Vielleicht gab es keine Schuld (German Edition)
Weißt du, wie unhygienisch der ist? Dann lutsch mal dran! Das führt zu einer Bleivergiftung!
Jetzt macht mir das Schreiben von Horrorgeschichten keinen Spaß mehr.
Bob sagte, wenn ich genug mit Bleistift geschrieben habe, dann darf ich alles in seinen Computer einspeisen. Ich habe noch nie einen Computer gehabt. Kann der wirklich essen? Wenn ja, wird es mir eine große Freude sein, dabei zuzusehen, wie er meine Geschichten frisst. Kleiner Scherz nebenbei.
Es klingt wahrscheinlich ziemlich dumm, aber ich habe kaum ferngesehen, hatte kein Radio, keine CDs oder einen Kassettenrekorder. Keine Freunde. Keinen Computer.
In der Schule standen so Dinger überall herum, aber ich habe mich nicht getraut, sie zu benutzen. Meine Mitschüler lachten schon genug über mich.
Ich kam in die Junior-High-School und damit in einen anderen Trakt des Schulgebäudes. Auf einmal waren nur noch Jugendliche um mich. Aber da ich älter aussah, als ich war, fiel ich nicht auf. Ich bekam neue Mitschüler und viele neue Fächer und Lehrer.
Ich wartete auf den Spruch: Ach dieser Gelton. Aber der kam nicht. Dafür kamen viele schöne Mädchen in mein Blickfeld, die ich aus meiner Ecke auf dem Schulhof wunderbar beobachten konnte. Viele hatten schon einen richtigen Busen. Viele aber auch zu viel – von allem.
Ich beobachtete gerne. Wie sie lachten und tuschelten. Ich wusste ja von Brad und meiner Mutter, dass ein Mann und eine Frau immer zusammengehören. Und jetzt weiß ich auch, dass es sonst keine Kinder geben würde. Ich bin ja auch ein Kind des Samenergusses meines Vaters. Man lernt ja. Auch wenn es keiner merkt.
Bob wird meine Geschichte übrigens korrigieren. Dann wird sich alles hoffentlich viel klüger anhören, als ich es vorgeschrieben habe. An dieser Stelle schon mal: Danke!
Bob sagte, dass es in den Schulen üblich ist, das Thema Sexualität im Unterricht zu behandeln. Ob ich denn nichts von Geschlechtsverkehr mitbekommen hätte. Nein, hatte ich damals nicht. Da es kein Prüfungsthema war, interessierte es mich nicht. Ich langweilte mich in dieser Zeit im Unterricht und malte heimlich Bilder.
Die Schule gab uns Broschüren mit heim, um sie mit den Eltern noch einmal durchzuarbeiten. Meine Mutter hatte sie weggeworfen, als ich sie ihr gezeigt hatte. Dabei hätte es mich um so vieles weitergebracht. Und … vor schlimmen Dingen geschützt, die ich noch erzählen werde.
Stattdessen beschäftigte mich wieder das Onanieren.
Ich kam von der Schule heim, und Brad saß alleine in der Küche. Er hatte den Kopf auf dem Tisch liegen und die Arme darüber. Als ich vor ihm stand, sah er hoch. Er war stinkbesoffen. Ich roch den Alkohol. Seine Augen waren blutrot, und er grinste.
„Wo ist meine Mutter?“, fragte ich ihn.
„Beim Arzt“, lallte er und bekam einen mächtigen Schluckauf.
„Warum bist du nicht arbeiten?“, fragte ich weiter.
„Weil ich rausgeschmissen wurde“, sagte er.
Kein Wunder, bei dem Alkohol.
„Und nu?“, fragte ich.
Er rülpste und zuckte mit den Schultern.
Ich hatte Hunger, konnte in der Küche aber nichts Essbares finden. Also trank ich Milch und ging in mein Zimmer.
Das Bild meines Vaters war weg!
Ich wurde sehr wütend und raste die Treppe hinunter. Ich schrie Brad an: „Wo ist das Bild von meinem Vater!?“
Er sah mich besoffen an und zuckte mit den Schultern.
Ich schrie: „Du weißt es! Gib's zu!“
„Nein“, lallte er, „weiß ich nicht.“
Dann tat ich etwas, das ich noch nie zuvor getan hatte: Ich ging auf Brad zu und schlug ihn mit aller Kraft ins Gesicht. Er fiel fast vom Stuhl, konnte sich aber gerade noch halten. Sein Gesicht machte mir Angst. Er stand auf und schlug mich in Grund und Boden.
Da blieb ich auch liegen, bis meine Mutter kam.
Ich verbrachte die Nacht mit großen Schmerzen in der Brust. Da mein Gesicht ziemlich geschwollen war, ging meine Mutter nicht mit mir zum Arzt. Sie machte einen festen Wickel um meine Brust und sagte, ich hätte zwei Wochen schulfrei.
Aus der Küche hörte ich ein lautes Geschrei zwischen meiner Mutter und Brad. Zu schade, wo ich Brad doch so gemocht hatte. Er war fast wie ein Vater zu mir gewesen.
Unten flog ein Stuhl an die Wand. Ohrfeigen klatschten. Rauferei war zu hören. Es war mir egal, wer gewann. Meinetwegen konnten sie sich alle beide zum Teufel scheren.
Ich vermisste das Bild von meinem Vater.
Als ich am nächsten Morgen wach wurde, war alles ruhig. Ich konnte nicht aufstehen, weil meine Brust so schmerzte. Doch ich musste zur Toilette. Ich rief
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