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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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lächerlich. Und Jason kommt gerade zurück.«
    Der Geruch der Scham, den Madison verströmte, überlagerte alle anderen Aromen. Sie hatte zu schwitzen begonnen, im Gegensatz zu mir– was für eine Überraschung.
    Ich stand gelassen da, wartete auf ihren nächsten Passierversuch, den ich volley verwandeln würde. Ein Klacks.
    Madison leckte sich die Lippen, während sie fieberhaft nach ein paar abschließenden Worten suchte.
    » Und?« Ich tippte mir an die Schläfe. » Noch ein letzter geistreicher Kommentar, bevor ihr davonlauft?«
    » Du… wirst uns noch kennenlernen, du Miststück.«
    » Na, das war doch gar nicht so übel.« Ich nickte anerkennend.
    Gackern und Kichern von allen Seiten.
    Madison bahnte sich rabiat ihren Weg durch die Debütantinnen und ihre Partner und gab sich keine Mühe, ihre Wut zu verbergen. Ashley und Courtney trieben in ihrem Kielwasser.
    Die Menge zerstreute sich in kleine Grüppchen, um den Showdown zu rekapitulieren. Blicke flitzten in meine Richtung, manche voller Respekt.
    Plötzlich fühlte ich mich erschöpft.
    Wenig geschlafen und nichts im Magen. Mein Schub hielt unvermindert an. Ich warf einen sehnsüchtigen Blick zum Büfett hinüber, aber die sechsbeinige Tussi hatte bereits diesen Weg eingeschlagen, und ich wollte ihnen heute nicht noch einmal in die Quere kommen.
    Ich brauchte einen Moment für mich allein. Musste mein Gleichgewicht wiederfinden. Ich eilte ins Clubhaus und zog mich auf die Toilette zurück.
    Gerade spritzte ich mir ein bisschen Wasser ins Gesicht, als die sechsbeinige Tussi den Raum enterte.
    Ashley und Courtney versperrten die Tür, während Madison kochend vor Wut auf mich zustürmte.
    Ich hielt den Blick gesenkt, nahm mir ein Handtuch, trocknete mein Gesicht und schob die Sonnenbrille an ihren Platz.
    » Niemand darf so mit mir reden!« Madison schien aufrichtig empört zu sein. » Schon gar nicht eine Hinterwäldlerin, die sich hier nur wichtigmachen will!«
    Ich schaute sie an. Hatte nicht mehr die geringste Angst vor ihr.
    » Entschuldige bitte.« Mit größter Ruhe. » Du stehst mir im Weg.«
    » So?«, höhnte Madison. » Und was willst du dagegen tun?«
    » Wenn du mir nicht Platz machst?«
    » Yeah!«
    Ich trat so nah an sie heran, dass wir Nase an Nase standen. » Dann versohl ich dir deinen verdammten Arsch!«
    Ich hörte Madisons Herz pochen. Sah ihre Hand zittern. Roch den Schweiß auf ihrer Haut.
    » Du wagst es nicht, mich anzufassen!« Das Zittern in ihrer Stimme verriet ihre Unsicherheit.
    » Du lässt mir keine andere Wahl!«
    Ich hob meine Hand, sie zuckte zurück.
    Ich beugte mich zu ihr, hob meine Brille an und erschreckte sie mit meinen goldglühenden Augen.
    » Buh!«
    Madison schrie auf und rannte in Panik davon. Ashley und Courtney starrten mich fassungslos an, bevor sie ihrer Anführerin hinterhereilten.
    » Macht’s gut!«, rief ich ihnen nach. » Und viel Spaß noch!«
    Doch mein Triumphgefühl währte nur kurz.
    Ohmeingott!
    Mein Magen zog sich zusammen, als ich die Tragweite meines Verhaltens begriff.
    Madison hat meine Augen bemerkt.
    » Du Vollidiot!«, sagte ich zum Waschbecken.
    Ich kniff die Augen zusammen, wünschte mir, ich könnte die letzten fünf Minuten ungeschehen machen.
    Klack.
    Mein Kopf fuhr herum.
    Der Raum schwankte.
    Ich taumelte in eine Toilettenkabine und kotzte.
    Dann klappte ich die Klobrille runter, setzte mich hin und ging mit mir selbst ins Gericht. Warf mir vor, einen Riesenfehler gemacht zu haben.
    Geh nach Hause. Sorgen kannst du dir später noch machen.
    Mit zitternden Knien zog ich mein Kleid zurecht, spülte mir den Mund aus und verließ den Raum.
    Draußen wartete Jason auf mich.
    » Tory, ist alles…?«
    » Mir geht’s nicht so gut. Ich fahr lieber nach Hause.«
    » Ich hab mitgekriegt, was passiert ist.« Er lächelte erstaunt. » Ich weiß zwar nicht, wer diese Tory von heute war, aber sie ist echt ein knallharter Typ.«
    » Ich hab mich nur ausnahmsweise auf ihr Niveau herabbegeben.«
    » Das stimmt nicht. Du hattest allen Grund, dich zu wehren.«
    Ich wollte mich auf keine Diskussion einlassen und nickte einfach.
    » Wie dem auch sei. Ich hab gehört, du bist bei der diesjährigen Kohorte dabei.«
    » Was? Wer hat das gesagt?« Gottverdammte Whitney!
    » Meine Mutter, vor ein paar Minuten. Wenn das stimmt, dann brauchst du einen Begleiter. Und ich stehe zufällig zur Verfügung.«
    Mir wuchs die ganze Situation über den Kopf. Madison. Whitney. Meine Unbeherrschtheit.
    Jason war mir am

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