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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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aufstand und, die Hände gegen die Schläfen gepresst, im Büro auf und ab ging. »Wendy behauptet, es war ihr alter Herr. Wir haben Beweise gegen ihren Bruder. Blut auf dem Overall, und er ist geflüchtet … Also bringen wir ihn vor Gericht, und Wendy sagt aus, dass sie ihren Vater am See gesehen hat. Außerdem war es seine Kreditkarte, die auf dem Weg nach Iowa benutzt wurde. Er hätte den Overall in Juniors Loft deponieren können. Der Verteidiger strengt ein Verfahren gegen Slibe an, und die Beweise gegen ihn sind genauso aussagekräftig wie die gegen seinen Sohn. Der Deuce wird freigesprochen, weil es ziemlich viele Zweifel gibt. Was dann? Wir verhaften Slibe? Seine Tochter ist sich im Zeugenstand plötzlich nicht mehr so sicher, und dann wäre da noch das Blut am Overall des Deuce … Slibes Anwalt bringt den Deuce vor Gericht, und … Moment. Sie bringen auch Wendy vor Gericht, weil Virgil Beweise hat, dass sie am Tatort war. Die Schuhe. Ergo: Slibe wird freigesprochen. So eine Scheiße.«
    »Ist das Ihr Ernst?«, fragte Bob Sanders.
    »So ernst wie ein Herzinfarkt«, antwortete Phillips und deutete mit dem Finger auf Virgil. »Fahren Sie in die Twin Cities, setzen Sie sich an das Krankenhausbett des Deuce und entlocken Sie ihm eine Aussage, sobald er zu Bewusstsein kommt. Wenn er gesteht, ist alles in Ordnung. Wenn er behauptet, sein alter Herr sei’s gewesen, ist das zwar nicht gut, aber besser als nichts.«
    »Und wenn er sich schon einen Anwalt zugelegt hat?«
    »Dann sind wir am Arsch«, antwortete Phillips. »Nein, Sit’ nicht – Sie haben ja alle dingfest gemacht. Nur ich kriege die Verurteilung nicht durch und sitze in der Scheiße. Sie haben kein Problem.«
    »Gott sei Dank«, sagte Bob Sanders zu seinem Vater, der den Mund zu einem Lächeln verzog.
    »Sehr witzig, Bob«, meinte Phillips.
    »Unter uns vieren«, sagte Bob Sanders. »Wenn der Deuce sterben würde, wäre die Sache ausgestanden. Dann könnten wir uns entspannt zurücklehnen.«
    Virgil schüttelte den Kopf. »Nein. Der Täter ist verrückt. Wenn es Slibe – oder sogar Wendy – ist, muss vielleicht noch jemand dran glauben. So löst dieser Killer seine Probleme – weil er durchgeknallt ist.«
     
    »Das Mädchen ist auch verrückt«, bemerkte Ken Sanders. »Ich kenne diese Wendy, die ist ihrer Mutter ziemlich ähnlich.« Er kicherte. »Alle in der Stadt haben damals die Romanze zwischen Maria Ashbach und Hector mitverfolgt.«
    »Viele Leute wussten davon?«
    »Allerdings. Hector hat seinerzeit die Inspektionen der Sickergruben für den Bezirk durchgeführt, und Maria Ashbach hat die Bürokratie für Slibe erledigt. Schon bald hat der gute Hector dann mehr inspiziert als den Papierkram. Slibe Ashbachs Frau mit einem Latino, das musste ja schiefgehen. Ist es auch. Maria und Hector haben den ganzen Clan ins Verderben gestürzt. Die sind alle völlig durch den Wind da draußen. Es würde mich nicht wundern, wenn Slibe zwei- oder dreimal über seine Kleine drübergegangen wäre. Das würde erklären, warum sie lesbisch ist.«
    »Ich hab sie gefragt«, sagte Virgil. »Sie bestreitet es.«
    Ken Sanders richtete sich auf. »Sie haben sie gefragt? Sie scheinen doch mehr Mumm zu haben, als ich dachte.«
    »Das ist der Mann, der in International Falls die Vietnamesen massakriert hat«, teilte Sanders seinem Vater mit.
    »Ich habe niemanden massakriert«, widersprach Virgil.
    Sanders winkte lachend ab. »Zoe sagt, wenn ich Sie provozieren will …«
    Virgil entspannte sich. »Könnte sein, dass ich ihr dafür das Hinterteil versohlen muss.«
    »Darf ich dabei sein?«, erkundigte sich Ken Sanders.
    »Wo sind wir hier? Im Comedy Club?«, fragte Phillips. »Ich sage euch, die schlüpfen uns alle durch die Finger.«
    Ken Sanders schüttelte den Kopf. »Nein. Wir haben Wendy als Mittäterin, wegen Vorenthaltung von Informationen. Und die Schuhe. Wenn sie uns dumm kommen will, muss sie zugeben, dass sie ihren Vater da draußen gesehen, diese Schuhe getragen und Virgil angelogen hat. Wir haben sie also. Wir müssen uns nur noch überlegen, wie wir sie als Hebel einsetzen können.«
    »Wusst ich’s doch, dass Sie nicht grundlos achtmal gewählt worden sind«, sagte Phillips.
    »Stimmt«, pflichtete Ken Sanders ihm bei und fügte, an Virgil gewandt, hinzu: »Ich habe von der Sache in International Falls gelesen. War’s schlimm?«
    Sie unterhielten sich eine Weile über dieses Thema. Der alte Mann lauschte aufmerksam und resümierte am Ende: »Soweit

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