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Vilja und die Räuber: Roman (German Edition)

Vilja und die Räuber: Roman (German Edition)

Titel: Vilja und die Räuber: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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behalten, aber nischt meinen Regenschschschirm, der ischt ein Erbschschschtück.«
    Alle lachten lauthals. Hele konnte ja alles gut, aber als Schauspielerin war sie einfach fantastisch.
    » Papa nahm ihn beim Schlafittchen und schickte ihn mit einem Wurf davon«, sagte Kalle stolz. » Den Regenschirm warf er hinterher, den brauchten wir sowieso nicht. Wir hatten ihn als provisorische Zeltstange benutzt, aber dann fanden wir die richtige in einem Schlafsack wieder.«
    » Wenn er will, ist er ein starker Mann, unser Vater Bär«, sagte Hilda und wärmte sich die Zehen am Holzofen.
    » Jetzt reicht es!«, rief Kaija und sprang auf. » Ich will auch mit! Ich habe es so satt, immer nur eure Geschichten zu hören. Ich komme mit in den Räuberbus. Und wehe, ihr versucht, mich rauszuwerfen! Karli verliert beim Ringen jedes Mal gegen mich. Ich bin keine alte Oma und keine verschrobene Schriftstellerin, die man aus Mitleid zweimal im Jahr besuchen muss. Ich will auch gefährlich leben!«
    Da erwachte der gerade eben begrabene Streit wieder zu neuem Leben.
    » Kommt überhaupt nicht infrage«, sagte der Wilde Karlo und stand ebenfalls auf. » Hier spielen wohl alle verrückt. Die Kinder wollen befehlen, die Ehefrauen rebellieren, die Schwestern wollen plötzlich schmarotzen, nachdem sie zehn Jahre lang erzählt haben, wie verantwortungslos ich bin, wenn ich das tue, wovon andere nur zu träumen wagen.«
    » Jetzt übertreib mal nicht«, sagte Hilda. » Ich habe nur gesagt, es wäre schön, einmal in sauberen Laken zu schlafen. Das kann man wohl kaum Rebellion nennen.«
    Mein Plan ging auf. Ich rieb mir unter dem Tisch die Hände. » Hey, hört mal her«, sagte ich. » Ich hätte einen Vorschlag.«
    » Also«, der Wilde Karlo breitete die Arme aus, » lass hören. Willst du etwa auch diesen Bus befehligen?«
    » Keineswegs«, sagte ich. » Ich möchte euch morgen alle auf einen Ausflug mitnehmen.«
    » Juhu«, sagte Kalle, » lasst uns Proviant einpacken!«
    » Unter drei Bedingungen«, sagte ich.
    » Das Mädchen hat gelernt zu verhandeln«, sagte Gold-Piet. » Die wird noch mal unschlagbar bei solchen Hauptmannssachen. Karlo, pass auf deinen Chefsessel auf.«
    » Sag schon«, drängte der Wilde Karlo und schlug sich verzweifelt vor die Stirn. » Das kann ja nicht mehr schlimmer werden. Eine Welt, in der Kinder Bedingungen stellen.«
    » Erstens«, sagte ich und hob den Zeigefinger. » Niemand fängt an zu streiten oder den Plan zu kritisieren, bevor ihr alle Punkte gehört habt.«
    » In Ordnung«, sagte Hele schnell.
    » Gut«, sagte der Wilde Karlo und schaute auf der Suche nach Widerspruch die anderen an. » Ist in Ordnung.«
    » Zweitens«, sagte ich und hob auch den Daumen. » Wir nehmen den Räuberbus, und Kaija darf fahren.«
    » Hast du einen Führerschein, Kaija?«, staunte Hele.
    » Dann komme ich aber nicht mit.« Hilda stemmte die Hände in die Seiten.
    » Gerade du musst aber mitkommen«, redete ich ihr gut zu.
    » Fahr mit, Mutti«, sagte der Wilde Karlo, ging zu Hilda hinüber und legte ihr den Arm um die Schultern. » Kein Ausflug macht Spaß, wenn du nicht dabei bist. Du sorgst doch erst dafür, dass es stilvoll zugeht bei uns. Dass dein verrückter Mann sich nicht wieder mit allen zerstreitet oder vor Sehnsucht viel zu viel isst.«
    » Na gut«, sagte Hilda, die errötet war bei Karlos Worten. » Dieses eine Mal.«
    » Jippiii«, riefen Kalle und Kaija gleichzeitig. Als sie es merkten, machten sie High Five.
    » Unverschämt gut, Vilja«, sagte Hele und lächelte breit wie die Grinsekatze. » Geschicktes Spiel!«
    » Was?«, rief der Wilde Karlo und drehte sich blitzschnell zu ihr um.
    » Nichts, Boss«, sagte Hele. » Ich weiß bloß, worauf sie hinauswill.«
    » Was ist die dritte Bedingung?«, fragte Kaija und wandte sich an mich. Dabei wusste sie es genau.
    » Die dritte Bedingung ist: Wenn der Plan funktioniert und ihr damit zufrieden seid, bringt ihr mich nach Hause. Genau auf den Parkplatz vor unserem Haus und genau in dem Zustand, in dem ihr mich geraubt habt.«
    Nun brach ein gewaltiger Lärm los. Ich verließ die Küche und wartete auf der Veranda, bis sie die Sache geklärt hatten.
    Nach einer Weile kam Kaija heraus und meldete: » Sie stimmen zu. Aber Vilja, das Ganze birgt schon ein ziemliches Risiko. Machen wir wirklich das Richtige?«
    Im Eiscafé hatten wir alles dreimal durchgesprochen und ein noch paar kleine Änderungen am Plan vorgenommen. Jetzt war es eher der gemeinsame Plan von uns

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