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Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Titel: Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Verhandlung hier. « An die Mädchen gewandt, fügte sie hinzu: »Euch hat er das Gleiche angetan. Habt ihr ihm die Hand geführt?«
    Die Mädchen schüttelten den Kopf, und Edna, die Ältere, antwortete: »Ich erinnere mich nicht mehr so genau, wie Vater und Großvater mich mit raufgenommen haben, aber sehr genau daran, wie sie es mit Helen gemacht haben. Ich wusste, dass ihr auch diese grässlichen Dinge bevorstehen, und habe gehofft, dass meine Alpträume verschwinden, dass sie nun Helen quälen. Ich dachte, vielleicht nehmen sie mich jetzt nicht mehr. Ich habe zu Gott gebetet, dass sie nicht mehr zu mir kommen, dass sie nur noch Helen wollen.«
    »Ich habe die Alpträume von dir bekommen«, sagte Helen. »Aber nicht mit Vater und Großvater, sondern mit Mr. Mueller, nachdem du mir von dem großen Treffen erzählt hattest. Ich habe gebetet, dass ich nicht zu den großen Treffen muss. Mr. Mueller hat mich bei den Gottesdiensten immer so komisch angeschaut. Ich wusste, was er denkt … Gott sei Dank war ich nicht bei den großen Treffen.«
    »Nach den Gottesdiensten mussten einige Mädchen zu den großen Treffen, wo die Männer sie nehmen konnten«, erklärte Alma Virgil.
    »Ist das mit Kelly Baker passiert?«, fragte Virgil.
    »Nein. Das war etwas anderes. Manche der Mädchen haben den Verstand verloren und wollten es. Kathleen Spooner – was ist aus ihr geworden?«
    »Sie ist in Polizeigewahrsam. Wir haben sie und einige der Männer in eine Falle gelockt«, antwortete Virgil. »Sie sind mit ihr zu Birdy gefahren. Wir haben alles aufgezeichnet. Kathleen sollte Birdy umbringen. Kathleen hat sich … bereit erklärt, uns zu helfen.«
    »Sie hat sich auf einen Handel eingelassen?«, fragte Einstadt. »Teufelsbrut, schlimmer als alle andern. Sie hat Jim Crocker umgebracht …«
    »Das wissen wir«, sagte Virgil.
    »Kathleen hätte jeden ermordet, der ihr zu nahe kam. Sie hatte Waffen und hätte sie auch verwendet.«
    »Gut für sie«, sagte Alma. »So hat sie sich die Schlimmsten vom Hals gehalten.«
    »Was ist mit Kelly Baker passiert?«, wiederholte Virgil.
    »Sie war wie Kathleen Spooner«, erklärte Alma. »Kathleen mochte es, wenn die Männer sie nahmen. Genau wie Kelly. Sie mochte auch andere Dinge. Angeblich hatte sie Peitschenstriemen an den Beinen. Vielleicht weiß Vater mehr darüber. Meines Wissens haben mein toter Bruder Junior, mein Mann Jacob, Jim Crocker und John Baker sie raus zur Scheune der Bakers gebracht und ihr eigenes kleines Treffen mit ihr veranstaltet. Sie ist an Jacobs Ding erstickt, und sie konnten sie nicht wiederbeleben. Um ihre Tat vor der Welt des Gesetzes zu vertuschen, haben sie ihren Wagen in die Stadt gefahren und sie auf den Friedhof gelegt.«
    »Sie haben ihre Leiche zuvor gewaschen«, sagte Virgil. »War das ein religiöses Ritual?«
    »Es ging um die DNS«, erklärte Alma. »Obwohl sie behaupten, außerhalb der Welt des Gesetzes zu leben, wissen sie genau Bescheid. Meinen Sie, die Kirche hätte hundert Jahre überdauern können, ohne die Welt des Gesetzes im Blick zu haben?«
    »War Jim Crocker an der Beobachtung des Gesetzes beteiligt?«
    »Natürlich«, sagte Alma. »Er war kein normales Kirchenmitglied – beim Beten hat man ihn nie gesehen –, aber bei den großen Treffen mit den Mädchen war er immer dabei.«
    »Ihr toter Bruder Junior. War er es, den sie im Haus Ihres Vaters aufgebahrt haben?«
    »Ja. Er wurde erschossen«, sagte Alma. »Alle Erschossenen wurden aufgebahrt und die Häuser niedergebrannt, weil das Feuer angeblich so heiß werden würde, dass niemand mehr die Schusswunden nachweisen könnte. Dann wäre die Welt des Gesetzes nicht in der Lage, uns die Farmen wegzunehmen. Die Häuser waren im Gegensatz zum Grund kaum etwas wert.«
    »Ich bin froh, dass Junior tot ist«, meldete sich Helen zu Wort.
    »Ich auch«, pflichtete Edna ihr bei. »Ich habe ihn bedient, obwohl er gemein war. Er hat sich nie gewaschen.«
    Virgil fragte die Mädchen: »Mit wie vielen Männern hattet ihr es im Lauf der Jahre zu tun?«
    Die Jüngere antwortete: »Ich war nur innerhalb der Familie, weil ich noch nicht zu den großen Treffen musste.«
    Die Ältere schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Mit den meisten Männern aus unserem Teil der Kirche. Wie viele sind das?«
    »Viele«, sagte Alma.
     
    »Ich habe das Gefühl, dass wir uns dem Urteilsspruch nähern«, erklärte Alma. »Mr. Flowers, Sie haben Fragen gestellt, jedoch keinen Versuch unternommen, meinen Vater zu

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