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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Lesbe das Gleiche sagen?«, fragte Virgil.
    »Warum sollte eine Lesbe was anderes sein?«
    »Lesben stellen für Heteromänner keine Bedrohung dar«, erklärte Virgil. »Manche Heteromänner haben sogar erotische Phantasien über Lesben.«
    »Klingt ganz so, als hätten Sie auf dem Gebiet persönliche Erfahrungen«, meinte Jean.
     
    »Man hat mir geraten, mich näher mit einem John Yao zu beschäftigen«, sagte Virgil. »Wissen Sie …?«
    »John? John würde keiner Fliege was zuleide tun. Auf den haben die Sextons Sie gebracht, stimmt’s? Diese Arschlöcher …«
     
    Virgil verließ die beiden mit einer braunen Papiertüte voll Maiskolben und Gurken.
    Warum der Kopfschuss? Vielleicht handelte es sich um eine persönliche Vorliebe, und der Täter wollte Erica McDills Gesicht verunstalten? Das geschah hin und wieder bei Morden in der Schwulenszene, aber ob das auch für Lesben galt, wusste Virgil nicht. In einem Punkt hatte Owen jedenfalls recht: Der Kopfschuss hatte den Mord unnötig erschwert. Darüber würde er weiter nachdenken müssen.
    Hatte er tatsächlich Phantasien über Lesben? Nein. Virgil hatte generell Frauenphantasien, aber auf die Idee mit den Lesben war er bisher noch gar nicht gekommen. Vielleicht würde er sich an den Vorschlag erinnern, wenn er wieder mal eine Phantasie brauchte …
     
    Virgil fuhr ins Zentrum der Twin Cities zurück. Er musste versuchen, etwas aus Ruth Davies herauszukriegen, und mit den Leuten von der Spurensicherung sprechen, die das Haus von Erica McDill untersuchten.
    Er war gerade wieder im I-694-Loop, als der diensthabende Beamte vom SKA-Hauptquartier in St. Paul anrief. »Sagt Ihnen der Name Zoe Tull was? In Grand Rapids?«
    »Ja. Was ist passiert?«
    »Ich weiß nicht, ob was passiert ist. Sie hat angerufen, weil sie dringend mit Ihnen reden muss.«
     
    Virgil wählte Zoes Nummer. Sie meldete sich nach dem zweiten Klingeln.
    »Virgil?«
    »Was ist los?«
    »Jemand war heute Nacht bei mir im Haus, als ich schon im Bett lag.«
    »Scheiße …« Vor seinem geistigen Auge tauchte das Bild eines nächtlichen Killers in einem dunklen Haus auf. »Wie haben Sie’s gemerkt?«
    »Ich habe ewig wach gelegen und über den Streit gegrübelt. So gegen zwei Uhr früh glaubte ich, etwas zu hören. Aus der Küche, vielleicht auch aus dem Arbeitszimmer. Ich hab das Licht eingeschaltet und bin aufgestanden, konnte aber nichts sehen, weil es im übrigen Haus dunkel war. Ich hab gerufen: ›Hallo, ich hab eine Waffe.‹ Als nach einer Minute nichts zu hören war, habe ich rausgeschaut und die Katze im Flur gesehen. Okay, dachte ich, es war also die Katze. Dann bin ich das ganze Haus abgegangen, ohne jemanden zu entdecken. Heute Morgen stand die hintere Tür offen, vielleicht einen Zentimeter. Das habe ich erst beim Rausgehen gemerkt. Ich kann sie nicht mehr richtig zumachen, weil das Holz am Schloss kaputt ist. Das hat jemand aufgestemmt.«
    »Haben Sie die Polizei gerufen?«
    »Ja. Ich habe den Beamten erzählt, dass ich mit Ihnen geredet hätte. Ihrer Ansicht nach ist die Tür definitiv gewaltsam geöffnet worden. Allerdings konnten sie nicht beurteilen, wann. Sie haben mir geraten, mir bessere Schlösser zu besorgen und mich mit Ihnen in Verbindung zu setzen.«
    »Gute Idee, die besseren Schlösser. Könnten Sie heute Nacht irgendwo anders schlafen? In einem Motel oder so …?«
    »Bei meiner Schwester«, antwortete Zoe. »Ihr Mann ist gerade nicht da.«
    »Dann fahren Sie zu ihr. Ich sage unseren Leuten von der Spurensicherung, dass sie sich Ihre hintere Tür ansehen sollen. Haben die Beamten, die bei Ihnen waren, sie angefasst?«
    »Nein, ich glaube nicht. Aber sie haben sie ziemlich genau unter die Lupe genommen.«
    »Gut. Ich gebe den Leuten von der Spurensicherung Ihre Nummer, damit sie sich mit Ihnen in Verbindung setzen«, sagte Virgil. »Lassen Sie die Finger von der Tür, und bleiben Sie bei Ihrer Schwester, bis die Schlösser ausgewechselt sind.«
    »Okay.«
    »Was für eine Waffe haben Sie?«
    »Nur einen Baseballschläger, ein Funkgerät und eine CD mit der Aufnahme von einem bellenden Dobermann«, antwortete sie. »Heute Nacht hab ich in meiner Nervosität den Schläger und die CD völlig vergessen.«
    »Besorgen Sie sich neue Schlösser, und fahren Sie zu Ihrer Schwester. Ich bin heute Nachmittag wieder in der Gegend und rufe Sie an, sobald ich da bin«, versprach Virgil.
     
    Virgil bat Mapes von der Spurensicherung telefonisch, jemanden zu Zoe zu schicken, und wählte

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