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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Meer. Sullivan’s Island lag jetzt genau in Fahrtrichtung.
    » Wir fahren westlich an Fort Moultrie vorbei«, sagte Chance, » und dann gut vier Kilometer an der Küste entlang.«
    Auf Sullivan’s Island gibt es fast nur Privathäuser. Keine Hotels mit Wasserrutschen und Minigolf. Große Grundstücke und große Häuser. Die Küste ist erstaunlich wenig erschlossen, weil der größte Abschnitt der Stadt gehört. Wie auch Morris hat diese Insel eine reiche militärische Vergangenheit. Viele Behausungen befinden sich in alten Befestigungsanlagen oder Militärbaracken, die später umgestaltet wurden.
    » Da vorne.« Chance zeigte auf einen Holzsteg, der ein Stück weit in die seichte Bucht hineinragte. » Das da, zwischen den Bäumen, ist die Hütte.«
    » Das soll die Fischerhütte sein, von der du erzählt hast?« Hi malte Anführungszeichen in die Luft. » Die Villa ist doch Millionen wert.«
    » Hab ja auch nie behauptet, dass es ein Campingzelt ist. Wir Claybournes mögen es eben bequem.«
    Chance sprang auf den Steg und machte das Seil an einem massiven Poller fest.
    » Kommt mit.«
    Der Steg führte über seichtes Brackwasser hinweg und lief direkt auf ein zweigeschossiges Bootshaus zu. In den Nischen zu beiden Seiten befanden sich verschiedene Wasserfahrzeuge, von denen manche nur durch hydraulische Aufzüge zu erreichen waren.
    Chance ging zu einem Wassermotorrad, griff unter den Sitz, wo er einen Schlüssel herausfingerte, und trat aus der Hintertür des Schuppens.
    Ein Kiesweg schlängelte sich zu einem geräumigen Blockhaus. Chance schloss die Tür auf, trat einen Schritt zurück, machte eine einladende Handbewegung und eine kleine Verbeugung. » Fühlt euch ganz wie zu Hause.«
    Wir trotteten durch eine Designerküche und befanden uns im nächsten Moment in einem riesigen Wohnraum. Chance machte die Runde und schaltete eine Reihe antiker Lampen an.
    Ein monumentaler Ziegelkamin nahm fast eine ganze Wand ein. Die Kamineinfassung war mit aufwendigen Schnitzarbeiten verziert, die das Fuchs-und-Weinranken-Motiv des Familienwappens der Claybournes zeigten. Ausgestopfte Vögel, Nagetiere und andere kleine Säugetiere, wohin man schaute. Vor der imposanten Feuerstelle gruppierten sich mehrere Ledersofas um einen rustikalen Tisch, dessen Glasplatte auf einem Wagenrad ruhte. Hirschköpfe mit gläsernen Augen starrten von allen vier Wänden auf uns herab.
    » Wer hat die Hütte denn eingerichtet?«, fragte Hi interessiert. » Der Crocodile Hunter?«
    » Hat hier je eine Frau ihren Fuß über die Schwelle gesetzt?«, fragte ich.
    » Nur die Putzfrau«, antwortete Chance. » Das war das Refugium meines Vaters.«
    Shelton und Hi ließen sich auf ein Sofa fallen und checkten ihre iPhones.
    Ben baute sich neben Chance auf. » Das Kreuz!«
    Chance lächelte süffisant.
    » Wir haben eine Abmachung.« Ich warf Chance einen warnenden Blick zu.
    Er seufzte theatralisch und zeigte auf einen altmodischen Safe, der in einer Ecke des Raumes stand.
    Der Safe war ein gusseiserner Kasten von der Größe einer Waschmaschine. Er trug das offizielle Logo der amerikanischen Post und wog sicher fünfhundert Kilo.
    » Ist ein echtes Sammlerstück«, sagte Chance und klopfte an die Seitenwand. » Von 1880. Hier werden ein paar Wertgegenstände aufbewahrt, wenn die Hüttensaison beendet ist.«
    Chance trat zurück.
    Ben stoppte ihn mit ausgestrecktem Arm. » Die Zahlenkombination!«
    Chance zuckte die Schultern. » Ich werd hier doch keine Familiengeheimnisse ausplaudern. Bleibt, wo ihr seid.«
    Ben und ich gehorchten. Während Chance uns den Rücken zuwandte und die Vorderseite des Safes verdeckte, drehte er am Zahlenrad. Vor, zurück, vor. Dann bog er den Griff zur Seite und zog daran.
    Die Tür bewegte sich nicht.
    Ein Ausdruck des Erstaunens huschte über sein Gesicht. Er unternahm einen zweiten Versuch. Kein Glück. Das Erstaunen verwandelte sich in Irritation. Chance versuchte es ein drittes Mal, ging langsam und sorgfältig zu Werke, um sicherzugehen, dass er keinen Fehler machte.
    Aber die Tür weigerte sich nachzugeben.
    » Was ist das, verdammt?« Chance trat frustriert gegen den Geldschrank. » Der geht nicht auf.«
    » Probleme?«, fragte Shelton.
    » Die Kombination funktioniert nicht«, sagte Chance. » 8-16-24. Versuch’s selbst.«
    Shelton kniete sich vor den Safe. Drei Versuche mit demselben Ergebnis.
    » Der Mechanismus scheint in Ordnung zu sein.« Shelton kratzte sich am Kopf. » Entweder ist die Kombination geändert

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