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Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne

Titel: Virgil Flowers 03 - Bittere Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Slibe legte die Kettensäge weg. »Okay. Im Haus.«
    »Lassen Sie mich mein Notizbuch holen«, sagte Virgil. »Dann stelle ich Ihnen einen Empfangsbeleg aus.«
    Virgil ging zum Truck, nahm das Notizbuch, holte seine Pistole unter dem Sitz hervor und steckte sie am Rücken in den Hosenbund seiner Jeans. Als er sich wieder aufrichtete, sah er den Deuce hinter dem Wohnwagen verschwinden.
    Virgil folgte Slibe ins Haus, das aus der Nähe genauso ordentlich wirkte wie von der Straße aus. Die Küche war wie bei Signy klein. Darin standen zwei Stühle und ein Tisch, auf dem eine Hundezüchterzeitschrift lag. Slibe zog eine Schublade auf, schob ein paar Gabeln beiseite, kramte einen kleinen Schlüssel hervor, ging zu einer Kammer und öffnete die Tür. Dahinter verbarg sich ein Waffensafe aus Stahl.
    Er machte den Safe auf, in dem sich mindestens vier Gewehre und zwei Schrotflinten befanden. Aus dem oberen Fach ragte der Schaft einer Handfeuerwaffe hervor. Slibe nahm ein Gewehr heraus und reichte es Virgil – ein halbautomatisches Colt AR-15 Sporter II mit Visier. Bestens geeignet, um Erica McDill umzubringen. Virgil hatte von Mapes noch nichts Genaueres über die Auswurfspuren erfahren, doch wahrscheinlich stammten sie nicht von einem Halbautomatik.
    Virgil bedankte sich. »Ich bringe es Ihnen so schnell wie möglich wieder.« Er warf einen Blick in den Safe. »Sind das alles Dreißiger?«
    »Bis auf das.22er«, antwortete Slibe. »Ein.308er, eine.30-06er und das.22er.«
    Virgil holte das.22er heraus, überprüfte es und stellte es zurück. Eine Kugel daraus hätte Erica McDill sehr wohl töten können, aber keinen Schaden wie an ihrem Kopf angerichtet.
    »Ich dachte, sie wurde in einem Sumpf erschossen«, bemerkte Slibe.
    »Ja, das stimmt.«
    »Sie haben eine Kugel gefunden? Brauchen Sie deswegen das Gewehr?«
    »Keine Kugel, sondern eine Patronenhülse. Wir feuern Ihr Gewehr ab, und falls wir jemals eine Kugel daraus entdecken sollten, haben wir die Waffe.« Virgil zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich werden außerdem Tests durchgeführt, in denen man die Metallrückstände im Gewehr mit den Metallfragmenten in Erica McDills Schädel vergleicht.«
    Es war sehr still im Haus. Virgil nahm lediglich ein Summen wahr; eine Biene hatte den Weg herein gefunden. Slibe starrte Virgil an und blinzelte kurz. »Tun Sie, was Sie nicht lassen können. Aber das Gewehr hätte ich gern so schnell wie möglich zurück. Im Oktober fahren wir vielleicht nach Wyoming, Prärieratten schießen. Das machen wir jedes Jahr.«
    »Wir werden uns Mühe geben«, versprach Virgil und fügte an der Tür hinzu: »Sie züchten Hunde?«
    »Die besten Hunde in Minnesota. English Crème Golden Retriever. Ich bin der größte Züchter im Oberen Mittleren Westen. Meine Hunde kosten, vom Welpenalter an trainiert, drei Riesen.«
    Virgil stieß einen Pfiff aus. »Sie kriegen drei Riesen dafür?«
    »Ich habe eine Warteliste so lang wie Ihr Arm.« Slibe holte Schnupftabak aus der Jackentasche und genehmigte sich eine Prise. »Das bestätigt Ihnen jeder.«
    »Wie fanden Sie Erica McDill?«
    »Ich hab sie nicht gekannt. Nach allem, was Wendy mir erzählt hat, könnte sie ganz gute Ideen gehabt haben. Wendy möchte endlich ihre Karriere in die Gänge bringen.«
    »Und was halten Sie davon?«, erkundigte sich Virgil.
    Slibe deutete in Richtung Zwinger. »Sehen Sie die Hunde da? Die sind Gold wert. Die bringen richtig Geld. In Nashville wartet niemand auf ein armes Mädel aus Grand Rapids, Minnesota. Vielleicht noch vor zwanzig Jahren, aber heutzutage nicht mehr. Wendy macht sich was vor. Das habe ich ihr schon tausend Mal gesagt.«
    »Ihrer Ansicht nach sollte sie also bei der Hundezucht bleiben.«
    »Ja. Aber Kinder haben nun mal verrückte Ideen. Ich meine, hier ist es doch völlig in Ordnung. Sie hat alles, was sie braucht. Ich habe mein ganzes Leben damit verbracht, die Zucht aufzubauen, damit sie sie irgendwann übernehmen kann. Und der Deuce auch, aber der hat nicht das Zeug, einen Hundezwinger zu führen. Das weiß sie, und trotzdem denkt sie Tag und Nacht nur an ihre Karriere. Sie haben das Gewehr. Wollen Sie sonst noch was? Ich muss jetzt nämlich weiter Holz schneiden.«
    Virgil verabschiedete sich mit einem Nicken. Am Truck drehte er sich noch einmal um. »Wendy ist besser als gut. Ich weiß nicht, ob es reicht, aber sie ist definitiv besser als gut.«
    Slibes Gesichtsausdruck veränderte sich. »Sagen Sie ihr das lieber nicht, sonst dampft sie

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