Vietnam

Ben Tre), die aus Kokosmilch und Zucker hergestellt werden. Besonders an Tet erfreuen sich eingelegte oder kandierte Früchte großer Beliebtheit, seien es kandierte Ananas, Erdbeeren, Sternfrüchte, Papaya, Guaven, Zitronen oder Orangen. Auch Tamarinde und sogar Tomate und Kürbis werden zur Süßigkeit. Bei Kindern besonders beliebt sind ausgebackene Bananen
(banh chuoi)
und Süßkartoffelscheiben
(banh khoai)
. Frittiertes dieser Art wird an vielen Straßenständen, vor allem vor Schulen, verkauft.
    Das wichtigste Gericht des Neujahrsfestes ist der Tet-Kuchen aus Klebereis mit Schweinefleisch und anderen Zutaten. In viereckiger Form wird er
banh chung
genannt und steht symbolisch für die Erde. Als Dreieck,
banh giay
genannt, steht er für den Himmel.
Banh chung und banh giay
gibt es vorwiegend in Nordvietnam. In Zentral- und Südvietnam wird
banh tet
hergestellt; mit der gleichen Zusammensetzung, jedoch einer runden Form mit einer Länge von 30 bis 40 cm.
    Eine Legende weiß zu berichten, wie dieses Gericht einst entstand: König Hung Voung war auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger. Zur Auswahl standen 22 Söhne. Diesen gab er die Aufgabe, eine besondere Speise für ein Ahnenopfer zu finden. Alle Brüder machten sich auf die Suche nach dem leckersten Gericht und waren bereit, viel Geld dafür auszugeben. Doch Prinz Lang Lieu, als 18. Kind einer der Jüngsten, war dazu zu arm. Seine Mutter war früh verstorben, und er verdingte sich als Reisbauer. Als er darüber nachdachte, wie er die Ahnen ehren könnte, kam er zu dem Schluss, dass das Gericht Reis enthalten sollte, da dies das Nahrungsmittel des Volkes war und er selbst sein Leben diesem Korn verdankte. Im Traum erschien dem Prinz ein Geist, der ihm ein Rezept für Reiskuchen verriet. Das Mahl war und ist einfach und enthält neben Klebereis außerdem geschälte Mungobohnen (lat. Vigna radiata, viet.
dau xanh
), Schweinefleisch, Zwiebeln, Pfeffer und Salz. Der Teig wird in Bananenblätter gewickelt, was ihm seine etwas grünliche Farbe verleiht, und 24 Stunden lang gedämpft. Der König war von dieser Schlichtheit und dem Geschmack begeistert, und so war der neue Herrscher gefunden. Auch heute noch wird dieser Reiskuchen an Tet zur Ahnenverehrung gebacken und zudem zum Hung-Fest im April (siehe Feste und Feiertage, S. 65 ), manchmal auch zu Hochzeiten, gegessen.
    Klebereis wird verwendet, weil er einen guten Geschmack hat und sich besonders gut für Süßes eignet. Auch sein Ursprung wird mit einer Legende erklärt, die sich an Tet abspielte: Zwei Brüder liebten einander sehr. Sie bestellten gemeinsam ein Feld und teilten sich die Ernte. Während einer Dürre sorgten sie sich umeinander: Tet stand vor der Tür, und heimlich gedachte der eine Bruder, dem anderen Reis zukommen zu lassen, damit dieser feiern könnte. Der andere Bruder hatte denselben Gedanken. Sie trafen sich im Kornspeicher und waren über ihre gegenseitige Liebe und Sorge so glücklich, dass sie weinten. Die Tränen tropften auf den Reis, und so entstand Klebereis.
Getränke
Wasser und Softdrinks
    Trinkwasser wird in verschweißten Plastikflaschen verkauft. Aus gesundheitlichen Gründen ist es unbedingt zu vermeiden, Leitungswasser zu trinken. Selbst zum Zähneputzen empfiehlt sich Trinkwasser. Auch wenn auf Trekking-Touren normalerweise der Führer Trinkwasser in Flaschen mitnimmt, sollte jeder Teilnehmer für einen eigenen Vorrat sorgen. Ein Notfallset mit Entkeimungstabletten ist bei längeren Touren empfehlenswert. Lecker und preislich im Mittelfeld liegt das Mineralwasser La Vie. Es wird aus einer natürlichen Quelle nahe Ho-Chi-Minh-Stadt von einem französisch-vietnamesischen Joint-Venture gewonnen.
    Neben lokalen Erfrischungsgetränken , die meist sehr süß sind, gibt es nahezu in jedem Ort mittlerweile das Dreigestirn Cola, Fanta, Sprite. Dosen sind immer etwas teurer als Flaschengetränke. Deshalb lohnt es sich, sowohl aus ökologischer als auch aus ökonomischer Sicht, die Mehrwegflaschen zu bevorzugen. In Supermärkten und kleinen Geschäften gibt es allerdings nur Dosen zu kaufen – das gilt leider auch für Bier.
    Eis – nein danke?
    Reisende, die sich vor einem Mageninfekt so weit möglich schützen wollen, sollten auf Eiswürfel in Getränken verzichten, denn diese sind oft stärker mit Bakterien belastet, als Westler es gewohnt