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Viola - Das Tagebuch der Sklavin

Viola - Das Tagebuch der Sklavin

Titel: Viola - Das Tagebuch der Sklavin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sira Rabe
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schwachen und steifen Beinen zur Tür lief.
     
    «Und – Daphne?»
     
    Sie drehte sich um und sah ihn fragend an.
     
    «Vergiss nicht, heute Nachmittag deine Strafliste wahrheitsgemäß aufzuschreiben!»
     
    «Ja, Meister!» Sie verließ das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Sekunden später ging die Tür jedoch noch einmal auf und sie streckte den Kopf herein.
     
    Er runzelte die Stirn, um ihr einen strengen Blick zu schicken, aber sie hielt die Augen gesenkt. «Was gibt’s noch? Waren meine Befehle nicht eindeutig genug?»
     
    «Doch, Meister, ich wollte Euch nur fragen, wünscht Ihr einen bestimmten Kuchen?»
     
    «Wenn das so wäre, hätte ich es dich wissen lassen.»
     
    Sie zuckte unter seinem rüden Tonfall zusammen und murmelte: «Gewiss, Meister. Natürlich. Verzeiht mir.»
     
    Dann schloss sie leise die Tür von außen und ging hinunter in die Küche. Sie nahm ein Küchentuch von der Rolle und schob es sich zwischen die Beine, um die Feuchtigkeit aufzusaugen. Waschen würde sie sich später, wenn Zeit dazu war. Der Kuchen war wichtiger. Außerdem musste sie sich Gedanken über das Essen machen, vielleicht wären ein paar Tagliatelle mit Krabben und Zitronensauce genau das Richtige, und hinterher eine Weinschaumcreme. Sie öffnete den Kühlschrank, alle Zutaten waren vorhanden. Mit Feuereifer machte sie sich an die Arbeit, stellte das Radio an und summte vor sich hin.
     
    Während der Käsekuchen im Rohr allmählich eine leichte Bräunung annahm und sich das Wasser für die Nudeln auf dem Herd erhitzte, huschte Daphne kurz ins Bad, um sich gründlich zu waschen. Sie lächelte glücklich vor sich hin. Die Erinnerung an die Züchtigung und anschließende Befriedigung war zu aufregend. Sie fühlte sich im Augenblick völlig entspannt.
     
    Dann nahm sie die kleine transparente Gießkanne vom Fensterbrett im Wohnzimmer, um die Pflanzen zu gießen. Sie war froh, dass die nächsten Nachbarn weit genug entfernt wohnten und der Garten vor dem großen Fenster reich mit Stauden und Büschen bepflanzt war, sodass niemand ihre Nacktheit sehen konnte. In der Küche war sie durch die halbe Scheibengardine und die Kräuter, die dicht das Fensterbrett bevölkerten, vor neugierigen Blicken geschützt. Solange sie kein Licht einschaltete, war sie also vor Voyeuren sicher. Erst gegen Abend würde sie die Rollläden herunterlassen.
     
    Die ganze Woche über hatte sie überlegt, wie sie es Viola erklären sollte. Sie war sonst nicht zimperlich, legte ganz offen ihre Gedanken dar und wusste, ihre beste Freundin würde es nicht kommentieren, sondern einfach nur verstehen. Auf einmal aber hielt sie eine ihr bis dahin unbekannte Scheu davon ab, das in Worte zu fassen, was sie am intimsten betraf.
     
    Daphne erschrak und fuhr aus ihren Überlegungen auf, als es an der Haustür klingelte. Sie stellte die Gießkanne ab und hechtete zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe hinauf. Jesper hatte sein Arbeitszimmer verlassen und ging nach unten, während Daphne seiner Anweisung gemäß im Schlafzimmer verschwand. Ihr Herz klopfte bis zum Anschlag. Sie hörte seine Stimme, wie er mit dem Nachbarn sprach, konnte aber nichts verstehen. Das Schlafzimmer lag seitlich oberhalb des Hauseingangs. Sie linste durch die Gardine und sah einem Auto hinterher, das um die Kurve davonfuhr. Ansonsten war lediglich ein Vater mit seinem kleinen Sohn auf dem Gehweg unterwegs und brachte ihm das Fahrradfahren bei.
     
    «Wo bleiben deine Manieren?»
     
    Seine Worte rissen sie herum. Schnell legte sie die Hände auf den Rücken, sank auf die Knie, um ihn milde zu stimmen, und schaute betroffen zu Boden. «Bitte, verzeiht mir, mein Gebieter», antwortete sie kleinlaut. «Ich war ungezogen, bitte …»
     
    «Gebieter?», wiederholte er verwundert. Ihre Lider flackerten unsicher und ihr Atem ging stoßweise. «Willst du mich lieber Gebieter nennen statt Herr oder Meister?»
     
    «Ja, bitte, Gebieter», hauchte sie und schenkte ihm von unten den unterwürfigen Blick eines Hündchens, das um Liebe bettelt. In diesem Augenblick hätte er das verdammte Spiel am liebsten abgebrochen, sie in seine Arme genommen und geküsst. Aber er musste nachdenken, nur nicht spontan handeln. Damit hätte er vielleicht zu viel zerstört.
     
    Zunächst musste er sich über die Tragweite jeder Handlung im Klaren sein. Schließlich hatte es ihm nicht zugestanden, ihre heimlichen Briefe an Viola zu lesen, die ihn erst auf die Idee zu diesem Rollenspiel inklusive

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