten Sie, bis Sie das Gefühl haben, dass die schmerzende Stelle reagiert, wärmer wird oder die Wohltat der Hand registriert. Dann stellen Sie Ihre Frage, frei nach Wahl: »Sag mir deine Botschaft«, »Was brauchst du von mir, um zu heilen?«, »Was ist der erste Schritt, mit dem ich dir helfen könnte?« etc. Dann warten Sie auf die Antwort, die aus Ihnen kommt. Verwerfen Sie bitte nichts, was aus Ihrem Inneren aufsteigt. Nehmen Sie sich selbst ernst. Wenn Sie etwas nicht genau verstehen, dann bitten Sie um genauere Auskunft. Sie kommt. Sollten Sie das Gefühl haben, dass das nicht geht, was ich Ihnen gerade beschrieben habe, dann lassen Sie neben, vor oder hinter sich Ihre innere Heilkraft entstehen. Bitten Sie Ihre Heilkraft, die ja jeder Mensch in sich trägt, als Außenposition für Sie deutlich zu werden. Wenn die Heilkraft spürbar oder »sichtbar« wird, als Wärme, als Gestalt, als Licht, als Symbol etc., dann wiederholen Sie das Ritual mit der Hand, diesmal aber in Begleitung Ihrer eigenen inneren Heilkraft. Nichts von alldem ersetzt den Arzt, es kann Ihnen nur helfen, mit der schmerzenden Region Ihres Körpers fruchtbar zu kommunizieren.
    Alles hier Gesagte braucht Aufmerksamkeit, Zuwendung, Vertrauen und die Bereitschaft, die eigene Tiefe zuzulassen. (CR + CL)

Es gibt Situationen im Leben ...
    . . . in denen wir uns im eigenen Körper unbehaglich fühlen, vielleicht auch Schmerzen haben, aber es findet sich keine Diagnose. Vom Arzt werden wir als gesund eingeschätzt, von der Umwelt werden wir leise belächelt und als hysterisch oder hypochondrisch abgetan. Und doch wissen wir, dass wir weder das eine noch das andere sind. Hingegen stehen wir gerade dem eigenen Körper ratlos gegenüber, der scheinbar von sich aus die reibungslose Kommunikation unterbrochen hat.
    Auf der anderen Seite gibt es Situationen, in denen wir mit einer schweren Krankheit konfrontiert sind und unser Körper aus diesem Grund die Kommunikation scheinbar verweigert.
    In beiden Fällen stehen wir dem Körper, dem Gefäß unseres Lebens, hilflos und nicht selten aggressiv gegenüber. In Wirklichkeit unterbrechen wir die Verbindung zu ihm, denn er ist frech, unbotmäßig, ja geradezu unbrauchbar geworden und verdient Strafe. Wir wenden uns immer weiter von ihm ab und denken und sprechen in unaufhörlichen Klagen und Anschuldigungen über ihn.
    Die folgenden Vorschläge, dem Gefäß unseres Lebens auf konstruktive Weise zu begegnen, sind unabhängig von Ärzten und vielfältigen Heilweisen zu verstehen. Sie sind als Ergänzung gedacht und können ein Weg sein, wie wir kreativ und selbstverantwortlich unseren eigenen Körper unterstützen und mit ihm einen fruchtbaren Dialog führen können, gleichgültig, in welcher Situation er sich gerade befindet.

    Ganz einfach – nur Licht
    Diese Übung eignet sich für Anfänger, weil sie einfach im Ablauf ist und