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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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dazu, Kalle-Gummifuß Räuberberg, auch bekannt als › der Reifenzerstecher‹?«
    Die Hurmalas lachten gehässig.
    Zwischen den Fahrzeugen begann nun ein heftiges Wortgefecht. Kalle wurde bleich und drückte meine Hand noch stärker als zuvor. Würden sie ihn nun mitnehmen und fürchterliche Dinge mit ihm machen, weil er uns im letzten Jahr vor den anderen wütenden Räubersippen gerettet hatte, indem er ihre Autoreifen zerstochen hatte? Genau davor hatte ich Angst gehabt! Davor, dass die anderen Räuber einfach viel zu nachtragend waren, um beim Wettbewerb fair zu bleiben.
    Den Hurmalas entgegenzugehen, war ein großer Fehler gewesen, denn der Wilde Karlo hatte die Beifahrertür offen gelassen. Einer der Räuber, der bereits an die Fahrertür geklopft hatte, lief nun vorne um den Bus herum und schlüpfte durch die geöffnete Tür. Ich begriff, dass die Hurmalas damit gerechnet hatten, dass so etwas passieren würde. Die Feinde vom Wilden Karlo wussten, wie schnell er sich aufregte, und dass er die Gegner zum Kampf auffordern und dabei vergessen würde, den Bus zu verteidigen. Wir verhielten uns genauso, wie die Leute in den Raubobjekten – so wie wir es immer im Voraus in unseren Raubzugsplänen einkalkulierten. Das ärgerte mich! Wir machten es den Hurmalas viel zu leicht!
    Der Mann, der den Platz vom Wilden Karlo eingenommen hatte, Jake Hurmala, hielt Hilda sein Messer drohend entgegen und befahl, indem er mit der Waffe in der Luft herumfuchtelte, die hintere Tür zu öffnen. Als Gold-Piet das zähneknirschend machte, strömten noch mehr Hurmalas hinein, die uns mit ihren Messern bedrohten. Plötzlich erinnerte ich mich an meine eigene Entführung – wie es sich angefühlt hatte, überfallen zu werden, und das war überhaupt nicht angenehm! Mein Herz stand kurz vor dem Zerspringen vor lauter Traurigkeit, Sorge und Wut.
    Gleichzeitig machte ich mir darüber Gedanken, was um alles in der Welt in diesem Bus so wertvoll sein könnte, dass man es unbedingt klauen wollte.
    Durch die Seitentür kam nun auch Artsi Luuvalo herein. Er war ein älterer Mann, der etwas humpelte. Ich hatte sein Gesicht schon gesehen, als er ins Fahrerfenster hineingespäht hatte. Nun begann er, in unseren Taschen und Beuteln herumzuwühlen. Derjenige, der die Seitentür absicherte, kam näher, und wir begriffen, dass diese Sippe auf alles gefasst war.
    » Was wollt ihr?«, fragte Kalle. Er stand auf, um sich so groß wie möglich zu machen, und versuchte, die langen Messer um sich herum zu ignorieren. » Hört auf mit euren Spielchen und sagt schon, warum ihr uns angehalten habt!«
    Gold-Piets Augen leuchteten vor Anerkennung. Der Junge ging ein großes Risiko ein, indem er den Gegnern Kontra gab, und im selben Moment bewies er, dass er sich nicht vor den Männern fürchtete, die im Bus randalierten.
    » Ihr kommt ja eh nicht drauf, dass wir nur gekommen sind, um euch den Wettkampf zu ruinieren!« Jakes hässliches Grinsen klebte geradezu an Hildas Gesicht fest.
    » Jake!«, schimpfte Artsi Luuvalo warnend.
    » Was denn?«, fragte Jake beleidigt zurück. » Ich hab doch gar nicht verraten, dass wir Hildas Wettkampf kaputt machen wollen, indem wir ihre Bohnen klauen. Da kommen die doch eh nie drauf.«
    Die Bohnendosen waren ein wesentlicher Bestandteil im siegreichen Q & R-Teig der Räubermutter. In dieser seltsamen Disziplin backte man Quiches, aß dann je ein Stück von den ekelerregenden Backwaren aller anderen Teilnehmer, und mit vollem Bauch nahm man dann an einem Ringkampf teil. Ohne Bohnen funktionierte Hildas Geheimrezept natürlich nicht. Ohne die mörderische Quiche war ihr ganzer Wettkampf in Gefahr, immerhin verteidigte sie den ersten Platz vom letzten Jahr.
    » Äh …«, Jake schlug sich gegen die Stirn. » Ich Trottel!« Dann warf er uns einen listigen Blick zu. Hinter dem langen Pony blitzte etwas Gelbes hindurch. Hielt da etwa eine Spange die Haare an der Seite zusammen? » Ihr habt aber bestimmt trotzdem keine Ahnung, oder?«, fragte er dann noch dämlicherweise.
    » Ach nee, also Jake Hurmala und Artsi Luuvalo«, brummte Gold-Piet. » Jake, wo ist eigentlich Klein-Anssi, ihr macht eure Dummheiten doch sonst immer zu dritt?«
    » Naja, also der Anssi hat’s nicht geschafft, aus dem Gefängnis auszubrechen, obwohl er’s versucht hat«, antwortete Jake. » Deswegen wollen wir uns ja an euch rächen, auch wenn ihr davon keinen blassen Schimmer habt.«
    Artsi Luuvalo hatte derweil weiter in den Taschen herumgewühlt und

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