Vintermørket
zuckender Muskel brachte auch Thore zum Abspritzen. Er biss mir in die Schulterbeuge und schnaufte, während er sich zitternd in mir ergoss. Immer noch keuchend zog er sich aus mir zurück, schmiegte sich an mich und verteilte zärtliche Küsse auf meinem Hals.
„Ich liebe dich“, flüsterte er mir ins Ohr und ließ meinen Herzschlag für einen Moment aussetzen. Ich drehte mich in seinen Armen, sah ihm in die Augen und lächelte.
„Ich liebe dich auch, Thore.“
Daraufhin schenkte er mir einen tiefen, leidenschaftlichen Kuss.
***
Sechs
Der Morgen danach kam viel zu früh. Müde schlurfte ich ins Bad und war ein wenig enttäuscht, als ich resigniert feststellte, dass Thore verschwunden war. Wenn er mir die Laune für den Rest des Tages nicht vermiesen wollte, musste er das in Zukunft de finitiv ändern. Ich duschte, entsann mich, dass heute Weihnachten war und seufzte. Nach fünf Jahren war es das erste Mal, dass ich mich darauf freute und dennoch … ein Fan dieses Tages war ich nicht.
Immer noch mit Schlaf in den Knochen stieg ich die Treppe runter, fand Thore alleine in der Küche vor und schlang die Arme von hinten um ihn.
„Guten Morgen“, hauchte ich und gab ihm einen Kuss in den Nacken. Lächelnd drehte er sich zu mir um.
„Morgen. Gut geschlafen?“
Ein verführerisches Grinsen lag auf seinen Lippen.
„Zu wenig. Ich wurde von einer ganz bestimmten Person davon abgehalten. Ich sehe ja keinen an.“
Demonstrativ schaute ich in seine Augen. Thore lachte, gab mir einen Kuss und dirigierte mich zum Tisch.
„Wenn ich nicht wüsste, dass es dir gefallen hat, würde ich das nie wieder tun.“
Ich seufzte resigniert. Gegen diesen Kerl war ich machtlos, wurde bei jeder noch so kleinen Berührung verrückt nach ihm. Leise schmunzelnd wandte ich mich dem Kaffee zu, den Thore für mich bereitgestellt hatte. Vorher pustend nahm ich einen kleinen Schluck und senkte die Lider. Thores dunkler Blick entging mir nicht.
„Wo sind eigentlich die anderen?“
„Sie schmücken den Baum. Alle im Wohnzimmer.“
„Was machst du dann hier?“
„Willst du mich loswerden, Lex?“
Thore klang ehrlich empört … und verletzt. Die Situation war wohl oder übel beide für uns neu. Es war nicht einfach eine lieblose Nacht gewesen. Es war das, was ich mir gewünscht hatte. Nach Jahren war es endlich in Erfüllung gegangen. Dennoch hatte ich den Umstand noch nicht wirklich realisiert, dass wir jetzt ein Paar waren. Ganz offiziell. Dass Thore mich liebte.
„Himmel, nein. Ich habe dich doch erst geschenkt bekommen. Und Geschenke behält man.“
„Ja. Auch wenn man sie nicht mag“, grummelte er, und ich haute ihn leicht.
„Wenn du weiter so machst, habe ich gleich wirklich schlechte Laune. Erst lässt du mich einfach allein im Bett zurück und jetzt das.“
Ich schmollte, war nicht wirklich sauer auf Thore. Dennoch störte es mich, dass er der Meinung war, ich wolle ihn nicht. Eine Hand legte sich unter mein Kinn, sanft wurde mein Kopf angehoben und schließlich sah ich in stahlblaue Augen.
„Tut mir leid.“
„Ist auch besser so.“
„Wieso, hättest du mich dann nicht mehr in dein Bett gelassen?“
„Genau“, meinte ich schelmisch grinsend und er stahl sich einen Kuss. Ich schnaubte empört, konnte das Lächeln aber nicht unterdrücken.
„Na ihr zwei“, trällerte Taith plötzlich. Thore verdrehte entnervt die Augen. Er murmelte irgendetwas Unverständliches und wandte sich der Spüle zu. Taith zog eine Augenbraue hoch, zuckte dann aber mit den Schultern.
„Hey“, begrüßte ich sie.
„Hilfst du mir gleich, die Spitze auf den Baum zu setzen? Ich brauche jemand Großen. Mein Bruder mag mich ja nicht mehr.“
Thore schnaubte und warf ihr einen Blick über die Schulter zu.
„Du bist eine Nervensäge.“
„Misch dich nicht ein, ich habe mit Lex geredet.“
Belustigt beobachtete ich die beiden.
„Klar, ich helfe dir, Taith.“
„Verräter“, grummelte Thore. Ich ignorierte ihn, erhob mich und folgte Taith ins Wohnzimmer.
Von gestern auf heute hatte sich viel getan. Der Weihnachtsbaum stand bereits, war mit bunten Kugeln geschmückt. Diese glänzten in dem Licht des Kaminfeuers, das in der Ecke brannte. In der Luft lag der Duft von Zimt und Orangen, ein Hauch von Plätzchen und Vanille. Dazwischen mischte sich die Nuance des Nadelbaums und
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