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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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würden, dann würde das zwar nicht
nahe der Schnupfe passieren, aber es würde passieren. Und das war dem
Faltenhuber am Ende wichtiger, als einen Sieg über eine Ortsentscheidung
davonzutragen.
    Weil, eines musst du wissen, der Faltenhuber nur am Kontakte schließen
interessiert. Und die kannst du auch in einem Außenbezirk von Regensburg
schließen. Natürlich hat der Faltenhuber auch schon einschlägige Kontakte
übers Internet und so. Aber seit einige Kreise in Regensburg ein etwas zu
scharfes Auge auf ihn, seitdem musste der Willi andere Wege wählen. Immerhin
wurde von der Kripo schon einmal sogar die Festplatte von seinem privaten PC
überprüft. Zum Glück hatte er sich damals gerade einen neuen Rechner gekauft
und der war quasi noch jungfräulich. Beim alten hatte er sich einen
irreparablen Virus eingefangen. Bevor er ihn am Wertstoffhof beim
Elektroschrott abgegeben hatte, hat er ihn sicherheitshalber vorsichtig mit
seinem Range Rover überfahren. Vorsichtig deshalb, damit der Range Rover keinen
Schaden genommen hat.
    Und auf die Kontakte mit den Pädophilen, da hat sich der Faltenhuber mehr
als nur gefreut. Mit dem Arzt und den beiden Psychologen, die das Projekt
in der Praxis durchführen würden, mit denen hat er schon gesprochen. Er
möchte gerne an einigen Gruppensitzungen mitmachen. Offiziell natürlich!
Nicht, weil er etwa pädophil oder so. Nur damit er letztendlich auch
mitbekäme, welchem Ziel sein organisatorischer Einsatz diente. Und
natürlich, weil er in kommenden Stadtratssitzungen auch darüber
referieren möchte.
    Normalerweise keine Teilnahme eines Nichtpädophilen erwünscht, weil
Arztgeheimnis und so. Aber das mit dem Arztgeheimnis, das in diesem
Zusammenhang ohnehin etwas lockerer, weil in einer Gruppe automatisch
Geheimnislüftung. In diesem Zusammenhang sogar Teil der Therapie!
    Und gerade darauf hat der Willi Faltenhuber spekuliert. Weil seine
persönlichen Neigungen, die waren ihm spätestens seit diesem Erotikurlaub
bewusst. Jetzt ging es ihm nur noch darum, Möglichkeiten zu finden, sie hier in
Regensburg ausleben zu können. Weil, wer kann es sich wegen so einer Neigung
schon leisten, jedes Mal einen Flug um die halbe Welt zu buchen? Und die
Therapieanwärter würden ihm da ganz unbewusst sicher den einen oder anderen
Tipp geben!
     

In
der Gesandtenstraße
    (Kapitel 21)
     
    »Hallo meine Herren!«, begrüßte die Frau Maierhofer die beiden Kriminaler,
die gleich nach ihrer Rückkehr nach Regensburg ins Büro vom
Faltenhuber gefahren sind.
    »Es tut mir leid, aber der Herr Stadtrat hat dringend nochmal schnell
in seine Wohnung in der ehemaligen Schnupftabakfabrik müssen. Wenn
Sie bitte einstweilen Platz nehmen wollen. Er dürfte in wenigen Minuten wieder
hier sein«, sagte die Sekretärin vom Faltenhuber noch und zeigte dabei auf zwei
Stühle, die sonst vermutlich Wartenden beim Parteiverkehr als
Sitzgelegenheiten dienten. Natürlich hätte der Faltenhuber seine
Bürgersprechstunde auch andernorts abhalten können. Aber hier im Büro seiner
Firma war es für ihn zeitsparender.
    »Danke!«, brummte der Köstlbacher, verärgert, weil er seine Zeit besser genutzt
wissen wollte, als hier rumzusitzen, bis sich der noble Herr Stadtrat für die
Kripo Zeit nehmen würde. »Hatten Sie mir am Telefon nicht versichert, der Herr
Stadtrat wäre hier?«, fragte er daher nach, obwohl er natürlich wusste,
dass die Sekretärin für die Abwesenheit ihres Chefs nichts konnte.
    »Er war hier und wollte auf Sie warten! Aber dann kam noch ein Anruf.
Irgendwas mit Wasserrohrbruch in der Schnupfe oder so. Ich habe den Anrufer
gleich zu ihm durchgestellt. Jedenfalls ist er sofort losgestürmt. Er hat
mir aber noch gesagt, dass er sich melden würde, falls es doch länger dauern
sollte«, sagte die Maierhofer.
    »Und, hat er sich gemeldet?«, fragte der Köstlbacher.
    »Eben nicht! Drum wird er auch jeden Moment wieder zurück sein. Vermutlich
wollte er nur nachsehen, ob seine Wohnung mit betroffen ist. Darf ich
Ihnen inzwischen einen Kaffee anbieten?«
    «Danke! Gerne! Einmal schwarz, bitte!«, antwortete der Köstlbacher.
    »Und einmal ›con tuti‹! «, fügte
der Liebknecht lächelnd hinzu, weil gerne ›multi
kulti‹ und nicht nur ›französisch‹ .
    Die beiden Kriminaler hatten sich noch nicht lange auf den ehrlich gesagt
ziemlich unbequemen Stühlen niedergelassen, der Liebknecht begann gerade
in einer Illustrierten zu blättern, da klingelte dem Köstlbacher sein Handy.
    »Was ist denn

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