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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Sexton, Redakteurin eines Inneneinrichtungsmagazins in den Twin Cities«, antwortete Mann. »Sie selber hat nie für die Agentur gearbeitet, nur ihr Mann.«
    »Ihr Mann. Aha. Sollte der gefeuert werden?«
    »Möglich. Angeblich wollte Erica Ruth wegen Abby verlassen, aber Abby hat ihr den Laufpass gegeben. Sie hatte ihren Spaß mit ihr, ist wieder zu Mark zurückgegangen und prompt schwanger geworden. Erica war bestürzt über die Schwangerschaft, denn das war so ziemlich das Einzige, was sie Abby nicht geben konnte. Mark arbeitet in der Buchhaltung; er ist ganz okay, aber nicht herausragend. Ihn zu entlassen wäre eine hübsche Rache gewesen, noch dazu mit dem Baby. Inneneinrichtungszeitschriften zahlen nicht genug, um einen Kanarienvogel zu ernähren.«
    Mann gab der Barkeeperin ein Zeichen. Sie verdrehte die Augen und mixte ihm einen weiteren Drink.
    Virgil holte sein Notizbuch aus der Tasche, schrieb »Abby Sexton« hinein und fragte: »Was für eine Zeitschrift ist das?«
    »Craftsman Ceramics oder so ähnlich. Ist auf Fliesen, Keramik und solche Sachen spezialisiert.«
    »Sie sind ein schlauer Kerl«, sagte Virgil. »Was sollte ich sonst noch wissen?«
    »Keine Ahnung. Die Sache mit Abby wäre mir ohne Sie gar nicht in den Sinn gekommen, weil ich nicht wie ein Polizist denke. Aber der Mord beschäftigt mich sehr. Wenn mir noch was einfällt, rufe ich Sie an.«
    Virgil nickte. »Danke. Und ich melde mich morgen wegen der Liste bei Ihnen. Ich wüsste es sehr zu schätzen, wenn Sie mir die Telefonnummer von Abby Sexton besorgen könnten.« Mit einem Blick in Richtung Barkeeperin verließ er den Raum und ging zu den Toiletten.
     
    Sie stieß wenig später zu ihm und sagte: »Ich will nicht Ihretwegen diesen Job verlieren, denn allzu viele von der Sorte gibt’s nicht in der Gegend. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie … Sie wissen schon.«
    Virgil nickte. Er kam sich vor wie jemand von Associated Press – jede Menge Quellen, alle anonym.
    »Ich hab Sie mit Zoe im Wagen gesehen«, bemerkte Kara. »Sie wissen, dass sie lesbisch ist?«
    »Ja.«
    »Ich mag sie … Bin übrigens hetero. Aber es interessiert Sie vielleicht, dass Zoe zweimal kurz … hm … mit Wendy Ashbach liiert war, einer Country-Sängerin aus Grand Rapids.«
    »Singt im Wild Goose«, sagte Virgil.
    Sie nickte. »Hat Zoe Ihnen das erzählt? Jedenfalls ist Wendy schon seit ewigen Zeiten mit Berni Kelly zusammen …«
    »Der Drummerin?«
    »Sie sind cleverer, als Sie aussehen.«
    »Danke. Dann gibt es also eine Dreiecksbeziehung zwischen Zoe, Berni und Wendy?«
    »Jedenfalls bis vorletzte Nacht«, antwortete Kara. »Da wurde ein Viereck draus. Oder ein Fünfeck.«
    »Tatsächlich?«
    »Ein paar Frauen haben sich hier volllaufen lassen. Ich muss bleiben, bis der letzte Gast weg ist, bin also spät rausgekommen, und auf dem Weg zu meinem Wagen hab ich Ms McDills Auto auf den Parkplatz fahren sehen. Sie haben mich nicht bemerkt, weil ich am anderen Ende stand, wo die Angestellten parken. Ms McDill und Wendy Ashbach sind aus dem Wagen gestiegen, haben sich geküsst und miteinander geknutscht. Ich muss zugeben, dass mich das angeturnt hat. Dann sind sie in der Dunkelheit zu Ms McDills Hütte gegangen. Keine Ahnung, was am nächsten Morgen passiert ist, ob sie sich früh rausgeschlichen haben oder was.«
    »Haben Sie jemandem davon erzählt?«, fragte Virgil.
    »Nein. Aber wenn jemand sie am nächsten Morgen gesehen hätte, wäre das schnell in aller Munde gewesen. Viele Lesben kennen Wendy, und sie wissen, dass sie heiß ist. Wenn diese McDill sie flachgelegt hätte, wäre das für alle interessant gewesen.«
    »Hm.«
    »Genau das habe ich auch gedacht: Hm.« Sie blickte den Flur hinunter. »Ich muss zurück …«
    »Kara, erzählen Sie niemandem davon. Hier läuft irgendwo eine Verrückte herum, deren Aufmerksamkeit Sie nicht erregen sollten.«
    »Was Sie nicht sagen, Sherlock. Mein Nachname ist übrigens Larson. Ich stehe im Telefonbuch von Grand Rapids. Rufen Sie an, wenn Sie mich noch was fragen wollen. Reden Sie nicht mehr hier mit mir.«
     
    Virgil traf Margery Stanhope allein im Büro an, wo sie durch das Fenster auf den dunkler werdenden See hinausblickte. Als Virgil eintrat, drehte sie sich auf ihrem Stuhl um und fragte: »Haben Sie was rausgefunden?«
    »Noch nicht. Margery, wenn Sie irgendetwas wüssten, das Licht in die Angelegenheit bringen könnte, zum Beispiel ob Ms McDill sich in den letzten ein oder zwei Tagen merkwürdig verhalten hat,

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