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VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit

Titel: VIRALS - Nur Die Tote Kennt Die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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Geschenk des Himmels.
    » Gott sei Dank!«, sagte Shelton atemlos. » Viel länger hätte ich es nicht ausgehalten.«
    Keiner von uns hätte es noch viel länger ausgehalten.
    » Zeig mal deine Ellbogen«, sagte Ben. » Du hast eine blutige Spur durch den Schacht gezogen.«
    Ich ließ ihn meine Wunden begutachten und war froh, dass er seinen Zorn auf mich vergessen hatte.
    » Ist nicht so schlimm. Nächstes Mal solltest du was Langärmeliges anziehen.«
    » Autsch!«, jammerte ich. » Denk an deine Superkräfte.«
    » Dieser Raum ist von Menschen geschaffen worden«, stellte Shelton aufgeregt fest.
    » Wie kommst du denn da drauf?«, fragte Hi scherzhaft. » Wegen des Tunnels oder der Decke?«
    Ich zog die elektrische Laterne aus meinem Rucksack und schaltete sie ein. Licht flutete den Raum, mehr als genug für Wolfsaugen.
    » Schaut mal!«
    Hi zeigte auf eine Reihe von Vertiefungen, die in die Wand hineingeschlagen worden waren. Sie führten senkrecht nach oben, einem Loch in der Decke entgegen.
    » Das sind Stufen«, sagte Ben. » Auf diese Weise müssen die Leute hier früher rein- und rausgekommen sein.«
    » Mir nach!«, sagte Shelton. » Der Freiheit entgegen.«
    » Warte!« Ich hielt ihn am Arm zurück. » Das muss der Tunnel von Anne Bonny sein. Wir haben ihn gefunden! Wir müssen da vorn langgehen.« Ich zeigte auf den Beginn des Korridors am anderen Ende der Höhle.
    Shelton sah aus, als hätte ich ihn aufgefordert, in ein Haibecken zu springen. » Wir wissen doch gar nicht, ob das wirklich Anne Bonnys Tunnel ist. Und wir haben auch keine Ahnung, wohin er führt.«
    » Der Ort spricht für sich«, entgegnete Ben. » Diese Höhle muss direkt unter der East Bay Steet sein.«
    » Schaut nur mal, wie glatt die Wände sind«, sagte Hi. » Das muss vom Wasser kommen. Irgendwann hat dieser Raum wahrscheinlich komplett unter Wasser gelegen.«
    » Eine Kliffhöhle?«, fragte ich.
    Hi nickte. » Ich denke schon. Könnte gut sein, dass in dem Gang da vorn mehrere Kisten mit Edelsteinen stehen. Dann kann sich jeder von uns eine eigene Insel kaufen!«
    » Okay.« Shelton lenkte ein. » Probieren wir’s. Wenigstens ein Stück.«
    » Was ist das?« Ben richtete seine Taschenlampe ungefähr auf die Mitte der in den Fels geschlagenen Stufen.
    Ein horizontal verlaufender Holzbalken kreuzte den Weg der Stufen und endete in einem rostigen Eisenscharnier. Einen knappen Meter links von dem Balken befand sich eine massive Eisenfeder. Darüber hing ein faseriges Seil.
    Ben kletterte die Stufen hinauf und prüfte die Tragfähigkeit des Balkens. Als er in Bewegung geriet, knirschte das Eisenstück, an dem es befestigt war.
    » Mann Mann Mann!« Bens Augen wanderten durch den Raum wie goldene Kugeln. An der gesamten Seite des Balkens, der zur Wand zeigte, war eine breite Klinge aus Metall angebracht.
    » Gefährliche Falle«, flüsterte ich.
    » Du sagst es.« Sheltons Brauen glänzten. » Piraten verstecken ihren Schatz nicht, ohne gewisse Vorkehrungen zu treffen.«
    Hi pfiff durch die Zähne. » Wenn die Feder ausgelöst wird, dann teilt dich die Klinge in zwei Hälften. Pech gehabt.«
    » Ben, bitte komm da runter«, bat ich.
    Er ließ sich auf den Boden fallen.
    » Der Mechanismus wurde ausgelöst, aber niemals in den Ausgangsstatus zurückversetzt«, sagte Ben. » Vielleicht sind die anderen Fallen auch entsichert.«
    » Die anderen?«, fragte Hi.
    » Du glaubst doch wohl nicht, dass das die einzige Falle ist.« Sheltons Stimme war schon wieder im Falsett. » Vielleicht ist der ganze Korridor eine Todesfalle.«
    » Haltet euren Schub aufrecht«, ordnete Ben an, » egal, was passiert.«
    » Wir gehen langsam und stetig weiter, wie Schildkröten.« Ich klang wie ein Highschoolcoach, der sein Team motiviert. » Wenn es noch mehr Fallen gibt, dann werden wir sie rechtzeitig wahrnehmen.«
    War das wirklich so? Es musste so sein. Aufgeben kam nicht infrage. Diese Piraten würden mich nicht überlisten.
    » Willst du da immer noch reingehen?« Shelton. Ungläubig.
    » Natürlich«, antwortete ich. » Wenn in diesem Tunnel irgendwas versteckt ist, dann werde ich es auch finden.«
    » Der Schatz«, sagte Hi. » Zaster ohne Ende. Ich bin dabei.«
    » Dann sollten wir uns beeilen«, drängte Ben, » in wenigen Stunden geht die Sonne auf.«
    Am Eingang des Korridors nahm ich kühle Luft wahr. Ich schnupperte, um nähere Hinweise zu erhalten, was uns erwarten könnte.
    Gestein. Moder. Salzwasser. Mehr nicht.
    Die anderen drängten sich

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