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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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versuchen, die Arbeiten, die im Hinblick auf den Kleinen anfallen, genau aufzuteilen«, erklärte sie.
    Sie begleitete Virgil zur Tür, wo er sich für ihre Hilfe bedankte. »Es könnte sein, dass ich mich noch mal bei Ihnen melde.«
    Sie trat einen Schritt näher an ihn heran, legte die Hand auf seinen Oberarm und fragte: »Besuchen Sie die Clubs in den Twin Cities? Mir ist aufgefallen, dass Sie keinen Ehering tragen.«
    »Ich bin eher südlich der Cities unterwegs.« Virgil wich zurück.
    »Rufen Sie uns an, wenn Sie in der Stadt sind«, schlug sie vor. »Wir lieben kreative Beziehungen.«
    Er nickte und entfernte sich hastig. Kreative Beziehungen, na klar. Obwohl er sie nicht leiden konnte, glaubte er nicht, dass sie etwas mit dem Mord an Erica McDill zu tun hatten.
    Ruth Davies? Der Gedanke erschien ihm interessanter …
    Virgil blickte zurück. Abby Sexton winkte ihm von der Veranda aus nach.
    Er winkte zurück und verschwand. Mark Sexton stellte er sich lieber nicht nackt im Bett vor …
     
    Mittag. Virgil rief Mann von seinem Truck aus an und fragte: »Wie lange wird die Sitzung dauern?«
    »Schon eine Weile. Jeder will acht Minuten lang sprechen, was bedeutet, dass wir uns eineinhalb Stunden Quatsch anhören müssen, bevor wir zu den interessanten Punkten kommen.«
    »Haben Sie Ronald Owens Telefonnummer und Adresse?«, erkundigte sich Virgil.
    »Klar. Was hat Ron mit der Sache zu tun?«
    »Keine Ahnung. Ich möchte ihn nur befragen.«
    »Sexton hat Sie auf ihn gehetzt«, sagte Mann. »Dieses hinterhältige kleine Arschloch. Ich verbürge mich für Ron, wenn das was zählt.«
    »Und was ist mit John Yao?«
    »Mein Gott. Er hat Sie gleich auf beide Nicht-Yuppies in der Agentur angesetzt«, stöhnte Mann.
    »Hätte Erica McDill die zwei gefeuert?«
    Kurzes Schweigen, dann: »Ron wahrscheinlich. Sie konnte ihn nicht leiden, und das beruhte auf Gegenseitigkeit. John Yao eher nicht. Er hat gute Verbindungen zur hiesigen asiatischen Gemeinde. Die Asiaten machen auf der einen oder anderen Ebene erstaunlich viele Geschäfte mit uns.«
    »Mark Sexton meint, seine Kunden wären unbedeutend«, warf Virgil ein.
    »Mark ist ein Trottel«, sagte Mann. »John hat keine Glamourkunden – das sind alles rein geschäftliche Kontakte –, aber zusammengenommen bringen sie einen ordentlichen Batzen Geld.«
    »Also wäre Yaos Job vermutlich sicher gewesen, der von Owen eher nicht«, stellte Virgil fest.
    »Ja. Außerdem verstanden sich Erica und John gut. Keine Ahnung, warum. Ist vermutlich eine Frage der Chemie.«
    »Geben Sie mir Owens Adresse?«, bat Virgil.
    »Ich komme mir vor wie ein Verräter, weil ich Ihnen so viele Informationen gebe«, sagte Mann.
    »Die würde ich sowieso rauskriegen«, erwiderte Virgil.
     
    Owen wohnte etwa dreißig Kilometer nordöstlich von Minneapolis, im ländlichen Grant Township. Auf dem Weg dorthin klingelte Virgils Handy. Er warf einen Blick aufs Display: Davenport.
    »Ja?«
    »Bist du noch in Grand Rapids?«
    »Nein. In North St. Paul, unterwegs nach Mahtomedi, um mit einem Typen zu reden, der Erica McDill nicht mochte.« Virgil erzählte Davenport, was er herausgefunden hatte und wie er den restlichen Vormittag verbringen wollte, bevor er nach Norden zurückfuhr.
    »Stacy und ihr Team haben gestern Abend mit der Untersuchung von Erica McDills Haus begonnen«, berichtete Davenport. »Sie brauchen wahrscheinlich den ganzen Tag. Ihr Vater ist da; vielleicht möchtest du vorbeischauen.«
    »Das ist in Edina, stimmt’s?« McDills Adresse stand in seinem Notizbuch; soweit er sich erinnerte, befand sie sich in Edina oder Eagan.
    »Ja. Ihre Freundin ist gestern Abend zurückgekommen und hat Terror gemacht, aber inzwischen hat sich die Lage beruhigt«, sagte Davenport. »Wie schätzt du die Freundin ein?«
    »Darüber denke ich noch nach«, antwortete Virgil.
    »Okay. Melde dich wieder.«
     
    Owens Haus, ein Gebäude im Ranchstil aus den fünfziger Jahren, stand auf einem Hügel. Am einen Ende war nachträglich ein Flügel angebaut worden; dahinter befanden sich eine Garage und eine Werkstatt auf einem etwa vier Hektar großen Grund. Am oberen Ende der Kiesauffahrt entdeckte Virgil einen Mann in Jeans und T-Shirt, der ihn von einem weitläufigen Gemüsegarten aus beobachtete. Owen, dachte er.
    Virgil stellte den Wagen neben einem Chevy-Pick-up ab, stieg aus und sah sich um – es roch nach frisch gemachtem Heu und trockenem Kies –, bevor er zum Eingang lief. Die innere Tür stand offen; er

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