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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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überdrüssig, beschlossen sie, hier zu verweilen, um später zu ihren Einheiten zurückzukehren und so zu tun, als wäre nie etwas gewesen. Anstatt sich im Hass gegenseitig an die Kehlen zu gehen, schlossen sie Frieden, sprachen über ihre Abenteuer und ihre gefallenen Kameraden. Sie waren sich einig, dass der Krieg der wahre Feind des Menschen ist.
    Doch schließlich entdeckten sie unter der Hütte einen alten, finsteren Keller, feucht und dunkel. Neugierig stiegen sie hinab und fanden ein Labyrinth aus Stollen, geschaffen von Menschenhand. Da die Neugier zur Natur des Menschen gehört, untersuchten sie die Stollen, einen nach dem anderen. Im letzten stießen sie auf eine kleine Schatzkammer, bewacht von einigen Schraten. Der Anführer dieser seltsamen, unmenschlichen Kreaturen wurde gefangengenommen. Um seine Haut zu retten, erzählte er ihnen von dem Schatz, den sie hierher gebracht hatten. Es waren nur die ersten fünf Kisten eines noch viel größeren Schatzes, den ihr Anführer, der berüchtigte und in ganz Elderwelt gefürchtete Gurzark, zusammengerafft hatte - jenseits des Vorhangs der Illauri.
    Angesichts des Reichtums, den sie erobern könnten, taten sich Loughthams Männer mit von Schnee zusammen. Sie organisierten Waffen und Ausrüstung. Mit den Stücken des Schrat-Schatzes bestochen sie allerhand Offiziere und Soldaten, um an Pferde, deutsche Maschinenpistolen und anderes brauchbare Material zu gelangen.
    Derart gerüstet marschierten sie in den Sumpf, wo sie ihren Schatz zu finden hofften. Doch sie wurden gesehen – sowohl von britischer Seite, als auch von Deutschen. Sofort eröffneten beide Seiten mit der Artillerie das Feuer. Die Hütte mit dem Schrat-Schatz wurde vernichtet. Sie mussten fliehen und gerieten dabei in einen Durchgang, ein magisches Tor aus Fels. Kaum war der letzte von ihnen durch den steinernen Felsbogen gerannt, zertrümmerten ihn auch schon die Granaten. Der Durchgang nach Elderwelt war für immer geschlossen, eine Rückkehr unmöglich«, las Floyd vor und schlug das Buch zu.
    »So, jetzt wisst ihr es«, meinte er und trat von dem Podest zurück. Er wurde von Veyron abgelöst, der die dicke Chronik sofort wieder aufschlug.
    »Sie haben ja das Wichtigste vergessen, Floyd. Wie sie an den Schatz gelangten. Mich interessiert, ob es auch eine Liste gibt, was alles zu diesem Schatz gehörte.«
     
    Veyron studierte die Seiten der Chronik, nach einer Weile fasste er zusammen:
    »Vier der fünfzehn Abenteurer wurden zu den neuen Simanui. James Loughtham, Ernst Augustus von Schnee, Arthur Daring und Amrish Puri. Nach ihrer Rückkehr in die Menschenwelt, gingen sie ihrer Wege, doch keiner kam als armer Mann nachhause. Sie waren alle sehr wohlhabend, einige sogar Millionäre.
    Daring wurde Professor in Oxford, Rashton verfasste seine Elfenwelt-Trilogie. Darings Sohn, Lewis - wir kennen ihn ja - folgte seinem Vater nach dessen Tod als Simanui nach Elderwelt. Seine Abenteuer sind in dieser Chronik zwar wiedergegeben, leider haben wir dafür jetzt keine Zeit. Auch die anderen Abenteurer gründeten Familien, doch zu schier unermesslichem Reichtum gelangte nur einer allein: Julian Ramer, der erste König Talassairs.«
    Das fand Veyron interessant. Er schloss die Chronik und begann ganz aufgeregt auf und ab zu gehen.
    »Warum stört mich diese Sache mit Julian Ramer? Was stimmt daran nicht? Floyd, Sie müssen mir alles über Ihren Ur-Urgroßvater erzählen. Ich habe das Gefühl, das er der Schlüssel ist«, verlangte er unwirsch. Der König des Inselreiches zuckte gleichgültig mit den Schultern.
    »Er war kein besonders netter oder guter Mensch, er neigte zu allerhand Gemeinheiten, obendrein war er korrupt bis ins Mark. Er hatte im Krieg zum Beispiel dringend benötigten Nachschub unter der Hand an das Offizierskorps verkauft anstatt an die Truppe abzugeben. Er galt als ein Feigling, hatte sich von Anfang an vor dem Frontdienst gedrückt, war stattdessen in die Nachschubabteilung gegangen.
    Es war der alte Julian, der die ganze Ausrüstung für die Fünfzehn beschafft hatte, durch Bestechung und falsche Versprechungen. Schon witzig, das ausgerechnet so ein Strolch König dieser wunderschönen Insel wurde, nicht wahr? Ich nehme an, dass der Reichtum seinen Charakter verändert hat – oder vielleicht war es auch die Freundschaft zu den Zwergen«, erzählte Floyd. Veyron blieb stehen und presste sich die Finger gegen die Schläfen.
    »Er war also nicht Bestandteil der kämpfenden Truppe, dennoch

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