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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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war einen Teil der Zeit daheim. Ihn selber hab ich nicht gesehen, nur seinen Truck, und bestimmt hat er meinen auch bemerkt. Von der Sache mit Wendy und Erica wusste ich nichts. Wahrscheinlich hab ich als Letzte davon erfahren.«
    »Sind Sie sauer auf sie?«
    »Ist nicht das erste Mal, dass sie mich betrogen hat. Sie kommt immer zu mir zurück. Trotzdem war ich ganz schön sauer. Gestern Abend habe ich richtig fest zugeschlagen.«
    »War nicht von schlechten Eltern.« Virgil grinste.
    »Danke.«
    »Sie sind also wieder zusammen?«
    »Ja. Hören Sie, ich hab wirklich nichts gegen Sie. Hoffentlich finden Sie raus, wer Erica ermordet hat, auch wenn ich sie nicht ausstehen konnte. Wir Musiker haben diese Rock’n’Roll-Einstellung Cops gegenüber, doch die ist vom Fernsehen abgekupfert, nicht echt. Eigentlich stehe ich auf Ihrer Seite.«
    »Was halten Sie von Zoe Tull?«
    »Auf die verschwende ich keinen Gedanken. Zwischen ihr und Wendy ist mal was gelaufen, aber Zoe ist so spießig, dass Wendy es nicht mehr ausgehalten hat. Zoe wollte doch glatt Valentinsgeschenke austauschen.«
     
    Cathy (Cat) Mathis, Keyboard: »Wir hätten’s mit Ihnen aufgenommen.«
    »Vielleicht – Sie waren in der Überzahl. Aber einige von Ihnen hätten sich Blessuren eingehandelt. Und je mehr damit beschäftigt gewesen wären, ihre Wunden zu lecken, desto mehr Raum hätte ich gehabt, mich um die andern zu kümmern. Wenn ich nicht bei der Polizei wäre, würde ich das glatt mal ausprobieren.«
    »Echt?«
    »Ja, echt.«
    »Schlagen Sie sich gern?«
    »Gern ist das falsche Wort. Es ist eine intensive Erfahrung. Und meinem Leben mangelt es an intensiven Erfahrungen.«
    »Sie haben diese Vietnamesen umgebracht. War das etwa keine intensive Erfahrung?«
    »Ich selber habe niemanden umgebracht. Aber um Ihre Frage zu beantworten: Ja, es war eine intensive Erfahrung. Wo waren Sie, als Erica McDill ermordet wurde?«
    »Ich weiß nicht genau, wann der Mord geschehen ist; angeblich am späten Nachmittag. Ich hab um sechs einen Karatekurs, und in dem war ich.«
    »Karate. Sie kämpfen gern?«, erkundigte sich Virgil.
    »Meinem Leben mangelt es an intensiven Erfahrungen.«
    »Wie viele Leute sind in dem Kurs?«
    »Acht oder neun plus Sensei. Als wir fertig waren, sind schon die Teilnehmer vom nächsten Kurs reingekommen. Falls Sie mein Alibi überprüfen wollen, sollten Sie schnell machen, am besten noch heute, bevor die Leute vergessen, wie das genau war.«
    »Wenn Sie eine Person aus Ihrem Bekanntenkreis nennen sollten, die Ihrer Ansicht nach Erica McDill ermordet haben könnte: Für wen würden Sie sich entscheiden?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist unfair. Keine Ahnung, wer Erica etwas Böses wollte. Ich wusste zwar, dass mit ihr und Wendy was lief, aber das war ihre Sache.«
    »Wie ist Ihre Beziehung zu Wendy?«
    »Sie bezahlt mich fürs Keyboardspielen. Ich bin bei ihr beschäftigt.«
    »Aber …«
    »Ich bin hetero.«
    »Okay. Sie hatten also kein erotisches Interesse an Erica, Wendy, Berni oder wem auch immer.«
    »Nein.«
     
    Bertha (Bert) Carr, Geige: »Sie suchen am falschen Ort. Die Einzige, die Erica aus emotionalen Gründen hätte loswerden wollen, wäre Berni gewesen, und die hatte keine Ahnung, was Sache war. Das weiß ich, weil ich mit ihr über Wendy geredet habe. Sie hat mich gefragt, ob ich Erica als Bedrohung erachte. Sie wusste, dass Erica ein Auge auf Wendy geworfen hatte, aber nicht, wie weit das ging.«
    »Und wann haben Sie es gemerkt?«
    »Dienstagabend. Wir waren hier, und Wendys Dad hat Pizza gebracht. Erica und Wendy saßen direkt nebeneinander und haben einander die ganze Zeit befummelt, unter den Augen von Wendys Dad.«
    »Am Dienstag.«
    »Ja.«
    »Wo sollte ich Ihrer Meinung nach suchen?«
    »Im Eagle Nest. Es ist doch bekannt, dass viele von uns da hinfahren, oder?«
    »Von uns?«
    »Lesben.«
    »Ja, hab ich gehört.«
    »Das ist noch nicht die ganze Geschichte. Sind Ihnen die hübschen kleinen Kellner aufgefallen?«
    »Hübsche kleine Kellner …« Er erinnerte sich an den Jungen mit der topmodernen Frisur, der ihn zum See gebracht hatte.
    »Ja. Da oben läuft immer mal wieder ’ne schnelle Nummer, nicht ausschließlich zwischen Frauen. Erica hat sich gelegentlich einen der Jungs gemietet. Sie stand auf Domina-Sachen, darauf, dass der Knabe vor ihr niederkniet, wenn Sie wissen, was ich meine.«
    »Aha. Ahnte Wendy das?«
    »Wendy … Wendy hat sich auch ab und an einen Burschen vorgenommen. Das hatten sie und

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