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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Büro am hinteren Ende des Hauses, in dem ein Schreibtisch aus Holz stand. Er holte vier Kreditkarten aus der linken Schublade: eine Visa, eine Scheckkarte, eine von Target und eine von Sears. Virgil überprüfte die Nummer auf der Visa-Karte. Sie stimmte mit der in seinem Notizbuch überein.
    Er hielt sie hoch. »Am Morgen des Tages, an dem Constance Lifry in Swanson, Iowa, ermordet wurde, hat jemand diese Karte an einer Tankstelle in Clear Lake, Iowa, benutzt, das etwa fünfhundert Kilometer südlich von hier liegt. Früh am folgenden Morgen wurde sie an derselben Tankstelle verwendet, was bedeutet, dass der Fahrer zwischen diesen beiden Tankvorgängen vermutlich fünfhundert Kilometer zurückgelegt hat. Nach Swanson und zurück sind es ungefähr fünfhundert Kilometer. Das nächste Mal wurde die Karte hier belastet.«
    Slibe bekam große Augen, und sein Adamsapfel bewegte sich auf und ab. »Oh, mein Gott. Ich hab’s immer schon gewusst, dass der Junge nicht ganz richtig im Kopf ist.«
    »Sie glauben, der Deuce war’s?«, fragte Virgil.
    »Ich weiß es nicht. Aber soweit ich mich erinnere, war ich noch nie in Clear Lake. Keine Ahnung, wo das sein soll. An der I-35? Ich bin schon mal auf der I-35 nach Texas gefahren, weil ich nach New Orleans wollte, nach Katrina.«
    »Benutzt der Deuce diese Karte?«
    »Wir benutzen sie alle.« Slibe begann zu zittern. »Er hat schon mal damit getankt. Ohne mein Wissen.«
    »Und Sie haben keine Ahnung, wo er jetzt ist?«
    »Nein, ich glaube, er ist zu Fuß unterwegs. Ich hab ihn packen sehen. Er hat Proviant, sein Gewehr und seine Angelrute mitgenommen.« Er zögerte kurz. »Mein Gott, denken Sie, er hat diese Leute umgebracht?«
    »Jetzt müssen wir ihn finden«, sagte Virgil zu Sanders.
    »Das schaffen wir«, versprach der Sheriff.
     
    Itasca County besteht aus einem Wald mit jeder Menge Kiefern, Fichten, Zedern, Birken, Espen und Ahornbäumen, der von Sümpfen, Wasser und einigen Orten unterbrochen wird, und ist zweimal größer als Rhode Island. Selbst wenn der Deuce sich nur unter einen Busch setzte, dachte Virgil, war es praktisch unmöglich, ihn aufzuspüren. Der Sheriff war anderer Ansicht.
    »Schön und gut, Sheriff, aber er hat ein Gewehr dabei und könnte bereits ein paar Leute auf dem Gewissen haben«, sagte Virgil.
    »Auch wieder wahr«, pflichtete Sanders ihm bei.
    »Was wollen Sie machen?«, mischte sich Ignace ein.
    »Ich häng mich jetzt erst mal ans Funkgerät«, sagte Sanders.
     
    Die Spurensicherung entdeckte mehrere Arten von Munition, einige kurze Stricke und Seile, die geeignet waren, jemanden zu erwürgen, sowie ein Dutzend Schmuckstücke in einem Militärspind voll mit Comic-Heftchen und den Resten eines Sets riesiger Tinkertoys aus Plastik. Die Techniker tüteten alles ein.
    Als Virgil den Schmuck, darunter eine schmale Perlenkette, ein kleiner Türkis-Thunderbird und mehrere Paar billiger Ohrringe, Wendy zeigte, hob sie die Augenbrauen.
    »Die gehören Mom«, erklärte sie. »Wo haben Sie sie gefunden? Die hatte ich früher. Irgendwann sind sie verschwunden.«
    Virgil fragte Ruth Davies und Prudence Bauer, denen beiden kein Schmuck fehlte.
    »Wo ist Jud?«, erkundigte sich Prudence Bauer.
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Virgil.
    »Sie und Ihre Leute lasten wie ein Fluch auf uns«, sagte sie und begann ins Telefon zu schluchzen.
     
    Sandy rief Virgil an, um ihm mitzuteilen, dass sie mit Jud Windrows Exfrau gesprochen habe. Von ihr wisse sie Windrows Blutgruppe, A positiv, eine ziemlich häufige Gruppe. Slibe gab an, die seine sei 0; Wendy kannte die ihre nicht.
    Aus dem Nachmittag wurde früher Abend. Ruffe, den die Suche langweilte, verabschiedete sich, gab Virgil seine Handynummer und machte sich auf, das »erotische Potential« von Grand Rapids zu erkunden. Auch die Polizisten packten ihre Sachen und verließen das Haus. Slibe verbrachte den Nachmittag damit, fluchend auf dem Grundstück herumzustapfen, kurz mit den Hunden zu arbeiten und die Leute von der Spurensicherung zu beobachten. Wendy verkroch sich mit Berni. Um sechs rief ein Labortechniker aus Bemidji an und erklärte, das Blut an dem Ärmel sei A positiv.
    Virgil informierte Sanders. »Slibe junior könnte A positiv sein, wenn seine Mutter es war, aber das verstärkt auch meine Befürchtung, dass Windrow … tot ist.«
    »Wir fahren ganz schweres Geschütz gegen Slibe junior auf«, versprach Sanders. »Wenn dann noch jemand in Bemidji County nicht weiß, hinter wem wir her sind, ist

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