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Vier Jungs auf einem Foto (German Edition)

Vier Jungs auf einem Foto (German Edition)

Titel: Vier Jungs auf einem Foto (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduardo Sacheri
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nicht ab, Luciano. Das ist nur Show.«
    »Von wegen, Chef!«, wiederspricht der erste Assistent. »Ich hab vor ein paar Monaten schon mal mit ihm gesprochen. Deshalb hab ich euch überhaupt angerufen. Das durften wir uns nicht entgehen lassen.«
    Jetzt versteht Fernando, warum ihm das Gesicht des einen so bekannt vorgekommen ist. Es fällt ihm schwer, weiter zuzuhören.
    »Irre der Typ. Wie war das noch? › Vierhunderttausend Dollar. Oder dreihunderttausend für fünfzig Prozent. ‹ «, sagt der Assistent mit affektierter Stimme.
    Wieder brechen alle in schallendes Gelächter aus. Fernando lehnt sich an die Wand. Ihm ist so schwach, dass er sich auf einige Zementsäcke setzen muss.
    »Haben wir nicht einen Job für ihn, Chef?«
    »Du spinnst wohl!«
    »Überleg doch mal! Der Kerl ist fast eine Berühmtheit! Irgendwann bringt er’s noch ins Fernsehen.«
    Noch mehr Gelächter. Mastronardi senkt etwas die Stimme. »Ein bisschen leiser, wenn ich bitten darf, sonst hört er euch noch. Jemand hat mir erzählt, dass er Lehrer ist oder so was.«
    »Warum geht er dann mit einem Spieler hausieren?«
    »Was weiß ich. Im Fußball ist alles möglich. Da meint jeder, er könne mitmischen. Wo soll das noch hinführen?«
    »Und wie verbleiben Sie jetzt mit ihm, Chef?«
    Wieder Gelächter, diesmal verhaltener.
    »Tja, ein bisschen tut er mir ja schon leid. Andererseits freue ich mich jetzt schon auf sein Gesicht, wenn wir ihm sagen, die Sache sei geritzt.«
    »Soll ich ihn reinrufen?«
    »Nein, warte noch ein bisschen. Je länger wir ihn zappeln lassen, desto aufgeregter wird er.«
    Fernando steht auf und verlässt die Toilette. Die Schwingtür schließt nicht richtig hinter ihm, weil Bauschutt es verhindert. Er schleicht über den Flur, biegt einmal rechts ab und drückt auf den Fahrstuhlkopf. Im Erdgeschoss zwängt er sich durch die Leute, die einsteigen wollen, und geht wie ferngesteuert zum Ausgang. Einige Leute sehen ihm nach, einige, weil er bleich ist wie ein Gespenst, die meisten aber, weil er auf seinem Anzug, auf Höhe des Hinterns, einen großen weißen Fleck hat.
    15
    Fernando kommt nach Hause, schmeißt den Rucksack und seine Jacke auf den Tisch, pinkelt bei offener Klotür, kehrt in die Küche zurück und setzt den Wasserkessel auf. Dann sieht er im Telefonbuch nach und wählt eine Nummer. Der Teilnehmer am anderen Ende der Leitung hebt sofort ab.
    »Palmera Producciones, guten Tag.«
    Fernando kann sich die Szene lebhaft vorstellen. Nicolás in Unterhose und T-Shirt, über ein Computerspiel gebeugt, wie er den Anruf beantwortet, ohne die Monster auf dem Bildschirm auch nur eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    »Hallo, Nicolás. Hier ist Fernando. Erinnerst du dich?«
    »Klar erinnere ich mich. Was gibt’s?«
    Im Hintergrund hört man wildes Tippen auf einer Tastatur. Entweder Nicolás schreibt gerade in einem Höllentempo ein Computerprogramm oder ein riesiger Drache schickt sich an, ihn in einem virtuellen Universum aufzufressen. Letzteres wahrscheinlich.
    »Ich rufe dich an wegen der gefakten Tore.«
    Schweigen. Offenbar muss der Schwachkopf erst sein Gehirn zurückspulen. Kurz darauf setzt das Tippen wieder ein. Der Drache scheint erneut anzugreifen.
    »Ja, Meister, ich weiß schon. Die Jungs, von denen ich dir erzählt habe, sind dran an der Sache. Ist bestimmt bald fertig.«
    Fernando seufzt. Nicolás kann nichts dafür. Er selbst ist hier der Trottel. Zweitausendvierhundert Pesos für nichts und wieder nichts. Oder noch schlimmer: zweitausendvierhundert Pesos, damit dieser Idiot sich auf seine Kosten den Bauch krault.
    »Okay, hör zu.«
    »Bin ganz Ohr.«
    »Du hast doch noch die Videos in VHS ?«
    »Äh, ja, denke schon.«
    »Gut, hol sie her.«
    »Okay.«
    »Auch die CD s mit den Fakes«, fügt Fernando hinzu und erinnert sich an die Aufnahmen, die aussehen wie Science-Fiction aus den Fünfzigerjahren. »Und dann noch die Listen, die ich dir letztes Mal vorbeigebracht habe.«
    »Ja, Meister. Liegt alles vor mir.«
    »Gut.«
    »Und nun?«
    »Wenn die Jungs liefern –«
    »Werden sie, mach dir keinen Kopf. Alles auf DVD .«
    »Auf DVD , super. Also, wenn du alles zusammenhast, Kassetten, Tabellen, DVD s …«
    »Ja, Meister, was dann?«
    »Wenn du alles zusammenhast, musst du mir einen Gefallen tun.«
    »Gern. Schieß los.«
    »Dann schiebst du dir das alles in den Arsch.«
    16
    Mauricio hat ein Problem. Ein großes Problem.
    Obwohl es nicht klug war und obwohl es dem gesunden Menschenverstand

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