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Viel Trubel um Sam

Viel Trubel um Sam

Titel: Viel Trubel um Sam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lori Wilde
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oder wie? Ihr Magen krampfte sich vor Angst zusammen. Die ganze Sache wuchs ihr langsam über den Kopf.
    “Keine Panik, Honey.” Die Frau legte ihr eine Hand auf die Schulter. “Ich will nicht mit dir ins Bett. Schöner Orgasmus ist ein Drink.”
    Edie merkte, wie ihr Gesicht in der Dunkelheit knallrot wurde. Sie wollte nur, dass diese Frau so schnell wie möglich verschwand. “Ja, bitte bringen sie mir zwei von diesen schönen Dingern.”
    “Warum nur habe ich das Gefühl, dass hier kein Trinkgeld rausspringt?”, murrte die Frau und stolzierte davon, ihre Hüften schwangen hin und her wie ein Pendel.
    Wegen ihrer Ignoranz peinlich berührt, zog Edie einen Zwanzigdollarschein aus der Tasche und legte ihn auf den Tisch. Sie würde dieser Bedienung schon zeigen, dass sie in der Lage war, Trinkgeld zu geben.
    Die Musik änderte sich. Nun wurde “Bad Girls” gespielt.
    Edie musterte die Männer, die um die Bühne herumsaßen. Sie_pfiffen, klatschten und wedelten mit Scheinen vor den Frauen herum. Die Tänzerinnen kamen zu ihnen, drückten ihnen ihre großen Brüste ins Gesicht und erleichterten sie um ihr Geld.
    Edie fragte sich, wie es sein musste, so sein Geld zu verdienen. Auf sie wirkte das beängstigend und bizarr, aber auch irgendwie erheiternd.
    Die Frauen ließen ihre Körper kreisen. Eine von ihnen wirbelte um eine Stange herum wie eine Weltklasseturnerin. Eine andere machte einen Spagat. Eine dritte tat sehr merkwürdige Dinge mit einer Banane.
    Ach du liebe Güte!
    Die Bedienung brachte Edies Drinks, wischte den Zwanzigdollarschein vom Tisch und tänzelte dann hinüber zu einer Gruppe lärmender Männer mit Cowboyhüten.
    Edie nippte an ihrem Drink.
    Süß. Fruchtig. Und der Alkohol ging direkt ins Blut.
    Angenehm. Sehr angenehm.
    Sie nahm einen weiteren Schluck, und dann entdeckte sie plötzlich Sam. Er saß mit seinen Kumpels an einem Tisch nahe der Bühne mit dem Rücken zu ihr und betrachtete aufmerksam die Tänzerinnen.
    Mit einem Mal war sie traurig.
    Das war es also, was er anziehend fand? Unverhohlenen Exhibitionismus? Nackte Frauenkörper, die sich unter bunten Scheinwerfern drehten und wanden und schlängelten?
    Offensichtlich.
    Hm.
    Edie nahm den dünnen roten Strohhalm zwischen die Zähne und sog heftig daran.
    Himmel, das schmeckte vielleicht gut.
    Sie fischte eine Kirsche heraus und kaute darauf herum. Was hatte Jules noch mal zu ihr gesagt? Wer mit der Zunge einen Knoten in den Stiel einer Kirsche machen kann, sei gut im Bett.
    Nachdem sie die Kirsche hinuntergeschluckt hatte, knabberte Edie am Stiel herum, den Blick fest auf Sam und seine Kollegen gerichtet. Er lachte über etwas, das Joe gesagt hatte.
    Hahaha.
    Noch immer heftig auf dem Stiel herumspielend nahm sie Stift und Notizbuch aus der Tasche und begann in dem gedämpften Licht zu schreiben:
    Fallstudie – Sam Stevenson
Beobachtung vom 14. Dezember
    Proband betritt zusammen mit drei Mitarbeitern einen Stripteaseclub. Er scheint von den eher elementaren Aspekten der Mann-Frau-Beziehung sehr angetan zu sein. Eine Stripperin gewährt ihm den Anblick ihres Körpers aus der Nähe. Er steckt Geld in ihren winzigen Tanga.
    Edie hätte am liebsten losgeheult. Was zum Teufel war bloß in sie gefahren? Sie beobachtete ihn doch nur für ihre Doktorarbeit. Es sollte ihr völlig egal sein, selbst wenn er Hugh Hefner in seiner Playboyvilla besuchen würde. Sie war Wissenschaftlerin. Sie war professionell. Ihre Gefühle hatten bei so einer Studie einfach nichts zu suchen.
    Sie klappte das Notizbuch zu, verstaute es wieder in der Tasche und versuchte weiterhin das Unmögliche – mit ihrer Zunge einen Knoten in den Stiel der Kirsche zu machen.
    Minuten später war Edie dann endgültig klar, dass sie niemals gut im Bett sein würde. Der verstümmelte Stiel fiel in ihrem Mund auseinander. Sie spuckte die Stücke in eine Serviette und nahm einen großen Schluck von ihrem Drink.
    Eine warme, flauschige Wolke schien sich in ihrem Körper auszubreiten. In ihrem Kopf begann es zu schwirren, am liebsten hätte sie laut gesungen. Wer hatte diesen Drink erfunden? Das musste ein Genie gewesen sein!
    Die Tänzerinnen bewegten sich zu “You Sexy Thing”, als Edie plötzlich dringend auf die Toilette musste. Sie schob ihren Stuhl zurück. Die Holzbeine quietschten auf dem Boden.
    “Pst!” Edie legte einen Finger an die Lippen und stand auf.
    Huch! Ihre Beine fühlten sich an wie zu weich gekochte Nudeln.
    War sie etwa beschwipst?
    Edie kicherte. Das

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