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Vier Jungs auf einem Foto (German Edition)

Vier Jungs auf einem Foto (German Edition)

Titel: Vier Jungs auf einem Foto (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduardo Sacheri
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uns ein Angebot machen: zweihundertfünfzigtausend Dollar cash.«
    »Reicht nicht. Wir brauchen dreihundertfünfzigtausend«, unterbricht ihn Fernando.
    »Ja, weiß ich doch!«, besänftigt ihn Salvatierra. »Deshalb bin ich auch dafür, dass wir mit vierhunderttausend anfangen. Wir gehen runter, die gehen rauf. Ich glaube, das könnte klappen.«
    »Finde ich gut«, stimmt Ruso ihm zu.
    »Von mir aus«, sagt Fernando wieder etwas ruhiger. »Solange am Ende dreihundertfünfzigtausend rausspringen, bin ich einverstanden.«
    »Eins noch«, sagt Salvatierra. »Was ist mit den fünfzehn Prozent für Mario und mit meiner Kommission?«
    Fernando wendet sich ostentativ Pittilanga zu.
    »Hör zu, Mario«, sagt er mit einer Freundlichkeit in der Stimme, die er bisher noch nicht an den Tag gelegt hat. »Dir steht eine Kommission zu, keine Frage. Aber dann müssen wir stärker zocken, denn wir brauchen die ganzen dreihunderttausend für das Mädchen.«
    »Wenn sie denn wirklich ganz bei ihr ankommen …«, murmelt Mauricio in Richtung Wand, aber Fernando hört es. Er hört es und er hasst es.
    »Jungs«, sagt Salvatierra, »jetzt, wo wir uns übers Kleingedruckte unterhalten, müssten wir vielleicht …«
    »Ob klein- oder großgedruckt, interessiert mich einen Scheiß«, herrscht Fernando ihn an. »Ich will dreihunderttausend netto. Die fünfzehn Prozent für Mario müssen die Araber eben drauflegen. Und deine Kommission geht mir völlig am Arsch vorbei.«
    Unbehagliches Schweigen. Bereits das fünfte Mal. Fernando sieht Ruso an. »Bist du plötzlich stumm geworden oder stimmst du mir zu?«
    »Ich? Nein, doch, doch. Mit Mario haben wir ja schon gesprochen. Die dreihunderttausend gehen an die Kleine, komplett. Das hat er begriffen.«
    »Also«, fährt Salvatierra fort und sieht jeden Einzelnen an, aber niemand erwidert seinen Blick. »Wenn noch eine Unstimmigkeit besteht, sollten wir sie jetzt ausräumen und …«
    Uns nicht vor den Arabern prügeln, ergänzt Fernando innerlich und lächelt spöttisch.
    »Was grinst du so?«, fragt Mauricio unwirsch.
    Fernando wird ernst, lächelt nicht mehr. »Immer mit der Ruhe«, erwidert er. »Ich weiß, dass du dich ziemlich reingehängt hast, damit diese Verhandlung ein Erfolg wird. Und ich verstehe, dass du ein bisschen nervös bist. Aber es dauert nicht mehr lang, dann werden all deine Bemühungen belohnt.«
    »Und du bist der Maßstab, an dem die anderen gemessen werden, ja?«
    »Ich? Nein.«
    »Scheint aber so.«
    Fernando nickt, sagt aber nichts.
    »Ihr Lieben, warum belassen wir es nicht dabei.« Ruso ist wie ein Signalwärter, der zu verhindern versucht, dass zwei Lokomotiven ineinanderrasen.
    »Wenn du noch was zu sagen hast, dann raus damit«, hebt Mauricio wieder an.
    »Ich hätte nur gern gewusst …«
    »Was, Fernando? Was hättest du gern gewusst?«
    »Warum hast du drei Wochen gewartet, bis du uns über das Angebot für Mario informiert hast? Diese Frage will mir einfach nicht aus dem Kopf.« Er fasst sich an die Schläfe und führt eine Handbewegung aus, als wollte er dort etwas hineindrehen. »Weißt du, es gibt manchmal Sachen, da zermartert man sich regelrecht das Hirn.«
    Mauricio betrachtet wieder seine Schuhe.
    »Ich mein ja nur. Hätte Ruso neulich nicht zufällig Polaco im Supermarkt getroffen, hätten wir von dem Angebot nie was erfahren. Vielleicht bin ich schon paranoid. Vielleicht hast du die Sache in die Hand genommen, weil … was weiß ich.«
    »Fernando«, mischt sich Salvatierra ein. »Ich wollte nichts vor euch verheimlichen. Was hätte mir das nützen sollen?«
    »Es geht nicht um dich«, schneidet ihm Fernando das Wort ab, ohne den Blick von Mauricio zu lösen.
    »Nein«, bestätigt Mauricio, der unruhig auf seinem Stuhl hin und her rutscht und missmutig lächelt. »Es geht um mich.«
    »Vielleicht gibt es ja einen Grund, warum du uns das alles einen Monat vorenthalten hast, und ich begreife ihn nur nicht.«
    »Ich dachte, es wäre besser, wir freuen uns diesmal nicht zu früh.«
    »Hast du gedacht? Ganz allein? Seit wann haben wir ausgemacht, dass du ganz allein denkst?«
    »Ach, ich wusste gar nicht, dass ich fürs Denken dich brauche. Deine Anleitung, meine ich.«
    »Ich sage ja auch nicht, dass du mich um Erlaubnis bitten sollst. Aber ich wüsste eben gern Bescheid.«
    »Dich um Erlaubnis bitten? Das wär ja noch schöner. Was bildest du dir überhaupt ein? Dass du die Weisheit mit Löffeln gefressen hast? Du gehst mir entsetzlich auf die Eier. Und

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