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Viel Laerm um Stratfield

Titel: Viel Laerm um Stratfield Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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die Pistole, die zwischen ihnen lag. Von unten drangen Geräusche hinauf, das Tor quietschte, und ein Pferd wieherte. Dann erklangen eine Männerstimme von der Auffahrt und ein festes Klopfen an der Vordertür.
    Auch er hatte es gehört. Sein Blick schoss wieder hoch zu Chloe. Er wirkte jetzt unverhüllt feindselig und misstrauisch. „Etwas spät für einen Besucher, nicht wahr?"
    Sie konnte nur nicken und auf Rettung hoffen. Ja, es war spät, aber wenn ein aufmerksamer Dienstbote Stratfield gesehen hatte, als er in ihr Zimmer geklettert war, konnte ihr Onkel jeden Augenblick ins Zimmer stürzen, und sie wäre ...
    „Ruiniert", überlegte sie laut. „Oh, Sie dummer Mann. Ist Ihnen klar, was mit meinem guten Namen geschieht, wenn Sie hier entdeckt werden? Ist Ihnen bewusst, was meine Brüder mit uns beiden anstellen werden? Ich soll mich in Chistlebury benehmen."
    Er nahm seine Waffe und glitt vom Bett herunter, wobei er vor Schmerz das Gesicht verzog. „Im Augenblick ist Ihr Ruf meine geringste Sorge."
    „Nun, ich danke Ihnen sehr ... "
    Sie schnappte nach Luft, als er gegen sie strauchelte, und hob unwillkürlich die Arme, um ihn zu stützen. Der Impuls war da, bevor sie ihn unterdrücken konnte. Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn sie ihn hätte zusammenbrechen lassen. Der körperliche Kontakt und der Schreck, seinen harten Körper an ihrem zu spüren, verwirrten sie so sehr, dass sie kaum damit umgehen konnte. Was, in Gottes Namen, sollte sie nur mit ihm anfangen?
    „Sie benötigen einen Arzt, Lord Stratfield."
    Das Gewicht seines muskulösen Körpers nahm ihr die Balance, und sie fielen in einer schwerfälligen Umarmung gemeinsam gegen den Bettpfosten. „Unter den gegebenen Umständen finde ich, Sie sollten mich Dominic nennen", murmelte er.
    „Ich sollte Sie den Teufel nennen, Sir."
    Er blickte zur Tür und zuckte zusammen. Anscheinend hatte der Überlebenskampf seine Sinne geschärft. „Jemand kommt. Verstecken Sie mich."
    „Das werde ich nicht tun."
    Er drückte die Pistole gegen ihre Schulter. „Ich würde nur ungern denjenigen erschießen, der das Pech hat, unsere freundschaftliche Zusammenkunft zu stören."
    „Das könnten Sie nicht", flüsterte sie voller Angst.
    „Glauben Sie mir", sagte er mit einem kalten Blick. „Ich könnte es. Wenn ich auch nicht wirklich tot bin, so ist es doch zumindest der zivilisierte Teil von mir."
    Sie befreite ihre Arme. Ihr Mund war staubtrocken. Sie glaubte ihm. Der magere, unrasierte Mann, der sie anstarrte, erinnerte nicht im Geringsten an den eleganten Aristokraten, den sie sich als Sir Galahad vorgestellt hatte. Eine Spur von drohender Gefahr hatte die unnahbare Kultiviertheit ersetzt, die Dominic Breckland früher charakterisiert hatte, und die Verwandlung erstaunte sie.
    Hatte er an dem Tag, als sie sich begegnet waren, gewusst, dass sein Leben bedroht wurde? War sie an jenem Nachmittag in mehr als nur eine schlammige Pfütze hineingestolpert? Sie erinnerte sich an seine Schroffheit und seine seltsamen Bemerkungen, und plötzlich ergab es alles einen Sinn.
    Jemand hatte einen brutalen Mordanschlag auf ihn verübt. Sie konnte gut verstehen, dass er Rache nehmen wollte. Aber nicht hier und nicht, indem er sie als Werkzeug für seine Vergeltung benutzte. Und das Schlimmste daran war, dass ihre Brüder ihr nie glauben würden, dass sie sich das Ganze nicht selbst eingebrockt hatte.
    Das Klopfen an ihrer Schlafzimmertür machte ihren Überlegungen ein Ende. Sie wusste nicht, ob sie bei dem zögerlichen Grummeln ihres Onkels Erleichterung oder Angst empfinden sollte. Sie wünschte dem lieben alten Mann beileibe keinen Schaden und hielt es nicht für klug, Dominics Behauptung, dass man ihn leicht zu Verzweiflungstaten treiben könnte, auf die Probe zu stellen.
    „Mein Onkel", sagte sie leise und voller Anspannung.
    Er biss die Zähne zusammen. „Wimmeln Sie ihn ab."
    „Wie?"
    „Das ist mir gleichgültig."
    „Gehen Sie wieder ins Ankleidezimmer", wies sie ihn widerwillig an. „Er kommt nicht in mein Zimmer."
    Er blickte sich abschätzend um. Offensichtlich traute er ihr nicht. „Ich werde lauschen und Sie beobachten."
    „Dessen bin ich mir bewusst", entgegnete sie bissig.
    Er warf ihr Korsett auf das Bett. „Ich bin zu allem bereit, um das hier zu Ende zu bringen."
    Sie begegnete seinem Blick. Seine kalte Entschlossenheit jagte ihr einen eiskalten Schauder den Rücken hinunter. Er war ein Mann, der nichts zu verlieren hatte.

4. KAPITEL
    Chloe sah

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