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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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Schwebemotorrad übergebe?«
    »Geben Sie uns den Bock und erlauben Sie uns, damit tun zu können, was wir wollen«, forderte Steinschleifer mit begehrlichem Blick. »Dann ist alles vorbei. Sie haben Steinschleifer Johnsons Wort, und kein anderer Renegade wird Steinschleifer Johnsons Wort brechen. Stimmt's, Leute?«
    »Absolut richtig«, bestätigte Asteroiden-Annie grinsend, und Joe die Klinge nickte beipflichtend.
    »Dann ist alles in bester Ordnung«, sagte Narrisch. »Harry - das Motorrad!«
    Unter stockendem Schluchzen deutete der Versorgungsfeldwebel auf eine Tür hinter dem Nachschubbüro.
    Narrisch schritt auf die Tür zu, öffnete sie, und ein glänzendes Schwebemotorrad kam zum Vorschein - eine Maschine, die mit ihrer Schönheit jeden Schwebebiker verzückt hätte. Bei dem Anblick stießen alle drei Renegades einen Laut der Bewunderung aus.
    »Es gehört Ihnen«, sagte Narrisch. »Nehmen Sie es und gehen Sie - und ich nehme Sie beim Wort. Die Weltraumlegion nimmt Sie beim Wort.«
    »Kein Grund zur Sorge«, antwortete Steinschleifer Johnson. »Wir haben mehr bekommen, als wir überhaupt erwartet haben. Schokoladen-Harry, die Fehde ist begraben. Du hast ab jetzt nichts mehr von uns zu befürchten.«
    »Tausend Dank«, erwiderte der Versorgungsfeldwebel bitter. »Mir wäre es lieber, ihr hättet mir die Ohren abgeschnitten. Steht nicht da rum und streut noch Salz in meine Wunden. Nehmt den Bock und haut ab.«
    »Das musst du uns nicht zweimal sagen«, erwiderte Johnson. Er gab seinen Begleitern ein Zeichen, und alle drei schoben das Motorrad mit breitem Grinsen aus dem Versorgungslager. Die Tür schloss sich hinter ihnen.
    Ein Moment des Schweigens trat ein, während Narrisch und seine Legionäre die Tür anstarrten.
    Dann sagte Harry leise: »Großer Gott, Herr Haup'mann, ich glaube, es hat funktioniert!«
    »Natürlich hat es funktioniert«, antwortete Narrisch. »Was die Renegades betrifft, so haben sie nun ihre Rache. Und sie glauben, nun im Besitz der einzigen Sache zu sein, die Ihnen von allen Dingen auf der Welt am meisten bedeutet. Sie gäben übrigens einen hervorragenden Schauspieler ab, Harry.«
    »Danke, Herr Haup'mann. Als Sie mich anriefen und mir die Lage schilderten, war mir sofort klar, dass wir das Problem nur auf diese Weise lösen könnten. Aber mir ist wirklich ein- oder zweimal übel geworden, als ich zusehen musste, wie sie meinen guten alten Bock rausgeschoben haben. Auch wenn ich das Motorrad hier auf Loreley kaum gebrauchen konnte - das gute Ding war trotzdem mein ältester Freund. Hab 'ne Menge Erinnerungen damit.«
    Narrisch gab ihm einen Klaps auf den Rücken.
    »Ich habe Ihnen ja gesagt, dass ich's Ihnen ersetze, und Sie wissen, dass ich das auch tun werde. Suchen Sie sich ein Modell aus, und es gehört Ihnen - sobald die Renegades nach Hause zurückgekehrt sind.«
    »Klingt gut, Herr Haup'mann«, sagte Harry lächelnd. Dann trat ein sehnsüchtiger Ausdruck auf sein Gesicht, und er fügte hinzu: »Aber vielleicht eilt der Neukauf doch nicht so sehr, wie ich zuerst gedacht hab. Hier auf Loreley gab's bislang kaum Möglichkeiten, mit dem Schwebemotorrad zu fahren, und das tut einem Bock gar nicht gut. Wir warten besser, bis wir wieder auf einem Planeten sind, und das ist ja schon bald der Fall. Dort kann ich dann den Motor richtig aufheulen lassen und losgleiten. Ich denke, solange warte ich noch mit dem Kaufen.«
    »Das klingt ganz vernünftig«, pflichtete Narrisch ihm bei. »Es tut mir trotzdem leid, dass Sie Ihr altes Motorrad verloren haben. Glauben Sie wirklich, die drei werden es zerstören?«
    »So verrückt sind die nicht«, antwortete Schoko. »Die nehmen meinen Bock wahrscheinlich eher als Trophäe mit nach Hause. Vielleicht brandmarken sie's auf irgend eine Weise, aber kein echter Biker würde dieses Schwebemotorrad ernsthaft beschädigen. Ich wette, sie halten es gut in Schuss, holen es hin und wieder aus dem Unterstand und fahren damit, um zu zeigen, dass sie sich an mir gerächt haben.«
    »Und wie sehen Sie die Sache? Haben sich die Renegades tatsächlich an Ihnen gerächt?«, fragte Narrisch.
    Harry dachte einen Moment lang nach. »Ja, ich glaube, schon - zumindest sind sie dumm genug, es zu glauben. Und ich habe im Austausch etwas bekommen, das ich haben wollte. Etwas, von dem ich nicht geglaubt habe, es jemals wieder zu besitzen.«
    »Und was ist das?«, fragte Zenso, der sich anschickte, die Bretter von den Fenstern zu entfernen.
    Harry lächelte glückselig.

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