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Viola - Das Tagebuch der Sklavin

Viola - Das Tagebuch der Sklavin

Titel: Viola - Das Tagebuch der Sklavin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sira Rabe
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ihrer Erziehung gebracht hatten, und er würde darauf achten, dass sie es auch niemals erfahren würde, um ihr Vertrauen nicht zu entehren. Er durfte ihr nicht die Schuld dafür geben, dass er es überhaupt getan hatte, obwohl ihr Verhalten der Anlass dazu gewesen war. Das Einzige, was er beim Lesen der an Viola gerichteten Briefe verstanden hatte, war, dass Daphne einen Beschützer für ihre Seele brauchte, und dazu war es nötig, dass sie ihm noch intensiver als bisher vertraute. Gewiss, natürlich vertraute sie ihm, auf eine ganz normale Weise, wie sich Menschen vertrauen, die sich lieben, gut miteinander auskommen und schon lange zusammenleben. Aber er wollte, dass sie sich vollkommen fallen ließ, ohne nachzudenken, ohne Rückfragen, absolut blindlings – nur dann war es denkbar, dass sie ihm rechtzeitig von ihren Wünschen, ihren heimlichen Begierden und vor allem von ihren finsteren Abgründen erzählte und er sie davor bewahren konnte, sich auf irgendeine Weise Schaden zuzufügen.
     
    Als sie ihn jetzt mit ihren strahlend blauen, um Vergebung bettelnden Augen anhimmelte, war er nicht nur über ihre Hingabe gerührt, sondern schmolz förmlich dahin. Erneut gab er sich einen Ruck. Was er zwischen den Zeilen herausinterpretiert hatte, hatte ihn teilweise noch mehr erschreckt als der eigentliche Text. Vielleicht hätte er trotzdem alles auf sich beruhen lassen und nichts unternommen, aber als sich an einem seiner seltenen «Männerabende» die Gelegenheit ergab, mit seinem besten Freund Paul seine Sorgen und die Option zu einem solchen Spiel zu diskutieren, ermutigte ihn dieser zu seiner Überraschung dazu. Es stellte sich heraus, dass Paul ähnliche Neigungen hatte wie er selbst.
     
    In Daphnes Augen standen zu seiner Verblüffung ehrliche Tränen und ihre Lippen zitterten, als sie jetzt vor ihm kniete, sich ihres Fehlers vollkommen bewusst. In dieser Sekunde lebte sie ganz offensichtlich ihre Rolle mit jeder Faser ihres Körpers. Er war sich nicht sicher, ob sie es auch genoss. Langsam drückte er ihren Kopf nach unten.
     
    «Einverstanden, Sklavin. Nenn mich von jetzt an Gebieter. Vielleicht fällt es dir dann leichter zu gehorchen? Du weißt, dass ich dich dafür bestrafen muss, dass du am Fenster spioniert hast, statt in devoter Haltung abzuwarten? Wir hatten vereinbart, dass du vor dem Bett in Unterwerfungsstellung kniest und auf mich wartest, wenn es an der Haustür klingelt.»
     
    «Ja, mein Gebieter. Ich weiß, ich war ungehorsam. Bitte straft mich aber nicht zu hart! Mein Po ist es noch nicht gewöhnt, öfter gezüchtigt zu werden», bettelte sie leise.
     
    Jesper brachte es nicht übers Herz, noch einmal an diesem Tag die Hand gegen sie zu erheben. Der Gedanke war einfach zu absurd. Es fiel ihm schwerer, seine Rolle zu leben, als er gedacht hatte. Er wusste, dass er Schwäche zeigte, wenn er sie für ihre Verfehlung nicht strafte, aber er konnte einfach nicht. Deshalb gab er ihr lediglich einen harten Klaps auf den Allerwertesten und fragte: «Wann ist das Essen fertig?»
     
    «Ähm, in einer Viertelstunde, mein Gebieter», antwortete Daphne ein wenig verwirrt, dass er nicht mit ihrer Bestrafung fortfuhr.
     
    «Gut, dann kehre in die Küche zurück. Wenn das Essen zu meiner Zufriedenheit ausfällt, erlasse ich dir die Strafe, obwohl du sie verdient hättest. Andernfalls … geh jetzt!»
     
    Einerseits gefiel Jesper der Gedanke, dass Daphne jede Strafe hinnehmen würde, um zu gehorchen, und zudem davon erregt würde, andererseits hatte er sich noch nicht an seine Rolle gewöhnt. Ihn befriedigte der Gedanke, dass sie nervös war und ihm durch ihr Dienen gefallen wollte, aber er wollte sie nicht wirklich erniedrigen und schon gar nicht mehr als nötig züchtigen. Sein Ziel war ein anderes. Sie wollte eine neue Art der Erotik kennen lernen und herausfinden, ob sie ihr Spaß machte. In einem gewissen Rahmen wollte er das zwar auch. Aber noch mehr wollte er ihren Gehorsam, damit sie ihm in ihrer völligen Unterwerfung irgendwann auch die Gedanken mitteilte, die ihr Innerstes zerwühlten und die sie derart gekonnt die ganzen Jahre über vor ihm verborgen hatte. Es war ihm, als entdeckte er Daphne neu und er fand den Gedanken unheimlich, aber auch zunehmend aufregender, ähnlich wie es jemandem geht, der ein spannendes Buch liest und sich zusammenreißen muss, langsam und chronologisch weiterzulesen, statt einfach zur letzten Seite zu wechseln, um den Ausgang der Geschichte vorab zu kennen.
     
    Es

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