Verzeihung, sind Sie mein Koerper
Verlangsamung und Heilung?
Ich meine keine groÃen Umwälzungen, sondern eine kleine, unauffällige Veränderung, aus neu erwachter Liebe und Respekt für sich selbst. Denken Sie in Ruhe nach und bei jeder Idee, die Ihnen kommt, fragen Sie Ihren Körper. Wenn Ihr Atem stockt, das Herz schneller wird, der Magen sich zusammenzieht oder Muskeln sich verspannen, dann ist es die falsche Idee. Wenn es warm und weit in Ihnen wird, dann ist es die richtige Idee. Nehmen Sie sich lieber weniger als mehr vor. Wählen Sie erst einmal eine Veränderung, die Ihren Alltag betrifft. Ãberlegen Sie, ob Sie diese neue Verhaltensweise jetzt täglich praktizieren wollen oder nur einmal in der Woche. Wenn Sie sich aus einer Verpflichtung lösen wollen, dann wählen Sie etwas aus, das Ihnen leichtfällt.
Der erste Schritt ist der schwerste, und die Rückfallquote ist hoch. Kaum geht es besser, sind die alten Muster wieder da, frisch und blank poliert legen sie sich uns in den Weg. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Bleiben Sie in Kontakt mit der dankbaren, zärtlichen Liebe, die Ihnen von Ihrem Körper geschenkt wird. Lassen Sie sich von ihr führen. Die verlangsamte Zeit Ihres Alltags wird sich warm und bergend anfühlen und allmählich wird Ihnen diese Liebe auch aus Ihrem Leben entgegenkommen, erstaunlich unabhängig von allem, was um Sie herum geschieht. (CL)
Ein Seelenraum in der Stille unseres Körpers
Wir sind viel von anderen Menschen umgeben und ständig mit Gedanken überfrachtet, von denen die meisten nicht unsere sind. Wir fangen sie unterwegs auf und tragen sie weiter, als hätten wir die Verpflichtung, sie für die Nachwelt aufzubewahren. Vieles davon ist Schrott. Auch wir selbst produzieren Schrott. Den tragen dann andere mit sich herum. Der Verhaltensforscher und Zoologe Konrad Lorenz, der unter anderem das Leben der Graugänse studiert und beschrieben hat, spricht von den »Fühllauten« dieser Tiere, die sie ausstoÃen, wenn sie in Gruppen beisammen sind, um sich ihrer Gegenwart zu versichern. Das Gleiche tun wir auch, und vielleicht hat das sogar eine soziale Funktion. Man könnte sagen, dass wir sehr viel tun, um uns selbst nicht zu begegnen. Die Stille in uns haben wir weitgehend vergessen, vielleicht würde sie uns sogar verlegen machen, wenn wir sie hören könnten. Ich verallgemeinere jetzt, wohl wissend, dass es auch Menschen gibt, die Maà halten können und sehr bewusst mit Kommunikation, Begegnung und Stille umgehen.
Wir, Sie und ich, sind gerade gemeinsam in einem Buch über den Kontakt zum eigenen Körper unterwegs. Daher erlauben Sie mir, hier noch anzufügen, wie sehr unser Nervensystem und unsere Sinnesorgane überfordert sind von dem Leben, das wir führen, und auch, was dieses Leben mit unserer Gefühls â und Gedankenwelt macht.
Daher ist es mir ein Bedürfnis, Ihnen eine wohltuende Ãbung anzubieten, die rettend wirken kann. Sie führt Sie in Ihre eigene Stille und sogar darüber hinaus.
Sie machen es sich bequem, sitzend oder auf dem Rücken liegend, und lassen Ihre Augen zufallen. Wichtig ist, dass Sie weder Arme noch Beine überkreuzen, dass Sie wissen, dass Sie in dieser Haltung circa 20 bis 30 Minuten gut verweilen können und â ganz wichtig â dass Sie nichts und niemand stören wird.
Sie lassen zu, dass sich Ihr Atem bewegt, wie er will, Sie beobachten nur und erlauben sich, so da zu sein, wie es Ihnen gerade möglich ist. Spüren Sie, wie Sie weit werden im Einatem, und mit dem Ausatem lassen Sie sich immer tiefer in sich selbst hineinsinken. Mit jedem Ausatem sinken Sie tiefer und tiefer, mit jedem Ausatem kommen Sie sich selbst immer näher und näher. Vielleicht spüren Sie, dass Sie getragen sind und dass Sie sich dem Getragensein überlassen können, so gut es eben in diesem Augenblick geht.
Wann immer es jetzt für Sie stimmig ist, spüren Sie in sich hinein und forschen Sie danach, wo in Ihrem Körper der Raum sein könnte, in dem Sie, Sie ganz allein, bei sich selbst zu Hause sind. Vielleicht haben Sie sich das noch nie gefragt.
Warten Sie in aller Ruhe und Sie werden bemerken, dass eine Region Ihres Körpers hell, warm oder bewusster spürbar wird. Dort legen Sie Ihre Hände hin, damit der Raum unter Ihren Händen deutlicher wird. Das kann der Beckenraum sein, der Herzlungenraum, der Mittenraum rund um den Solarplexus oder auch jeder
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