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Vier Naechte im Paradies

Vier Naechte im Paradies

Titel: Vier Naechte im Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Broadrick
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Spaß. Im Grunde führte sie jetzt das Leben, nach dem sie sich schon in ihrer Teenagerzeit immer gesehnt hatte.
    Sie war frei.
    Sie war unabhängig.
    Sie lebte allein.
    Dennoch war sie nicht so zufrieden und glücklich, wie sie erwartet hatte. Im Gegenteil.
    Und daran war nur sie selbst schuld.
    Sie und Cindi hatten schließlich eine Art Waffenstillstand geschlossen, im Wesentlichen, weil Cindi es nicht ertrug, wenn jemand ernsthaft böse auf sie war. Robin hatte sich ein Apartment gesucht und war noch vor dem Examen ausgezogen. Nach dem Examen hatte Cindi eine Stelle in Chicago angenommen und kam nur noch sehr selten nach Texas. Wenn sie einmal in Austin war, dann trafen sie sich zum Lunch und redeten über dies und das, aber es war nie mehr so wie früher.
    Nichts war wie früher.
    Vor drei Wochen hatte Cindi sie angerufen und ihr erzählt, dass sie sich verlobt habe. Er hieß Roger oder so ähnlich. Sie würden noch nicht so bald heiraten, aber wenn das Datum feststünde, dann sollte sie, Robin, unbedingt mit ihr die Hochzeit planen.
    Immer wenn jemand eine Hochzeit erwähnte, wurde Robin in ein Gefühlschaos gestürzt.
    Wenn sie sich damals nicht so vollkommen idiotisch benommen hätte, wäre sie jetzt längst mit Steve Antonelli verheiratet. Aber sie hatte ja die beleidigte Leberwurst spielen und ihren blödsinnigen Stolz hervorkehren müssen. Mit einem Fußtritt hatte sie Steve aus ihrem Leben befördert, und sie konnte es ihm nicht übel nehmen, dass er danach nichts mehr von sich hatte hören lassen.
    Hin und wieder musste sie noch an Steve denken - etwa, wenn sie sich einen Liebesfilm ansah oder eine besonders romantische Fernsehshow. An bestimmten Tagen, zum Beispiel am Valentinstag, oder wenn sie zwei Menschen sah, die so offensichtlich glücklich miteinander waren, dann hatte sie ihn vor sich und fühlte förmlich seine Küsse.
    Ob er jetzt wohl verheiratet war? Er hatte zwar gesagt, dass es bei seinem gefährlichen Beruf besser sei, nicht zu heiraten, aber er war dann doch sehr schnell bereit gewesen, diese Regel zu durchbrechen, als er ihr den Heiratsantrag machte. Sicher hatte er inzwischen längst eine Frau kennengelernt, die schlau genug war, seinen Antrag nicht zurückzuweisen.
    Robin stand seufzend auf und ging ins Bad. Nachdem sie geduscht hatte, machte sie sich Kaffee und holte die Zeitung aus dem Briefkasten. Da sie heute nicht zum Tennisplatz musste, würde sie es sich auf dem Sofa mit Kaffee und Zeitung bequem machen.
    Auf der dritten Seite las sie etwas, das ihr nahezu das Blut in den Adern gefrieren ließ. In Los Angeles waren bei einem Schusswechsel mit einer Verbrechergang mehrere Detectives verwundet worden. Das Herz schlug ihr bis zum Hals, während sie hastig den Artikel überflog. Die Namen der Detectives wurden nicht erwähnt und auch nicht, wie schwer sie verwundet worden waren.
    Da in dieser Riesenstadt natürlich viele Detectives arbeiteten, war die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass Steve unter den Verletzten war, ja, praktisch gleich null.
    Aber das Herz hämmerte ihr immer noch in der Brust. Leben war so kostbar. Wie schnell konnte ein geliebter Mensch nicht mehr da sein.
    Plötzlich wusste sie, was sie tun musste. Sie musste sich bei ihrer Familie, und zwar bei jedem Einzelnen, für ihr Verhalten entschuldigen. Sie musste ihnen endlich sagen, wie sehr sie die Nähe vermisste, die sie doch früher miteinander verbunden hätte. Vielleicht konnte sie sie von ihrem aufrichtigen Wunsch überzeugen, wieder eine nahe und liebevolle Beziehung aufzubauen, wenn sie ehrlich zugab, dass sie Fehler gemacht hatte.
    Tränen traten ihr in die Augen bei dem Gedanken, was sie ihnen alles sagen wollte. Sie liebte ihre Familie so sehr, hatte sie noch nie so geliebt wie jetzt, da sie es sich endlich eingestehen konnte, dass nur sie für die schreckliche Entfremdung verantwortlich war, die zwischen ihnen herrschte.
    Dann dachte sie an Steve. Wie immer sah sie ihn vor sich, wie er auf der Insel ausgesehen hatte, in Shorts oder auch ganz nackt. Sie hatte sich nie wirklich vor Augen geführt, was für einen anstrengenden und gefährlichen Beruf er hatte.
    Er hatte sie einmal als Feigling bezeichnet, und allmählich verstand sie, was er damit gemeint hatte. Sie hatte sich wie ein verwöhntes Kind über ihr Leben und ihre Brüder beschwert, während er täglich sein Leben riskierte im Dienst für die Stadt und ihre Bürger. Und nun erkannte sie auch ganz deutlich, dass selbst ihre Brüder ihn nie

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