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Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat

Titel: Virgil Flowers - 04 - Blutige Saat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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nach. »Ich glaube nicht, dass das Virgil ist. Es sind mehrere Autos.« Er rief die Treppe hinauf: »Bob. Bob, komm runter.«
    Hart rannte die Stufen herab. Sie gingen alle zur Seitentür, wo Dunn aus dem Fenster schaute und sagte: »Die haben Waffen, und einige Männer laufen zum Eingang.«
    Lee zischte Hart zu: »Zur vorderen Tür. Lassen Sie niemanden rein.«
    Hart zog mit geweiteten Augen und hektisch auf und ab wippendem Adamsapfel seine Waffe.
    Kurze Zeit später hörte Lee Glas splittern und Hart rufen: »Halt! Polizei!«
    Dann ein Schuss.
    Lee rannte ins vordere Zimmer, wo ein Männerarm die Scheibe an der Eingangstür einschlug. Hart lag mit einer riesigen Wunde am Hals reglos auf dem Boden. Lee, die bereits ihre Waffe in der Hand hielt, gab, ohne zu überlegen, zwei Schüsse durch das Türfenster ab, und ein Mann schrie auf …
    Mehrere Geschosse zischten von draußen über Harts Leiche hinweg. Lee feuerte zweimal durch die Wand und hörte Männer brüllen und Kristy kreischen, die, die Finger in den Ohren, auf dem Küchenboden lag. Es folgte ein weiterer Schuss, ganz in der Nähe. Dunn, der mit schreckgeweiteten Augen, Waffe in der Hand, neben der Seitentür kauerte, rief Lee etwas zu, bevor er zwei Schüsse abgab, sie ansah und noch einmal etwas rief, was sie nicht verstand. Dann hallten wieder Schüsse durchs Haus, aus Jagdgewehren, deren einschlagende Kugeln Verputz und Holzsplitter herabregnen ließen.
    Dunn kroch in Lees Richtung und sagte zu ihr: »Wir müssen nach oben, ins Bad. Von der alten Wanne aus haben wir alle im Blick, die raufkommen … Wo ist Bob?«
    »Bob ist tot.«
    Er sah Lee unsicher an, kroch in den vorderen Raum hinüber, um sich zu vergewissern, und dann zu ihr zurück. »Wir müssen rauf«, wiederholte er, zog Kristy die Hände von den Ohren und sagte: »Kristy, wir müssen die Treppe hoch …«
    Lee rief: »Moment noch!« Sie schob sich über den Küchenboden zu der Box mit den Fotos, ergriff sie und robbte, die Pistole am Boden schleifend, zurück. Eine Kugel schlug in der Wand direkt über ihrem Kopf ein, so dass Staub auf sie herabrieselte. Das Haus wurde systematisch mit Schüssen zerlegt. Dunn, Kristy und Lee bewegten sich halb kriechend, halb laufend über den Küchenboden, um die Ecke herum und die Stufen hinauf.
    Dunn deutete den Flur hinunter. »Setzt ihr euch in die Badewanne. Lee, behalten Sie die Treppe im Auge. Wenn jemand raufkommt, erschießen Sie ihn. Klar?«
    »Ja. Wo wollen Sie hin?«
    »Zum seitlichen Fenster. Die meisten warten davor. Ich werde versuchen, ein paar von ihnen zu erwischen, dann komme ich zu Ihnen zurück.«
    »Ich benachrichtige Virgil«, rief Lee ihm nach, als er den Flur entlangrannte. »Er kann nicht mehr weit sein.«
     
    Als Virgil sich meldete, schrie sie ins Handy.
    »Hör auf zu brüllen, ich kann dich nicht verstehen«, sagte er.
    Sie riss sich zusammen. »Wir sind im Haus von Rouse. Draußen sind Männer mit Waffen, ziemlich viele. Die schießen das Haus in Stücke. Ein paar laufen schon hier drin rum. Wir warten oben, in der Badewanne … Bob Hart ist tot.«
    Kristy lag schluchzend unter ihr. Eine Gewehrkugel traf in flachem Winkel auf die Wanne und prallte davon ab. Sie kreischten beide auf.
    »Haltet noch fünf Minuten durch«, sagte Virgil. »Und bleib am Handy.«
    Drei Schüsse von vorn. Dunn kroch, gefolgt von einer Salve durch die vordere Wand, in den Flur und rief: »Wie viel Munition haben Sie?«
    Lee erwiderte: »Das Magazin in der Waffe und dann noch eins.«
    »Teilen Sie sich die Munition ein«, rief Dunn. Da schlug ein Geschoss durch die Wand über seinem Kopf. Er hob schützend die Hände und presste sich auf den Boden. Ein Mann spähte um die Ecke, entdeckte Dunn und richtete seine Schrotflinte auf ihn. Bevor er abdrücken konnte, schoss Lee ihm in den Rücken und in den Kopf.
    »Jesus, Jesus, Jesus …«, krächzte Dunn und blickte zuerst sie und dann das Gewehr an, das der Mann hatte fallen lassen. Er kroch den Flur hinunter, nahm es, rollte sich weg, überprüfte die Sicherung und schaute wieder die Treppe hinunter. Lee Coakley sah nur die Hand des Toten. Dunn schob sie weg, und in dem Moment krachte ein Schuss durch den Boden und traf ihn am Knöchel. Mit einem Aufschrei wankte er auf Lee zu und ging stöhnend neben der Wanne in die Knie. »Ich bin getroffen …«
    »Hinter die Wanne. Von hinten kommt nichts«, sagte Lee.
    Dunn kroch, eine Blutspur hinterlassend, hinter die Wanne.
    Lee zog ein Handtuch von einem

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