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Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Villapark - Koestlbachers zweiter Fall

Titel: Villapark - Koestlbachers zweiter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Fenzl
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geglaubt, weil es nach außen auch danach ausgesehen hat.
    Aber eines musst du wissen, die Elke war eine Studierte. Nicht nur so ein
Wald- und Wiesen Studium! Nein! Medizin, Psychologie und so! Jedenfalls
arbeitete sie als Ärztin in der Psychiatrie im Bezirksklinikum. Früher haben die
Regensburger dieses spezielle Krankenhaus nur Karthaus genannt. Da hat
dann jeder gleich gewusst, was dort für Patienten und so. Aber heute ›Verrückter‹ ein Schimpfwort, wie ›Neger‹ oder ›Zigeuner‹ . Heute alle viel feinfühliger! Und Bezirkskrankenhaus
klingt ja auch wirklich völlig normal und niemand denkt deshalb bei diesem
Krankenhaus irgendwie ..., so wie man eben heute nicht mehr denkt.
    Der Bernd für die Elke, damals noch Frau Dr. Eberl, aber auf die Ansprache
mit ihrem Titel hat die Elke keinen Wert gelegt, der Bernd war für sie zwar
irgendwo ein Mann, aber in erster Linie wegen seiner unbegründeten
Selbstvorwürfe Forschungsobjekt. Und weil die Elke eine erfahrene Ärztin, drum
auch schnelle Erfolge beim Bernd. Schon wenige Wochen nach ihrer Heirat der
Bernd quasi geheilt.
    Das schlechte Verhältnis vom Bernd zu seiner Tochter Doris, das hat die
Elke nie besonders gestört und sie hat’s auch nie zu therapieren versucht, weil
dadurch auch kein Konkurrenzkampf. Sie war die Neue an Bernds Seite, ohne Nebenbuhlerin!
Auch nicht in Form einer schlecht erzogenen Göre!
    Da der Bernd Münzer Großverdiener mit seiner Getränkemarktkette, die
Elke Kündigung im Bezirksklinikum und Eröffnung einer schmucken kleinen
Privatpraxis im eigenen Haus in der Reichsstraße. Auch wenn dort jetzt auf dem
Messingschild Frau Dr. Elke Münzer steht, sie hatte es immer noch lieber,
ohne den Titel angesprochen zu werden, weil Kontakt dann nach ihrer Meinung
problemloser, zumindest für den Patienten!
    Und weil bei der neuen Frau Münzer die biologische Uhr schon unanständig
laut tickte, die Elke ging schon in großen Schritten auf die 40 zu, hat sie
auch schnell und erfolgreich die Evi angesteuert, die schon wenige Monate nach
ihrer Heirat zur Welt gekommen ist.
    Soweit schien alles bestens in Ordnung zu sein. Die Münzers lebten
finanziell gut eingebettet im eigenen Haus mit Praxis in der Reichsstraße. Ab
und zu erhielten sie Besuch von der Tante Emma, der Schwester vom Bernd, der
einzigen lebenden Verwandten der Familie in Regensburg.
    Schien? Nun, du musst wissen, der Bernd nicht wirklich geheilt! Dem Bernd
seine Symptome quasi nur umkanalisiert. Das hat die Elke natürlich nicht ahnen
können. Aber, wenn du ehrlich bist, dann weiß das jeder Hausarzt. Wenn du
irgendwo was wegheilst und es aber nicht an der Wurzel erwischt hast, dann
taucht es an anderer Stelle wieder auf. Nicht unbedingt symptomatisch gleich,
aber doch ursächlich identisch.
    Und so hat der Bernd zwar inzwischen nicht mehr unter seiner vermeintlichen
Schuld gelitten, aber er war, ohne noch darüber nachzudenken warum, davon
überzeugt, dass es seine Aufgabe sei, Schuldige zu finden. Schuldige wofür oder
für was, das war dem Bernd dabei egal. Hauptsache schuldig!
    So gestrickt wäre der Bernd vermutlich ebenso erfolgreich als Kriminaler
geworden, wie er erfolgreich als Firmenchef war, selbstverständlich nicht, was
das Geldscheffeln angeht. Weil Kriminaler in Deutschland eine ehrliche Arbeit.
Und ehrliche Arbeit immer nur mittelmäßige Entlohnung!
    *
    Selbstverständlich haben die Recherchen, die der Köstlbacher in Bezug
auf die Münzers, einschließlich der Tante Emma Herzog, hat machen lassen, das
fast alles ans Licht gebracht, zumal vor allem die Elke Münzer sehr kooperativ
und so.
    Aber eben nur fast alles! Dass der Bernd Münzer quasi seit Jahren einer der
Hauptinformanten der Regensburger Kripo war, der ihnen schon so manchen
anonymen Hinweis gegeben hatte, das hätte niemand vermutet, nicht
einmal der Köstlbacher.
     
     

Das
Geständnis
    (Kapitel 27)
     
    Gerade wollte der Köstlbacher wegen seiner Eingebung bezüglich der Nicole
Mader den Liebknecht kommen lassen, um mit ihm zu besprechen, wie sie am besten
vorgehen sollten, da stürmte der Liebknecht schon unangemeldet und natürlich
auch unerwartet an der überraschten Klein vorbei ins Büro vom Köstlbacher.
    Nicht, dass du jetzt meinst, der Liebknecht hätte sich jedes Mal erst von
der Klein beim Köstlbacher anmelden lassen müssen und so. Natürlich nicht! Aber
weil der Liebknecht schon einmal ein Techtelmechtel mit der schönen Edith
Klein, deshalb normalerweise trotzdem nie ohne ein

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