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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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ein, die anderen folgten ihm.
    Das Innere des Palastes hatte ganz im Gegensatz zu seinem Äußeren überhaupt gar nichts Prunkvolles an sich. Sie fanden sich in riesigen, leeren Hallen wieder - leer jedoch nur in Bezug auf Zierrat und Prunk. Alle Kostbarkeiten waren irgendwann ausgeräumt worden und die Hallen hatte man mit Regalen vollgestellt. Sie waren mit Büchern, Schriftrollen, Steintafeln und zusammengerollten Karten gefüllt. Hölzerne Globen standen herum, ebenso wie Statuen berühmter Persönlichkeiten, die meisten alt und verwittert. Gemälde hingen an den Wänden, abgedeckt mit weißen Leinentüchern, andere hatte man einfach auf den Boden gestellt und gestapelt. In einigen Wandhalterungen ruhten Schwerter und Speere, Pistolen und Gewehre, an den Wegkreuzungen standen alte Kanonen. Jemand hatte sich die Mühe gemacht und an jedes einzelne Stück - und es mussten zehntausende sein - einen Bestimmungszettel zu befestigen.
    »Das ist kein Palast, das ist eine Lagerhalle«, stellte Tamara schockiert fest. Farin, der auf die drei an einer Korridorkreuzung wartete, nickte eifrig.
    »Palast Nummer Eins wird schon seit den Tagen von König Adrian nicht mehr bewohnt. Er hat den Palast in ein Archiv umwandeln lassen, das größte in ganz Elderwelt. Hier werdet ihr alles finden, was es je auf dieser Welt zu entdecken gab. Trinkbecher aus Ta-Meri, Schriftstücke der großen Philosophen Achaias und Maresias, Seekarten des Piratenvolks und natürlich die ersten legendären Zauberwaffen der Fünfzehn. Wenn es irgendwo einen Hinweis über den Verbleib des Juwel des Feuers gibt, dann hier.«
    Farin führte die drei Besucher und seinen König tiefer in die dunklen Hallen, bis sie vor eine große Holztür kamen.
    »Ihr betretet nun die Große Bibliothek. Bitte fasst nichts an, was nicht auf dem Podest liegt, hier ist alles voller Kostbarkeiten«, sagte er, doch Floyd winkte ab.
    »Lauter alter Krempel, ist da drin. Veyron, wenn du irgendwas haben willst, lass es mich wissen. Farin, mach die Tür auf und zwar zack-zack.«
    Der Schatzkanzler des Königs seufzte enttäuscht. Mit einem leichten Schubs seiner Hände schwang die große Tür auf.
     
    Die Große Bibliothek von Talassair war riesig. Ganze vier Stockwerke reichte sie vom Erdgeschoss bis hinauf unter das Dachgebälk. Auf ihren ganzen zweihundert Metern Länge standen Regale voller Bücher.
    »Das müssen ja eine Millionen sein«, stöhnte Tom.
    »Irrtum, eher ein paar hunderttausend«, korrigierte ihn Veyron. Jeder ging mit Ehrfurcht hinein, außer natürlich Floyd. Schnurstracks stolzierte der König zu einem kleinen, hölzernen Pult, das mitten in der Halle stand. Dort lag ein riesiges Buch mit tausenden von Seiten. Es war die Chronik von Talassair, die gesamte zusammengetragene Geschichte des Inselreichs.
    »Alles, was jemals zu den Fünfzehn geschrieben wurde, steht dort drin«, erklärte Floyd. Er schlug das Buch auf und benötigte einige Kraft dazu.
    Kein Wunder, wie Tom fand, sogar der Buchumschlag war aus purem Gold.
    Floyd blätterte ein paar Seiten weiter, studierte das Inhaltsverzeichnis und murmelte leise vor sich hin.
    »Ah ja, da haben wir es ja! Das Abenteuer der Fünfzehn, die nach Elderwelt kamen um einen Schatz zu bergen«, rief er fröhlich, als er endlich fündig wurde. Er blätterte vor bis zu der entsprechenden Stelle und begann zu lesen. Veyron und Tamara sahen sich derweil die ganzen anderen Bücher in den Regalen an, misstrauisch beobachtet von Farin. Tom dagegen setzte sich gelangweilt auf die einzige Couch, die er in dieser Halle finden konnte. Er schlug die Beine übereinander und hörte Floyd gelangweilt zu.
    »Es war in einer Schlacht im Ersten Weltkrieg im Sommer 1918, irgendwo an der belgischen Grenze. Der Zug von Lieutenant James Loughtham erhielt den Befehl die feindlichen Gräben zu stürmen. Dabei gerieten sie jedoch in das eigene Artilleriefeuer, als die Deutschen zur gleichen Zeit einen ähnlich waghalsigen Angriff befahlen, angeführt von Hauptmann Ernst Augustus von Schnee. Die Vorgesetzten auf beiden Seiten wollten lieber ihre eigenen Männer opfern, als dem Feind einen Sieg zu schenken und bombardierten die eigenen Truppen. Das tödliche Artilleriefeuer zwang die Soldaten beider Seiten zu fliehen und zwar in die einzig mögliche Richtung: Hinüber zu einer alten Holzhütte am Rande eines nahen Sumpfs. Dort fanden Briten wie Deutsche Deckung vor dem Wahnsinn draußen auf dem Schlachtfeld. Des ganzen sinnlosen Mordens

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