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VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition)

Titel: VIRALS - Jeder Tote hütet ein Geheimnis: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Mönche hier draußen?« Shelton spähte aus dem Heckfenster. » Mitten in South Caro-Nirgendwo?«
    » Seit 1949.« Hi las von seinem iPhone ab. » Wurde von Mönchen der Abbey of Gethsemani in Kentucky gegründet. Die Mepkin-Bruderschaft gehört zum Zisterzienserorden der strengen Observanz.«
    » Soll heißen?«, fragte Shelton.
    » Frag mich nicht. Aber wenn du eintreten willst, würde ich ein gutes Wort für dich einlegen.«
    Wir parkten auf einem Platz für Gäste und folgten einem von Hecken gesäumten Weg zum Empfangszentrum. Das Innere überraschte uns mit seiner modernen Einrichtung. Wir wechselten erstaunte Blicke und gingen in den Souvenir-Shop.
    Wo uns eine weitere Überraschung erwartete. Der Laden war hell und luftig. Tische und Regale quollen von geschnitzten Schüsseln, Nippes, Strickschals, Decken und anderem mönchischem Kunsthandwerk über. Kochbücher und Klostertexte teilten sich den Platz mit Vasen und Trappistenmarmelade.
    Im Laden herrschte eine angenehm offene Atmosphäre, was gar nicht zu meinen Erwartungen passte: säuerliche Mönche, die streng ihr Schweigegelübde befolgten.
    » Tory!« Hi zeigte auf ein Regal voller Krippenfiguren und Statuetten.
    » Hübsch.«
    Aufgeregt suchte ich die Sammlung ab. Dort! Auf dem mittleren Brett entdeckte ich eine Figur des heiligen Benedikts, die derjenigen in meinem Rucksack wie ein Ei dem anderen glich.
    Unwillkürlich lächelte ich. » Hier sind wir auf jeden Fall richtig.«
    Hi klatschte mit mir ab. Ben nickte zufrieden.
    » Hättet ihr gedacht, dass die Bier verkaufen?« Shelton beäugte einen Turm von Sixpacks. » Ob sich Mönche die Kante geben?«
    » Unser Gelübde umfasst keine Alkoholabstinenz.«
    Wir drehten uns um und sahen einen kleinen, glatt rasierten Mann Mitte vierzig. Sein aschblondes Haar färbte sich langsam grau. Er hatte grüne Augen und sanfte, beinahe weibliche Züge. Bekleidet war er mit der schwarz-weißen Robe der Mepkin-Brüder.
    » Vielmehr ist der Orden für seine Braukunst berühmt«, erklärte der Mönch. » Mepkin braut eines der besten Trappistenbiere weltweit.«
    » Ein schöner Laden.« Der Kerl hatte mich doch tatsächlich aus dem Konzept gebracht. » Ich hatte nicht so viel… Buntes erwartet. So eine große Auswahl.«
    » Ach, da bist du nicht die Erste, die das feststellt.« Der Mönch lächelte. » In unserem Laden bieten wir ein breites Spektrum an Waren aus klösterlicher Tradition an, dazu Arbeiten einheimischer Künstler. In allem, was wir tun, preisen wir die Schönheit der Schöpfung Gottes.«
    » Wird hier bei Ihnen auch produziert?«, fragte Shelton.
    » Ja, natürlich.« Der Mönch nahm ein Glas Austernpilzpulver. » Kapitel 48 der Benediktsregel lautet: ›Sie sind dann wirklich Mönche, wenn sie wie unsere Väter und die Apostel von ihrer Hände Arbeit leben.‹ Wir produzieren und verkaufen Waren, um unser Kloster zu unterhalten und um den Herrn durch unsere Arbeit zu preisen. Unsere Pilze sind weltberühmt und unser Gartenkompost ist von allererster Güte. Außerdem bieten wir Honig und köstlichen Fruchtsirup an.«
    » Ich dachte, Sie würden nicht sprechen.« Hi jaulte, als mein Ellbogen seinen Magen traf. » Sie haben doch ein Schweigegelübde abgelegt, oder?«
    » Ein wei t verbreitetes Missverständnis.« Der Mönch sprach weiter, als würde er predigen. » Der heilige Benedikt beschrieb das Reden als Störung der Ruhe und der Lernbereitschaft und als Versuch, dem eigenen Willen und nicht Gottes Willen zu folgen. Als seine Anhänger respektieren wir sein Gebot der Schweigsamkeit, aber wir legen kein Gelübde ab. Stattdessen sprechen wir nur, wenn es notwendig ist, und wir vermeiden unnötige Worte. Unsere Mahlzeiten nehmen wir in besinnlichem Frieden ein und hören vielleicht der Lesung eines unserer Brüder zu.«
    » Aber dies sind keine unnötigen Worte, oder?« Hi wich meinem zweiten Ellbogenstoß aus.
    » Natürlich nicht«, erwiderte der Mönch gut gelaunt. » Dem Fragenden zu antworten dient der Verbreitung von Gottes Liebe. Ich bin Bruder Patterson. Beim heutigen Rundgang bin ich der Führer. Möchtet ihr teilnehmen?«
    » Tory Brennan«, stellte ich mich vor. » Und– ja, deshalb sind wir hier.«
    » Sehr schön.« Patterson strahlte. » Wir bekommen so selten Besuch von jungen Leuten. Bitte folgt mir. Es sind noch einige andere da, die an der Führung teilnehmen wollen.«
    Wir traten hinaus in einen hübschen Blumengarten.
    Ein offensichtlich gut betuchtes Paar stritt sich laut über

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