Verzeihung, sind Sie mein Koerper
verbleiben. Erstens würden Sie überwach werden und zweitens führt zu viel Energie im Kopf, ohne gleichzeitige Bodenankerung, auf die Dauer zu nervlicher Ãberreizung. Bitte ankern Sie immer abschlieÃend im Beckenboden. Das Licht bleibt trotzdem Ihrem ganzen Körper erhalten.
Sie können diese Ãbung machen, so oft Sie wollen. Neben ihrer spirituellen Wirkung entspannt sie ungemein und eignet sich daher auch bei Einschlaf â oder Durchschlafstörungen.
Sollten Sie tagsüber einmal in eine schwierige Situation geraten und unsicher werden, dann denken Sie an das Ende Ihres SteiÃbeins im Beckenboden. Wenn Sie diese Ãbung öfter machen, wird es allein bei dem Gedanken daran warm werden und Ihnen Sicherheit vermitteln. Das Ende der Wirbelsäule ist, wie gesagt, der Landeplatz Ihrer Seele. (CL)
Der Geist beugt sich dem Körper â ein Erlebnisbericht
Bevor ich die folgende Geschichte beginne, möchte ich erklären, was ich unter »Geist« verstehe.
»Geist« ist für mich die Qualität, die uns mit dem göttlichen Sein verbindet. Wir haben ihn nicht, diesen Geist, sondern er hat uns. Das, was davon in unser Bewusstsein dringt, sind Splitter des groÃen Geistes, unendlich weit vom Zentrum entfernt und doch damit verbunden. Die Splitter kleiden sich in verschiedene Gewänder. Dieser Geistessplitter, von dem hier die Rede sein soll, hat eine verdächtige Ãhnlichkeit mit dem Ãber-Ich.
Ich hatte zu viel gearbeitet â wie originell. Ãber viele Jahre hinweg. Die Signale meines Körpers hatte ich überhört, wie man das halt so macht unter feinen Leuten. Eines Tages gab mein Körper auf und ich landete im Spital. Das war lästig, mehr noch, es war erschreckend. Ich hatte es so weit kommen lassen, dass man mir nun im Herzen herumhantieren musste, um meinen Herzrhythmus wieder auf Vordermann zu bringen. Der Kommentar meines Arztes lieà mich aufhorchen: »Ein typisches Therapeutenherz«. Ich begann nach Auswegen und Lösungen zu suchen, wie ich mich schützen konnte vor meiner eigenen Achtlosigkeit mir selbst gegenüber, und bald begegnete ich in meinen Träumen der »Liebe frei von Mitgefühl«. Diese Begegnung veränderte mein Leben. Aber das ist eine andere Geschichte. Der Eingriff in mein Herz gelang und ich durfte nach Hause. Ich verlieà das Spital in einem erbärmlichen Zustand der Erschöpfung. Freunde nahmen mich in ihrem Ferienhaus in den Bergen auf.
Ich liebe Wälder, Wiesen und Berge und habe mich immer leicht und schnell in der Landschaft bewegt. Nicht so dieses Mal. Ich machte mich allein auf den Weg. Ein schöner Waldweg war es, ich kannte ihn nicht. Automatisch versuchte ich mein übliches Tempo zu gehen. Da schlug mein Herz bis zum Hals und ich blieb ratlos stehen. Meine Augen folgten dem Weg, der vor mir lag. Er führte tief in den Wald hinein und ganz am Ende, weit weg von mir, nahm der Weg eine Kurve in einen grüngoldenen Schein hinein. Offenbar gab es dort eine Lichtung. Lichtungen üben auf mich einen besonderen Zauber aus, sie haben so etwas von Feengeschichten und Liebesgeschichten an sich. Ich wollte schon dort sein, ich war so neugierig und ungeduldig. Wie sah es dort wohl aus? Dann wurde ich mir wieder meines Körpers bewusst, der kraftlos und trüb mit mir in der Gegend herumstand. Mein Geist war dort bei der Wegbiegung, mein Körper war hier, weit von dem Ziel meiner Sehnsucht entfernt. Und plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Das war genau das Muster, das ich in den letzten zwei Jahrzehnten gelebt hatte. Ein Muster, das ich von so vielen Menschen kannte. Mein Geist, meine Neugier, meine Sehnsucht, meine Freude eilten weit voraus und mein Körper musste hinterher, koste es, was es wolle. Er war der Sklave meines Geistes. Mir wurde bewusst, wie lange das gut gegangen war, und ich empfand plötzlich eine tiefe Rührung und Dankbarkeit für meinen Körper. In diesem Augenblick wurde er zu meinem Lehrmeister und das ist er bis heute geblieben.
Die rücksichtslose Arroganz meines Geistes beschämte mich. Aus meinem erschöpften Körper heraus bat ich meinen Geist, von dort vorne, wo das goldgrüne Licht den Weg verzauberte, zu mir zurückzukommen. Wehmütig, ja wirklich wehmütig, willigte er ein und, bei mir angekommen, trocknete er mir die Tränen von den Wangen. Viel zu groà stand mein Geist neben mir und hatte die
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