Verzeihung, sind Sie mein Koerper
auf, öffnen sich zueinander hin und die Hand gibt dem Fuà dabei das Gefühl, einen Boden nicht nur zu berühren, sondern ihm auch zu begegnen. Vielleicht ist das für Ihren Fuà eine sehr neue und wichtige Erfahrung. AnschlieÃend stellen Sie Ihren linken Fuà wieder auf den Boden zurück und stehen auf.
Nehmen Sie sich Zeit, zu spüren. Was unterscheidet den linken Fuà in seinem Bodenkontakt vom rechten FuÃ? Steht er fester, sicherer, weicher, wirkt er gröÃer, schwerer oder leichter? Wie kommt Ihnen der Boden unter diesem Fuà entgegen? Wie reagiert das dazugehörige Bein und die ganze linke Körperseite hinauf bis zur Schulter? Wie bewegt sich der Atem auf dieser Seite im Unterschied zu rechts? Sie werden die Unterschiede deutlich wahrnehmen und langsam begreifen, dass eine kleine, aber wahrhaftig gemeinte Aufmerksamkeit und Zuwendung vom Körper sofort umfassend positiv beantwortet wird. So sehr ist unser Körperbewusstsein bereit, uns entgegenzukommen und mit uns freundlich zu kommunizieren. Macht das Mut? Sie behandeln jetzt auf die gleiche Weise den rechten Fuà und stehen dann schlussendlich mit beiden FüÃen und Beinen auf dem Boden â Ihres Lebens.
Je bereiter wir sind, diesen Boden anzunehmen, umso mehr haben wir Kontakt zur konkreten Realität des Alltags und den GesetzmäÃigkeiten der Materie. Damit verlangsamen wir automatisch unser Tun, denn die Materie ist um einiges langsamer als der Geist. Und, wie wir wissen, nur im Zusammenspiel der beiden Pole ist das Leben ein fruchtbarer Weg.
Wir gehen jetzt weiter zur nächsten Ãbung. Ãber beide FüÃe haben Sie Bodenkontakt bekommen.
Sie stehen hüftbreit und spüren beide Fersen, FuÃgewölbe, Zehen und Zehenballen in unterschiedlichem Kontakt mit dem Boden. Vielleicht bekommen Sie eine Ahnung davon, wie unterschiedlich und vielgestaltig Sie Ihrer Umwelt begegnen können.
Sie verbinden sich für den Augenblick mit den Fersen und gehen von da mental die Beine hoch bis zum Kreuzbein, dieser wunderbaren Skulptur aus zusammengewachsenen Wirbeln am Ende der Wirbelsäule. In den groÃen Fersenknochen und dem Kreuzbein, wie auch im ganzen Beckengürtel einschlieÃlich der Lendenwirbelsäule wohnt die gleiche Kraft. Es ist die Kraft, die »Ja« sagt zum Leben. Eine vitale Grundkraft. Wieder betasten Sie diese Region mit Ihren Händen und beklopfen Ihr Kreuzbein mit lockeren Fäusten, damit es aufwacht. AnschlieÃend streichen Sie sanft darüber, so wie Sie das schon kennen, um das Gewebe zu beruhigen. Nun spüren Sie, wie Sie stehen, und stellen innerlich die Verbindung der beiden Fersen mit dem Kreuzbein her. Der Bodenkontakt Ihrer FuÃsohlen überträgt sich auf das Kreuzbein und schlieÃt es mit ein. Spüren Sie, wie gut und sicher Sie aus Ihrer Tiefe getragen sind? Legen Sie nun kurz Ihre Hände auf Kreuzbein und Unterbauch. Der Raum zwischen Ihren Händen, der Bauchbeckenraum, stabilisiert und zentriert sich.
Jetzt lassen Sie Ihren Kopf schwer werden, Sie lassen sich von ihm nach vorne ziehen. Sie beugen sich, die Arme baumeln
zu Boden und die Fingerspitzen versuchen ihn zu erreichen. Kurz bleiben Sie so, dann schicken Sie Kraft in die Fersen, indem Sie sie in den Boden drücken. Diese Kraft überträgt sich auf das Kreuzbein und Sie richten sich auf. Langsam, Wirbel für Wirbel wachsen Sie durch den Druck der Fersen gegen den Widerstand des Bodens und die Steuerung des Kreuzbeins in die Senkrechte, bis Sie in Ihrer vollen Höhe aufgerichtet stehen. Der Kopf ruht auf den Schultern, ganz leicht, denn die Stützarbeit leisten die Fersen und das Kreuzbein. Mit den Fersen trägt der ganze Fuà und mit dem Kreuzbein der ganze Beckengürtel. Wenn Sie so stehen, dann sollten Sie das Gefühl haben, dass das Gewicht Ihres Körpers in Erdnähe ist und es nach oben immer leichter und freier wird. In alter Gewohnheit kann es aber vorkommen, dass Sie mit dem Kopf die Schwere Ihres Körpers nach oben holen. Damit haben Sie die Körperverfassung, in der Sie bisher gelebt haben, wieder hergestellt. Genau das aber sollte nicht passieren. Sie können es daran erkennen, dass die FüÃe den Boden nur unklar berühren und der Atem sich im oberen Lungenraum bewegt. Sitzt das Gewicht unseres Bewusstseins zu hoch im Körper, dann rasen und hetzen wir dahin, wir überfliegen gewissermaÃen die Realität unseres
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