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Vier auf dem Laufsteg

Titel: Vier auf dem Laufsteg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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herumgekommen und ich bin nur aus Manchester.«
    »Das ist doch nichts Schlimmes«, gab Tom automatisch scharf zurück, jede einzelne seiner Manchester-Fasern empörte sich bei dem Gedanken. »Diese Mädels quatschen die ganze Zeit nur von ihren Klamotten und ihren Figuren, als würden sie ihnen gar nicht richtig gehören. Als wären sie eine Summe von Einzelteilen, die an den Meistbietenden verscherbelt werden sollen.«
    »Man gewöhnt sich dran.« Laura rümpfte die Nase. »Irgendwie jedenfalls. Bei den Shootings ist es auch so, alle machen einen Mordswirbel um dich, aber gleichzeitig reden sie über dich, als ob du gar nicht da wärst.«
    Aber als sie versuchte, Tom genauere Einzelheiten zu erzählen, zum Beispiel dass sie sich nicht mal mehr aufgeregt hatte, als fünf Leute darüber stritten, wie man ihren leichten Überbiss korrigieren könnte, sah er sie verständnislos an. Er zupfte sogar an einem Nietnagel, bevor er ein Gähnen unterdrückte. Sie kannte Tom zu lange, um dieses Verhalten liebenswert zu finden.
    »Na gut, offensichtlich langweile ich dich«, sagte sie schließlich. Es sollte ihnen jetzt doch supergut gehen, wo sie miteinander geschlafen hatten. Funktionierte das nicht so? »Hast du wegen letzter Nacht so schlechte Laune? Findest du, dass wir darüber reden sollten...«
    Toms Kopf schoss von der schweigenden Betrachtung eines Ketchupflecks auf seinem Teller in die Höhe. »Liebst du mich, Laura?«
    Wenigstens war das ein Problem, das sich leicht lösen ließ. »Natürlich liebe ich dich. Geht es um die ganzen schlimmen Sachen, die ich dir am Telefon an den Kopf geworfen habe?«
    Tom schob den leeren Becher weg, um nach ihrer Hand zu greifen, und streichelte ganz zart über ihre Finger. »Aber wie sehr liebst du mich?«
    Es sah Tom gar nicht ähnlich, so bedürftig zu sein, aber Laura konnte damit umgehen. Konnte sie doch immer.
    »Das kann man nicht messen«, sagte sie bestimmt. »Aber sehr. Wirklich ganz doll.«
    Wirklich ganz doll schien es nicht zu bringen, denn seine Finger umschlossen ihre schmerzhaft fest. »Liebst du mich mehr als das Modeln?«
    »Tom...«
    »Liebst du mich genug, dass du es aufgeben würdest, wenn ich dich darum bitten würde?«
    Zuerst hielt Laura das für einen Test, für ein grausames Spiel. Wie in der Geschichte von König Salomon, der drohte, das kleine Kind zu zerstückeln, damit er beweisen konnte, wer die echte Mutter war.
    Aber da war etwas wie Trotz in Toms Blick, als würde er sich zwingen, seine Hand in ein Fass mit fleischfressenden Maden zu stecken. Und falls sie noch irgendwelche Zweifel hatte, sagte er leise: »Wenn du mich wirklich liebst, würdest du es aufgeben.«
    Sie hatte immer geglaubt, dass Tom ein bisschen mehr in sie verliebt war als sie in ihn. Zumindest hatte die alte Laura das gedacht. Die neue, bessere Laura wusste, dass das nicht stimmte. Dass er sie nicht mehr liebte als sie ihn.
    »Da könnte ich dich genauso gut bitten, nicht nach Oxford zu gehen oder nie wieder Fußball zu spielen«, protestierte sie. »Wenn du mich liebst, würdest du mich nicht bitten, etwas aufzugeben, das so wichtig für mich ist.«
    »Das ist etwas total anderes«, konterte Tom mit einem eigensinnigen Funkeln in den Augen. »Wenn ich Fußball spiele oder für meine Prüfungen lerne, werde ich nicht zu einer emotionalen Abrissbirne.«
    Aha, darum drehte es sich also.
    »Redest du davon, dass dieser Typ bei mir übernachtet hat?«
    Tom schwieg, und seine Miene blieb so lange versteinert, bis sein zweiter Tee kam und er den ersten vorsichtigen Schluck schlürfen konnte.
    »Du musst anfangen, mir zu vertrauen«, sagte sie ruhig. Aber sie fühlte diese Ruhe nicht, als sie ihre Hand aus seinem Griff befreite. »Ich weiß, dass ich einen Fehler gemacht habe, Tom, aber wenn du mir nicht verzeihst, können wir dann überhaupt weiter zusammen sein?«
    Er zuckte die Achseln. »Keine Ahnung.« »Aber wir haben doch miteinander geschlafen«, flüsterte sie über den Tisch. »Ich weiß, dass das Timing etwas daneben war, aber es hat die Dinge zwischen uns doch wieder geradegerückt. Oder nicht?«
    »Dadurch löst sich nicht wie durch Zauberei die ganze Scheiße, die du angerichtet hast, in Luft auf«, sagte Tom brutal und vergaß praktischerweise all die Zärtlichkeiten, die er ihr letzte Nacht ins Ohr geflüstert hatte. »Du bist innerhalb von vierundzwanzig Stunden von ihm zu mir gekommen, deshalb: Nein, ich weiß nicht, ob ich dir noch vertrauen kann. Ich bin mir nicht mal

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