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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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Angelegenheiten zu sein«, sagte sie und schenkte ihm ein herzliches Lächeln. Ein Gefühl von Dankbarkeit überkam ihn.
    Sie begannen über die verschiedensten Dinge zu reden, Girian zeigte sich heiter, mitfühlend oder verständnisvoll, je nachdem, welches Thema sie gerade anschnitten. Tom stellte fest, dass sie eine furchtbar nette, unkomplizierte Person war und er vollkommen ungezwungen über alles mit ihr reden konnte.
     
    Schließlich erreichten sie die Wirtschaftsgebäude hinter dem Gästepalast, wo ihr zwei Diener das Ross abnahmen. Die Königin raffte ihren grünen Rock, stieg blitzschnell die gewunden Stufen zum Eingang hinauf, der ihr von zwei weiteren Dienern sofort geöffnet wurde. Tom verstand nicht, warum es sich offenbar nicht geziemte, sich vor der Königin zu verbeugen, aber auf der anderen Seite die Verehrung so groß war, dass man ihr Tür und Tor öffnete.
    Im rechten Flügel des Gebäudes lagen die Krankenzimmer. Sie waren groß und hell. Nirgendwo fanden sich düstere Farben, dafür sehr viel Gelb an den Wänden. Große orange Vorhänge, dünn genug, um das Sonnenlicht hereinfluten zu lassen, schufen ein bezauberndes, warmes Licht. Es war, als läge man in einem nie vergehenden Sonnenaufgang. Für Tamara gab es ein einzelnes, breites Bett.
    Die hübsche Terroristin, noch immer blass und sichtlich geschwächt, trug ein einfaches Nachthemd aus weißem Leinen. Sie stand vor einem der großen Fenster mit Ausblick auf den Park. Das schwarze Haar fiel ihr jetzt offen über die Schultern.
    »Dürfen wir hereinkommen, Tamara? Wenn Ihr Eure Ruhe wollt, so gehen wir gleich wieder«, fragte die Königin mit halblauter, vorsichtiger Stimme. Tamara brauchte einen Moment um zu reagieren. Langsam drehte sie sich um. Aus abgespannten, müden Augen schaute sie Tom und Girian an.
    »Es ist Ihr Palast«, erwiderte sie, mit einer Spur Feindseligkeit in der Stimme.
    »Aber Euer Wohlergehen«, konterte die Königin, ganz ohne Zorn. Tom dagegen fand Tamaras Trotz unverschämt. Die Elben hatten ihr das Leben gerettet! Sie könnte sich also ruhig etwas dankbarer zeigen.
    »Eure Freunde sind auf dem Weg der Besserung. Dimitri hat sein Bewusstsein wiedererlangt. Vielleicht freut Euch das?«
    »Das Leben ist grausam und Ihr seid es auch, Hoheit«, sagte Tamara stattdessen und wandte sich wieder dem Fenster zu.
    »Sie hätten mich besser sterben lassen sollen! Viermal wollte mich der Tod schon holen - stattdessen rettet mich ein vierzehnjähriger Knirps, der keine Ahnung hat, was ich wirklich bin!«
    Tom ballte die Fäuste, aber Girian berührte ihn an der Schulter, flößte ihm ein Gefühl von Ruhe und Frieden ein.
    »Vielleicht suchst du nach Veyron, Tom? Ich bin sicher, er weiß noch nichts von unserer nächtlichen Verabredung. Er würde es dir nie verzeihen, wenn er sie verpasst. Ich glaube, du weißt wo du ihn finden kannst. Frag einfach nach der Bibliothek«, flüsterte Girian. Tom verstand. Die Königin wollte sich Tamara allein vorknöpfen. Er hoffte, dass sie die Terroristen ordentlich den Kopf wusch. Er nickte und eilte davon. Am liebsten hätte er Tamara zum Abschied eine blöde Kuh geheißen, aber das verkniff er sich in der Anwesenheit der Königin.
     
    Girian trat in das Krankenzimmer und schloss die Tür hinter sich. Tamara drehte sich nicht um, aber sie konnte die Anwesenheit der Elbenkönigin deutlich spüren. Es war wie eine unsichtbare Kraft, die sie gegen die Wand drückte und zu zerquetschen drohte. Sie wusste, sie würde auf die Knie fallen und zerbrechen, wenn sie es jetzt wagte, der Königin in die Augen zu schauen.
    »Es ist sehr ungerecht von Euch, dass Ihr Tom solche Vorwürfe macht! Er zeigt sich von der größten und edelmütigsten Seite, welche die Menschheit besitzt und Ihr verurteilt ihn dafür«, sagte Girian, die Stimme ruhig und gelassen, ohne eine Spur von Wut, aber mit einer Strenge, die Tamaras Gewissen berührte. Sie schämte sich, dass sie gegenüber Tom so gemein gewesen war, aber ihre Wut über die Ungerechtigkeiten des Schicksals war noch immer heiß.
    »Er ist in seiner pubertären Albernheit in Schwärmerei ausgebrochen und will mich beeindrucken. Es ist an der Zeit, dass ihm jemand die Augen öffnet«, grollte sie. Hinter ihr lachte Girian höhnisch auf.
    »Das ist unerwartet selbstherrlich von Euch. Dieser Wesenszug steht Euch gar nicht. Ihr begreift Tom nicht, wenn Ihr seine Taten darauf zurückführen wollt! Er ist ein Beschützer und Verteidiger. Besäße er die Macht

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