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Vier Jungs auf einem Foto (German Edition)

Vier Jungs auf einem Foto (German Edition)

Titel: Vier Jungs auf einem Foto (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduardo Sacheri
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Dienstag, weil da sonst nichts los ist. Jetzt geht’s noch um den Mittwoch.«
    Fernando hört zwar die schrille Stimme am anderen Ende der Leitung, kann aber nichts verstehen. Scheint eine Art Souffleur zu sein, der die Themen für die Radiosendung vorschlägt. Bestimmt nennt Prieto ihn lieber »Produzent«. Produzent von Pipifax, denkt Fernando. Am Dienstag werden Tausende von Leuten über Riquelme debattieren, ob er verkauft wird, und wenn ja, wohin. Und alles wegen eines Gerüchts. Lächerlich. Fehlt nur noch der Aufreger für den Mittwoch.
    »Nein! Das mit dem Ball hatten wir doch erst! Du musst dir die Sachen aufschreiben, Nacho.« Prieto klingt jetzt vorwurfsvoll. »Sonst reitest du mich irgendwann in die Scheiße. Erinnert du dich nicht mehr, dass wir zwei, drei Torhüter live angerufen und nach ihrer Meinung gefragt haben? Siehst du? Solche Sachen musst DU im Kopf haben, nicht ich.«
    Er schweigt eine Weile, starrt die Tischdecke an. Es ist, als wäre Fernando überhaupt nicht da. Besser so, denkt Fernando. Er wüsste nicht, was für ein Gesicht er machen soll.
    »Ah, das ist gut.« Prieto richtet sich auf, als wäre er plötzlich begeistert. Dann schreibt er etwas in seinen Kalender: Größe der Tore. »Ja, hab ich verstanden, aber … Ja, gar nicht schlecht. Meinst du?« Prieto fängt an, mit einem Stück Kartoffel herumzuspielen, lässt es durch die Soße gleiten. »Ja, gefällt mir, gefällt mir gut.«
    Er schreibt wieder etwas in den Kalender: Tor vergrößern. Debatte. Zuhörer. Meinung der Spieler?
    »Okay, Nacho. Mission erfüllt. Ja, ja. Wir sehen uns morgen im Sender, um neun. Ciao. Ja, ja. Ciao.«
    Er wendet sich wieder Fernando zu, der zu der traurigen Einsicht gelangt ist, dass er nicht der einzige mittelmäßige Zauberer ist, dessen Tricks leicht zu durchschauen sind.
    Eine Weile meidet Prieto das Thema Pittilanga, wodurch Fernando sich aber nicht aus der Ruhe bringen lässt. Sie plaudern über Fußball, Politik, Journalisten, Fernsehsendungen. Eigentlich plaudert nur Prieto, und Fernando beschränkt sich auf die Rolle des Sparringspartners. Am Anfang findet er das Gespräch sogar interessant, nutzt die Gelegenheit, um Fragen zu klären, die er sich schon ein Leben lang gestellt hat. Aber dann lässt seine Neugier nach, weil Prieto zwei Fehler in sich vereinigt, die er hasst: Er redet, ohne sich auch nur im Geringsten dafür zu interessieren, wen er vor sich hat; und er doziert über alles Mögliche, als hätte er die Weisheit mit Löffeln gefressen. Der geborene Experte. Der Alleswisser. Ein typischer Argentinier, der Blitz möge uns treffen, denkt Fernando, dem Prieto immer unsympathischer wird. Die Anekdoten, die der Journalist zum Besten gibt, und die Erinnerungen, die er heraufbeschwört, gehen so nahtlos ineinander über, dass er sie schon tausendmal erzählt haben muss. Ein Kinofilm, der schon so oft gezeigt wurde, dass es nur noch blitzt und knistert.
    Erst als der Kaffee serviert wird, legt Prieto eine Pause ein und sieht ihn an, als wäre ihm gerade aufgegangen, dass er auch noch da ist. Immerhin, er hat bemerkt, dass er ein menschliches Wesen vor sich hat und kein Mikrofon.
    »Gut, Fernandito.« Schlechter Start, denkt Fernando, der es hasst, wen Leute seinen Namen verniedlichen, um eine Vertrautheit vorzugaukeln, die überhaupt nicht besteht, weil Vertrautheit Zuneigung voraussetzt. »Jetzt erzähl mir mal genau, was du dir so vorgestellt hast mit diesem Pintalingi.«
    »Pittilanga.«
    »Genau. Pittilanga. Merkwürdiger Name.«
    Fernando räuspert sich. Jetzt kommt der schwierigste Teil. Er ist kein guter Geschäftsmann, schon gar nicht, wenn es um ein windiges Geschäft wie dieses geht.
    »Wir wollen Pittilanga lancieren«, erklärt Fernando, und beglückwünscht sich insgeheim zu dem schönen Wort »lancieren«, »als wäre er ein Geheimtipp. Einer, der auf dem Sprung zu einem großen Club ist.«
    »Aha«, erwidert Prieto nur. Fernando verflucht ihn innerlich. Dem Blödmann ist wohl die Lust aufs Monologisieren vergangen.
    »Und dafür, Armando«, erklärt Fernando und fragt sich amüsiert, ob er ihn nicht Armandito nennen sollte, »brauchen wir jemanden, der für ihn die Werbetrommel rührt. Wer wäre besser dafür geeignet als du? Ehrlich, es gibt niemanden in Argentinien, der so viel Einfluss hat wie du, was sag ich, in ganz Südamerika.« Niemanden, der so korrupt, so armselig und so schmierig ist, dass er auf ein solches Angebot eingehen würde, denkt er.
    »Wie habt ihr euch

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