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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Erica gemeinsam. Vielleicht war ja sogar ein Junge mit von der Partie, als Wendy bei ihr übernachtet hat.«
    »Oh, Mann«, stöhnte Virgil.
    »Was? Sind Sie verklemmt?«, erkundigte sich Bertha Carr.
    »Nein. Aber gerade eben ist alles viel komplizierter geworden. Wo waren Sie, als Erica McDill ermordet wurde?«
    »Nach allem, was ich im Fernsehen über den Tatzeitpunkt gehört habe, glaube ich, dass ich hier mit Wendy an ›Lover Do‹ gearbeitet habe. Es waren auch noch andere da, Gerry, unsere Managerin Corky, Mark …« Sie deutete durchs Fenster auf einen der Toningenieure, der gerade im Aufnahmestudio ein Mikrofon ausstöpselte.
    »Okay. Das reicht, um das Alibi überprüfen zu können.«
    »Ja, denke ich auch. Es war ein ständiges Kommen und Gehen. Eine Weile sind wir raus, um was zu essen … Aber im Großen und Ganzen waren wir da.«
    »Zum Eagle Nest sind es nur zehn Minuten.«
    »Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, wo alle sich zu jedem Zeitpunkt aufgehalten haben. In der Mittagspause waren manche eine ganze Stunde weg …«
     
    Cynthia (Sin) Sawyer, Leadgitarre: Sie trat mit einem Saxophon ein, blies einmal kurz hinein und legte es dann auf den Boden neben ihren Stuhl.
    »Lesbisch oder hetero?«, fragte Virgil.
    »Ich? Ein bisschen von beidem.«
    »Glauben Sie, dass Wendy und Erica sich einen Mann geteilt haben?«
    »Das bezweifle ich. Damit hätte Wendy bestimmt geprahlt. Und das hat sie nicht getan.«
    »Wissen Sie was von Strichern oben im Eagle Nest?«
    »Klar. Das weiß doch jeder Teenager an der hiesigen Highschool. Wenn du einen gewissen Look hast, solltest du dich im Eagle Nest um einen Sommerjob bewerben. Und wenn dein Schwanz lang genug ist, machst du vielleicht sogar Überstunden.«
    »Und Sie glauben das?«
    »Ja.« Sie lächelte.
    »Das hört sich nach einem richtigen Bordell an.«
    »Meinen Sie denn, die Frauen kommen bloß zum Seetaucher-Gucken her? So ein Seetaucher ist nur begrenzte Zeit interessant. Man steht auf, macht Yoga, trinkt reinigenden Grüntee, schaut sich die Seetaucher an, paddelt, genehmigt sich ein paar Martinis, lässt sich durchbumsen, legt sich schlafen. Das ist das Pauschalangebot.«
    »Könnte jemand aus der Band Interesse daran gehabt haben, Erica etwas anzutun?«
    Sie beugte sich vor und tippte ihm aufs Knie. »Nein. Und ich sage Ihnen auch, warum. Ich bin eine verdammt gute Leadgitarristin, ein Profi. Gerry ist eine tolle Bassistin und eigens aus den Twin Cities hergekommen, um mit Wendy zu arbeiten. Obendrein hat sie eine passable Backup-Stimme. Die Geige ist in Ordnung, das Keyboard okay. Wenn es uns gelänge, eine ordentliche Drummerin zu finden, könnten wir es mit Wendy weit bringen. Erica wollte uns dabei helfen. Das hab ich ihr geglaubt. Sie kannte sich aus. So eine wie sie hätten wir gebraucht.«
    »Aber Sie hätten Berni feuern müssen, stimmt’s?«
    »Ja. Sie selbst ahnt davon nicht unbedingt was. Oder vielleicht doch. Tja, so ist das Leben. Sie könnte Managerassistentin, Roadie oder Ersatzdrummerin werden oder irgendwas anderes mit Percussion machen -Tamburin oder so. Sie hat eine gute Stimme und geile Titten, also würde sie vorn super rauskommen. Jedenfalls hätte Erica uns auf den richtigen Weg bringen können. Sie hatte Kontakte und wusste, wie man’s richtig anpackt.«
    »Mochten Sie sie?«
    »Äh … nein. Aber das spielt keine Rolle. Das ist wie bei einem tollen Musiklehrer, der einen begrapscht. Man hasst ihn, doch er bringt einem bei, super Gitarre zu spielen. Das ist okay. Genauso war’s bei Erica. Ins Bett wäre ich nicht mit ihr gegangen, aber die PR hätte sie gern für mich machen können.«
    Sie war zum Zeitpunkt des Mordes an Erica McDill in einem Lebensmittelladen und bei Wal-Mart einkaufen gewesen.
    »Ist vermutlich kein sonderlich gutes Alibi, aber das lässt sich nicht ändern. Ich war immer mal wieder wegen ›Lover Do‹ im Aufnahmestudio. Mit dem Mord an Erica habe ich nichts zu tun.«
    Virgil glaubte ihr.
     
    Gerry O’Meara, Bass, schien keinen Spitznamen zu haben. Sie hatte mit Wendy und den anderen an »Lover Do« gearbeitet, als Erica McDill ermordet wurde. »Es wird in der Band personelle Veränderungen geben müssen. Wahrscheinlich weiß sie das. Ich verdiene mir meinen Lebensunterhalt mit Musik, bin richtig gut und habe mit Superleuten gespielt. Allmählich sollten meine Bemühungen Früchte tragen. Ich bin fast dreißig, und wenn ich’s schaffen will, muss es bald sein.«
    »Glauben Sie, dass diese personellen

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