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Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Titel: Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Hennepin und Ramsey County.«
    »Mach das. Ich hab zusätzliche Gefängniszellen organisiert … Hoffentlich legen wir uns mit der Aktion nicht selber ein Ei. Aber du sagst ja, wir hätten sie.«
    »Ja. Jedenfalls ein paar von ihnen. Viel Glück. Und Lee: Pass auf dich auf, ja? Wenn wir uns Rouse vorknöpfen, wissen die Typen, dass die Kacke am Dampfen ist.«
    »Okay.«
     
    Lee informierte telefonisch ihren ältesten Sohn, dass sie am Abend nicht nach Hause kommen würde. »Macht keinen Unsinn, ja? Ich hab euch lieb.«
    »Bist du … verabredet?«, fragte ihr Sohn.
    Sie unterdrückte ein Lachen. »Nein, wir machen eine Razzia, die größte meiner Laufbahn. Ich erzähl dir alles morgen früh. Es wird in den Zeitungen stehen. In sämtlichen Zeitungen.«
     
    Zwei Polizisten, ein Mann und eine Frau, warteten auf dem Flur vor Lee Coakleys Büro auf sie.
    »Wir haben einen Notfall«, informierte sie die beiden und schloss die Tür auf.
    Eine weitere Beamtin, die bereits Dienstschluss gehabt hatte, gesellte sich zu ihnen und erkundigte sich: »Was ist los?«
    Die folgende halbe Stunde war wie Waten durch hüfthohen Leim. Lee und Virgil hatten sich darauf geeinigt, Stillschweigen über den Fall zu bewahren, doch jetzt mussten sie die Leute einweihen. Lee schilderte ihren Deputies die Lage und teilte die Polizisten für den Highway und die Razzia bei Rouse ein. Die beiden Beamten, die frei gehabt hatten, und einer der beiden Stadtpolizisten trudelten ein. Der andere war aus unbekannten Gründen nach Des Moines unterwegs. Auch die Neuankömmlinge wurden über die Lage in Kenntnis gesetzt. Lee Coakley brauchte mindestens drei Polizisten in zwei Autos für die Verfolgung des Trucks aus Hayfield, weil auf jeden der Männer aus der Welt des Geistes ein Beamter kommen sollte.
    Einer würde im Büro bleiben und die Unterbringung der Verhafteten organisieren, während Lee selbst und zwei Kollegen die Razzia bei Rouse durchführen würden. Außerdem konnte sie mit Virgil und mindestens fünf Männern rechnen – er hatte sich unterwegs noch einen Highway Patrolman geschnappt.
    Als sie alles mit Blick auf die Uhr arrangiert hatte, war fast eine halbe Stunde vorbei.
    »Wir müssen los – Einstadt und die anderen können jeden Augenblick aufkreuzen. Rob, Don, Sherry, ihr fahrt raus zur Überführung. Ihr dürft sie nicht verpassen. Und haltet Kontakt zu mir, die ganze Zeit über.« Zu Greg Dunn und Bob Hart sagte sie: »Wir nehmen zwei Autos. Möglicherweise sind die schon zu dem Treffen unterwegs. Wenn nicht, verhaften wir sie, isolieren ihre Tochter und lassen sie keine Sekunde aus den Augen. Alles klar?«
     
    Während der Fahrt fühlte sie sich einsam. Sie war einer der wenigen weiblichen Sheriffs im Land und empfand das als Bürde; die Leute beobachteten sehr genau, was sie machte. Nun war sie dabei, sich zu exponieren, und obwohl Virgil ihr zum Glück beistand, würde sie ihren Hut nehmen müssen, wenn etwas schiefging.
    Schon nach einem Monat im Amt …
    Doch wenn es sich so entwickelte, wie sie sich das vorstellte, würde sie zur Heldin werden. Das würde ihren Exmann ärgern. Der Gedanke gefiel ihr.
    Fast hätte sie die Ausfahrt, der sie sich mit hundertdreißig Stundenkilometern näherte, verpasst. Sie musste scharf bremsen, um nicht aus der Kurve getragen zu werden.
    Lee rief Virgil an. »Wo bist du?«
    »Zwanzig Minuten vor Homestead.«
    »Ich bin gerade von der I-90 runter und fahre zu den Rouses. In fünf Minuten bin ich da …« Sie beschrieb ihm, wie sie die Kollegen eingeteilt hatte.
    »Falls die Welt des Geistes sich bei den Rouses treffen sollte, darfst du auf keinen Fall mit nur zwei Leuten reinstürmen. Ich bin bloß eine halbe Stunde von dir weg.«
    Als ein Funkspruch hereinkam, bat sie Virgil zu warten, und nahm das Gerät in die Hand. »Ja?«
    Sherry von der Gruppe, die auf den Truck von Einstadt wartete, informierte sie: »Sie sind da. Rob und Don folgen mir. Ich werde das Kennzeichen überprüfen, die Abfahrt beim Haus von Einstadt nehmen und in die andere Richtung verschwinden. Rob und Don halten Abstand. Jetzt bin ich nahe genug dran. Ja, das Kennzeichen stimmt. Das sind sie. Ich fahre gerade an ihnen vorbei, kann aber nicht in den Wagen sehen …«
    »Wunderbar. Bleibt dran. Und haltet Kontakt zu mir.« Zu Virgil sagte Lee: »Einstadt ist da. Wir beobachten ihn.«
    »Bis gleich.«
    Lee dirigierte ihren Trupp über Landstraßen zum Haus der Rouses, in dem ein Licht brannte. Aus der Ferne sah es aus wie eins

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